Depressionen
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Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.11.2019
Musste für mich eine Entscheidung treffen, die ein Kontaktende bzw. Abbruch nötig machte. Es geht mir nicht gut dabei, aber Krankheit hin oder her, wo ich auch viel Verständnis und Entgegenkommen aufgebracht habe. Bin mir aber selbst mehr wert, als in eine Ecke gedrängt zu werden und völlig ignoriert zu werden und mit Nichtachtung gestraft zu werden. Dann möchte die Person meine Hilfe nicht oder nicht mehr. Bleibt mir nur, diese Entscheidung zu akzeptieren.
Danke allen für Ihre Einschätzungen, Berichte und Tipps. Wünsche den Betroffenen viel Stärke und Kraft, mit dieser Krankheit zu leben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.11.2019
Sehr gerne, Claudia!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2019
Vielen Dank, Ihr Lieben :*
@Claudia77
Und trotzdem hast du den Mut gefunden hier zu sein, bei Rf und über dich zu erzählen. Ich finde das bemerkenswert.
Ich wünsche dir alles Gute!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2019
@Claudia77
Das ist heftig. Wünsche Dir viel Kraft und Stärke, für Dich den besten Weg zu finden
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2019
Was'n Scheiß, Claudia. :(
Fühl Dich gedrückt und alles Beste wünsche ich Dir!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2019
Ich war 2012 in einer mittelgradig depressiven Episode Ca. 6 Monate. Seit Ende 2017 in einer schweren depressiven Phase. Auslöser war eine toxische Beziehung , die ich aber erst durch einen Therapeuten im Februar 18 als solche, erkannte. Mehrere Monate Klinik Aufenthalt und verhaltenstherapie hab ich hinter mir in seit Juni 2017. Seitdem bin ich krank geschrieben. Ich lüge oft, wenn man mich fragt, was ich beruflich mache . Denn die wenigstens verstehen es. Mir wurde sogar mal geschrieben: sowas hab ich ja noch nie gehört. Suizidgedanken etc. Seitdem gehe ich keine Kontakte mehr ein und verschliesse mich fast ganz von der Außenwelt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2019
@IsterMix
Das ist mir bewusst, was Du schreibst. Denke ich habe über Gebühr meine Hilfe und Rat angeboten. Im Moment fehlt mir selbst auch die Kraft dazu.
Nur wenn ich mich gerade zurück gezogen habe, dann kommt wieder eine Reaktion. Ist immer so ein hin und her. Aber ich werde mich weiterhin zurückziehen.
Danke für Deine Einschätzung
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.11.2019
Oh. Danke @Rollikind
Schön 💛
Weil nicht jeder schätzt meine Art klar und deutlich zu sein ;-)
Liebe Dagmar, ich schätze deine Gradlinigkeit und klare Sicht auf Dinge sehr. Danke für deine Worte!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2019
Die Hand anbieten kann man.
Nehmen muß sie der andere.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2019
@ Herz aus OWL💗

Am 15.09. hast Du hier folgende Frage eingestellt:

“Weiß jemand, der Kenntnisse besitzt oder betroffen ist...
Wie baue ich jemanden auf, der besagte Krankheit hat?
Wie kriege ich meine gutgemeinte Hilfe rüber, ohne dass es als Vorwurf gilt?
Kann mir jemand Tipps geben?
Danke schön im voraus.“

Seither (und ggf. schon vorher) hast Du Dich um die genannte Person gekümmert und Deine Hilfe angeboten.
Deine Frage vom 15.09. impliziert, dass Du versucht hast, diesen Menschen zu motivieren, etwas an seiner Situation zu ändern. Ich bin mir auch sicher, dass Du es gut gemeint hast, aber ich fürchte für Dich, dass Du den Bogen bereits überspannt hast und Dein Gegenüber hat dicht gemacht.

Ich würde Dir vorschlagen, Dich zurückzuziehen, der Person vielleicht noch eine Nachricht zukommen zu lassen und vorerst den Kontakt einzustellen. Der nächste Schritt muss von der/dem Anderen kommen.

Edit: vielleicht könntest Du ja mit Angehörigen im Kontakt bleiben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2019
Wenn jemand trotz mehrfacher Versuche und Angeboten keine Hilfe annehmen will, dann will die Person nicht.
Vllt ja nicht von der Person, die sich anbietet ???
Wenn der Depressive NICHT sich oder andere gefährdet ,(dann müßte gehandelt werden, sprich 112 rufen), dann hat er auch das Recht dazu, keinen Kontakt zu wollen.
Ansonsten darf der erkrankte
Freund/Bekannte /Nachbar usw immer noch frei entscheiden, ob er/sie Hilfe annehmen will, oder nicht.
Alles andere wird auch schnell übergriffig.
Vllt will ich /er/sie mit der Person nicht reden, die sich immer wieder meldet und mit mir reden will. Dann wird es schon seine Gründe haben, warum der/die jenige sich zurück zieht.
Automatisch davon auszugehen, daß er nicht KANN, weil er depressiv ist, ist bevormundent für Menschen mit Depressionen. Dies kann stimmen, muß aber nicht so sein.
Wenn jemand nicht will, dann wird es seine Gründe haben.

Ich kann mich an hochdepressive Phasen bei mir erinnern, da wollte ich mit bestimmten Menschen keinen tieferen Kontakt.
Die traten mir beständig zu nahe, wühlten immer wieder etwas auf, meinten mich mit ihren "Lösungsvorschlägen" ungefragt zuschütten zu können. Ich fühlte mich damit überfordert und bevormundet.
Und sie meinten es sicherlich gut. Aber es wäre ihr Weg gewesen, nicht meiner.
Und mich ständig zu rechtfertigen oder abgrenzen zu müssen, war mir zuviel.

Auch wenn sie es gut meinten. Nein. Mit diesen Menschen wollte ich dann in der Krise keinen zu nahen Kontakt.
Mag sein, daß sie es nicht wirklich verstanden haben, aber ich war in meiner Depression nicht auch noch für ihr Wohlbefinden zuständig, damit sie sich bei ihren Hilfsangeboten gut fühlen ;-)

Ich war andererseits sehr erstaunt über Hilfe von anderen Kontakten, die genau den FÜR MICH richtigen Ton /Hilfsangebot trafen. Von diesen hatte ich es nicht erwartet.

Hilfsangebote sind gut und richtig.
Aber bitte nicht beständig aufdrängen. Der Grad zwischen "die Hand zu Hilfe reichen " und in die " für dich bestimmt bessere Richtung an der Hand zerren" ist sehr schmal.

Dies hat nichts damit zu tun, dass man jemandem im Riss läßt. .... oder mit der Depression des anderen nicht zu tun haben will.
Natürlich ist es schön, wenn Freunde am Ball bleiben, wenn jemand an einer Depression erkrankt ist. Aber der Grad zur Übergriffiggkeit ist schmal.

"Laufen" in die richtige Richtung bzw in die für den Erkrankten richtige Richtung muß der jenige alleine. Da kann die Familie und der Freundeskreis die Hand zu Stütze reichen (auch mal ein paar Tage den "Rollator" anbieten)....
Aber Laufen muß der Depressive auf Dauer wieder alleine. Und zwar in seine Richtung.
Allerdings kann es etwas dauern, bis die persönlich "richtige" Richtung gefunden wird.



Mal abgesehen davon.
Zu der Erkrankung Depression gehört auch das Thema passive Aggressivität.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2019
"Es kann nicht jeder gerettet werden, vor allem nicht, wenn er nicht will oder von dieser Person nicht will."

Es gibt ja nicht nur nicht wollen, sondern auch nicht können.


"Aber auch eine Depression ist kein Freischein für schlechtes Benehmen"

Das ist richtig, aber im Gegensatz zu z.B. wüsten Beschimpfungen o.ä. gehört sich weiterhin, dauerhaft, zurückzuziehen für mich nicht dazu. Gerade bei schwereren Depressionen ist man doch nicht mehr gut gesellschaftsfähig und -kompatibel und (z.B.) in der Lage sich mit Freunden über seine Not auszutauschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
@kein Nick
Sorry.
Ich kenne mich persönlich und auch beruflich mit Depressionen sehr gut aus.
Definitiv.
Depressionen ist grausam und qualvoll
Aber auch eine Depression ist kein Freischein für schlechtes Benehmen oder dafür, wohlwollenden Mitmenschen immer wieder vor den Kopf zu stoßen.
Wenn jemand einem immer wieder die Hand reicht, liegt es in der eigenen Verantwortung, ob ich die Hand zur Hilfe nehme oder immer wieder wegschiebe.
Denn die Verantwortung für sich selber behält man. Immer. Auch, ob man Hilfe zulässt oder nicht.
Und es muß niemand unendlich Hilfe oder ein Ohr oder Unterstützung beständig abbieten, die nicht angenommen werden (will ).
Da setzt dann der Selbstschutz des Hilfe Anbietenden ein.
Es kann nicht jeder gerettet werden, vor allem nicht, wenn er nicht will oder von dieser Person nicht will.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
Ich habe diesen Thread eben erst entdeckt und es berührt mich sehr, was ich hier lese.

Zum Helfen und der Frage : "Wer oder was spricht da gerade zu mir und will meine Hilfe nicht - der Mensch oder die Depression?" habe ich den Gedanken: es ist der ganze Mensch und zu dem gehört in der Situation die Depression.
Ihn auf die Krankheit zu reduzieren fände ich fatal - damit mache ich ihn klein (fühlt er sich eh schon) und spreche ihm seine Entscheidungsfähigkeit ab. Wenn er "nein" sagt, akzeptiere ich das. Ich laufe sonst Gefahr in eine Haltung zu rutschen, die signalisiert "ich weiss besser als du selbst, was gut für dich ist." Es hindert mich aber nichts daran deutlich zu machen: "Ich bin für dich da! Ich trage es dir nicht nach, wenn du "nein" sagst und solltest du das Gefühl haben, ich könnte eine Hilfe für dich sein, dann ruf mich ohne schlechtes Gewissen und sag mir wie." Ich weiss wie hilflos man sich in dieser Situation fühlen kann, das ist ja das Schreckliche für Freunde und Angehörige. Es gibt auch keine Garantie , egal wie man sich verhält, dass nicht das Schlimmste eintritt. Das Schwierige ist m.E. nur, dass ich niemandem helfen kann, wenn er sich nicht helfen lassen möchte. (Ich nehme da mal den Umstand der Selbst- oder Fremdgefährdung aus, der es erfordert die 112 zu rufen).

Etwas Positives (na ja, relativ)...seit 1980 sind die Suizide in Deutschland von 18 000 um 8000 zurückgegangen.
Vielleicht hat sich ja doch etwas getan hinsichtlich der Früherkennung und dem Umgang mit Psychischer erkrankung.

Und dann noch etwas, was mir auf dem Herzen liegt, weil es oft übersehen wird: neben den bereits erwähnten Blutuntersuchungen, die organische Ursachen für Erschöpfungszustände feststellen können, sollte man auch mal das Schlafverhalten beobachten (lassen). An Schlafapnoe denken viele Ärzte nicht, es ist aber eine Erkrankung mit heftigen Folgen...auch für die Seele
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
@IlseBilse
Ein Basta ist für mich auch keine Option. So bin ich auch nicht eingestellt. Erwartungen habe/hatte ich an niemanden. Der ein oder andere hat evtl. auch Erfahrungen mit der Krankheit, die man hätte erläutern können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
@!keinNick!
Danke für den Text.
Er stammt übrigens in der Urversion (engl) von Charles C. Finn und die deutsche Variante von Tobias Brocher.

@Herz aus OWL💗

Sich abzuwenden von Jemandem, den man gern hat (egal ob krank oder nicht) ist doch immer auch eine Konfrontation mit sich selbst...den eigenen Werten, Ansprüchen und Gefühlen..
Was genau erwartest Du von "uns" (Menschen die doch zumeist weder Dich noch Deinen Freund kennen)...?
"Freispruch"? DEN kannst doch nur Du selbst Dir geben...da sind wir alle hier völlig irrelevant.
Sich selbst-mit den ureigensten Motiven, Sehnsüchten und Projektionen- auf die Spur zu kommen und das mit einem Gegenüber in Verbindung zu bringen ist ein wirklich komplexer- aber lohnenswerter- Weg, den ich aber hier in der Öffentlichkeit nicht gehen wollte.
Ein "Basta" ist ein -in meinen Augen- Ausdruck der eigenen Unzulänglichkeit und -für mich- eine Variante der Angst sich echten Abgründen...aber auch tiefen Gefühlen zu stellen.
Mir scheint Dir ist dieser Mensch zu wichtig, als dass Du ihn fallen lassen könntest/wolltest.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
Danke !keinNick! trifft sowas von zu dein Text
Sehr schön formuliert 👍
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
Danke Euch allen für Eure Einschätzungen. ☺️
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
@Herz aus OWL💗 vielleicht hilft dir dieser Text etwas weiter

Die Fassade und der Hintergrund

"Bitte höre, was ich nicht sage! Lass' Dich nicht von mir narren. Lass' Dich nicht durch mein Gesicht täuschen. Denn ich trage tausend Masken - Masken, die ich fürchte abzulegen.

Und keine davon bin ich. So zu tun als ob ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass' Dich um Gottes Willen dadurch nicht täuschen.

Ich mache den Eindruck als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen. Als sei mein Wesen Vertrauen und Kühle, so als könne ich über alles bestimmen und brauchte niemanden. - Aber glaub’ mir nicht.

Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter ist nichts Entspre-chendes. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin. Verwirrt, in Angst und alleine. Aber ich verberge das, weil ich nicht möchte, dass es irgend jemand merkt. Beim bloßen Gedanken an meine Schwächen bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen.

Gerade deshalb erfinde ich verzweifelte Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft. etwas vorzutäuschen - die mich vor dem wissenden Blick sichert. der mich erkennen würde.

Aber das sage ich Dir nicht. Ich wage es nicht Ich habe Angst davor. Ich habe Angst. das Dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich befürchte, Du wirst gering von mir denken und über mich lachen, und Dein Lachen würde mich umbringen. Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst nichts bin und dass Du das siehst und mich abweisen wirst. So spiele ich mein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen.

Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes.

Ich erzähle Dir alles, das in Wirklichkeit nichtssagend ist. und nichts von alledem, was wirklich ist, was in mir schreit.

Deshalb lass' Dich nicht täuschen. von dem was ich aus Gewohnheit daherrede. Höre sorgfältig hin und versuche zu hören, was ich nicht sage, - was ich gern sagen möchte, was ich um des Überlebens Willen aber nicht sagen kann.

Ichl hasse Versteckspielen. Wirklich! Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich da aufführe.

Übersieh’ mich nicht - bitte, übergeh’ mich nicht. Die lang andauernde Überzeugung wertlos zu sein, schafft dicke Schutzmauern. Je näher Du mir kommst. desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Meine Hoffnung liegt darin, dass Liebe stärker ist als jeder Schutzwall. Versuche diese Mauern abzubauen, Stein für Stein, mit sicheren, behutsamen Händen - das Kind in mir ist verletzlich. Wer ich bin fragst Du?

Ich bin jemand, den Du sehr gut kennst. Ich bin jedermann, den Du triffst - jeder Mann und jede Frau, die Dir begegnen.“
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
@dagmar du scheinst dich mit der Krankheit Depressionen nicht wirklich auszukennen, mit deiner Aussage hast du bildlich gesprochen einem depressiven (kranken) Menschen eins voll in die Fresse gehauen!
Wie reagiert jetzt ein depressiver Mensch auf so eine Aussage, er zieht sich weiter zurück, bricht soziale Kontakte ab, lässt niemanden mehr an sich ran.

Frage nie einen depressiven Menschen wie es ihm geht, er wird dich immer anlügen!

Die Depression ist das Totenreich der Lebendigen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
@Herz aus OWL
Wer deine Zuneigung und Fürsorge nicht zu schätzen weiß, hat es nicht verdient. Basta.
Wer sich nicht meldet, sendet ein deutliches Signal.
Nämlich keine Wertschätzung für deine Mühen und Gefühle....
Also.
Sorge gut für dich selber und schicke diese Person in die Wüste.
Vllt fällt ihm/ihr dann auf, was du gegeben hast oder geben würdest.
Wenn nicht.
Dann bist du dir mehr wert, als die Freundschaft zu einer Person, die dich nicht wert schätzt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
Das denke ich auch und werde den Abstand für die Zukunft akzeptieren. Es ist/war eine intensive Freundschaft