Strategien um runter zu kommen und los zu lassen
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Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.06.2020
Die Strategien, um Belastung durch Stress zu reduzieren, sind lernbar. Es sind ja alte Bekannte wie Meditation, Autogenes Training, mentaler Bodyscan, Achtsamkeit. Man kann so etwas nicht als Tablette nehmen und fertig das Ergebnis, man übt es Tag für Tag. Mit der Zeit wird aber die Wirkung davon desto sicherer. Hatte schon einiges ausprobiert, es hilft! Das wichtigste ist dran zu bleiben. Da bin ich aber auch selber meist nicht so gut :)
Danke für die Ideen, Küstenverliebte. Es sind tatsächlich viele alte, schlechte Erfahrungen, die da Einfluss auf mich nehmen. Aktuell ist es aber so, dass ich ein bisschen angekommen bin und die Angst gerade ganz weg ist. Ich habe auch schon mal überlegt mir professionelle Hilfe zu suchen mit diesen beruflichen Ängsten die ich da einfach aufgrund mehrfacher negativer Erfahrungen habe. Gerade klappt es mit dem schlafen zum Glück hervorragend, in der Situation hat mir dann der Rat von hier mit dem Kästchen in dem Raum mit den tausend Türen und Schlüsseln (weiter unten) sehr geholfen.
Liebe Das Urmeli! (zu und zu schön, der Name),
ich würde zweierlei vorgehen: zum einen geht es ja offensichtlich erst einmal darum, dass du nachts nicht Stunden wach liegst und das Gedankenkarussell sich immer schneller zu drehen beginnt. Mir hat da seinerzeit eine Art autogenes Training sehr geholfen, d. h. dass man sich, sobald es losgeht, erst einmal innerlich ein lautes "Stop!" zuruft und dann dazu zwingt, an irgendetwas Schönes zu denken. Es geht nämlich darum, die liebe Amygdala auszutricksen, die dafür mitverantwortlich ist, Gefahren (hier die Angst, den Anforderungen nicht gerecht zu werden) zu erkennen und einen zu schützen und das erfordert leider einiges an Übung. Mir haben dabei Bachblüten geholfen, aber da ist jeder Jeck anders, bei einer lieben Freundin reicht Fencheltee.
Weitaus wichtiger finde ich, dass du an die Ursache herangehst und dich hinsetzt und gründlich analysierst, was genau bei dir dieses Gedankenkarussell auslöst: Sind es bestimmte Formulierungen, unpräzise Vorgaben, fehlende Unterstützung oder auch bereits gemachte negative Erfahrungen, die du mit dir herumschleppst? Hast du das abgearbeitet, dann geht es darum, Gegenvorschläge zu entwickeln und dann zügig um ein Gespräch auf kollegialer Ebene zu bitten, wo du dann eben diese Vorschläge unterbreiten könntest, wie dieser ganze Arbeitsablauf in Zukunft besser verlaufen könnte. Damit hättest du dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: a) Eigenpräsentation als eine Kollegin, die die Zusammenarbeit mit dem Team sucht und auch konstruktive Vorschläge in der Tasche hat sowie b) dir selbst an der relevaten Stelle Luft und Raum verschafft, anstelle alles in dich hineinzufressen. Nur so eine Idee, aber vielleicht hilft es dir weiter. Lieben Gruß obenauf und alle guten Wünsche für eine schlafreiche Nacht
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.02.2020
Ja mit Progressiver Muskelentspannung habe ich auch gute Erfahrungen, für mich ist sie viel geeigneter als z.B. autogenes Training (das mich tendenziell aggressiv macht) weil es eine aktive Entspannung ist.
Da würde ich aber auf jeden Fall einen Kurs bei einer geschulten Person empfehlen. Die kostenlosen Anleitungen, die im Netz kursieren, oder zum Teil von Krankenkassen angeboten werden sind nicht immer das Gelbe vom Ei.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.02.2020
@Das Urmili!
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Progressiven Muskelrelaxation (PMR) nach Edmund Jacobson gemacht. Die Technik habe ich vor über zehn Jahren im Rahmen meiner Depressionsbehandlung erlernt, als ich unter Angst- & Unruhezuständen litt. Ich praktiziere PMR seitdem ca. 25 Minuten täglich und setze es zusätzlich als Kurzübung in Streßphasen ein. Gerade bei innerer Unruhe, Grübeln und Gedankenkreisen kann PMR sehr gut helfen, da man sich auf den Körper konzentriert und durch die An- & Entspannung der Muskulatur eine direkte Spannungsreduktion erfährt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.02.2020
@Das Urmili!
Ja die Situation hatte ich auch letztes Jahr. Neu angefangen in der Firma und ich sollte das Chaos, was andere angerichtet hatten, beseitigen am besten sofort. Da habe ich klar stop gesagt. Wenn es im Zusammenhang zu regeln ist ja. Habe gesagt, ich bin neu und gucke nach vorn und bin nicht für die Schlamperei der Vorgänger zuständig. Da wirst sicher noch gute Nerven brauchen. Viel Glück dabei.
Danke, Herz aus OWL. Auch hier kann ich bestimmt einiges mitnehmen, aber die Arbeit ist nicht zu schaffen am Ende des Tages im Moment, dafür ist da über Jahre einfach zu viel Kraut und Rüben und auch gerne gar nicht gelaufen. Die Kunst besteht darin, sich das Versäumnis anderer aus der Vergangenheit nicht anzuziehen und sich da auch nicht emotional unter Druck setzen zu lassen. Daran muss ich arbeiten. Meine Kollegin sagt immer: "Alles, was Du jetzt erledigst, hilft!" Wenn Aufträge weg brechen, weil das Jahrelang vernachlässigt wurde, dann ist das nicht mein Fehler und muss auch nicht meine Nachtschicht werden. Einschlafen kann ich super. Wenn ich nachts wach werde, dreht es sich im Kopf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.02.2020
@Das Urmili!
Das finde ich ein interessantes Thema, denn jeder hat sicher andere Strategien, damit umzugehen. Weiss nicht, ob es Dir helfen kann. Ich versuche es mal:
Nach einer für mich sehr schweren Zeit habe ich ein paar psychologische Tipps bekommen und sie mal mehr mal weniger gut umsetzen können. Ich bin nahezu ein Paradebeispiel für das von Dir beschriebene. Total verkopft, muss alles im Vorfeld schon geprüft und abgeklärt haben. Steiger mich total in alles rein auch wenn es sich um positive Dinge, die nicht wehtun handelt.
- Beruflich habe/hatte ich es so gehandhabt, dass ich immer meine Mithilfe angeboten habe im Rahmen. Wenn alles sofort erledigt werden muss, habe ich freundlich bestimmt gesagt "Ich erledige alles aber der Reihe nach und in Ruhe. Sollten Mails oder Telefonate reinkommen, dann bitte ich um Übernahme. Das hat bei mir meistens funktioniert und mir auch den ein oder anderen Respekt eingebracht. Ist nicht immer anwendbar, denke ich
- Mit Mitte 50 versuche ich gelassener mit ALLEN Dingen und Vorfällen umzugehen. Wenn jemand etwas von mir will egal wer, sage ich "Du ich helfe gerne wenn es meine Zeit erlaubt und wenn ich mich dem gewachsen fühle. Mein Umfeld weiss und respektiert das mittlerweile und finden es sogar gut, wie ich es mache. Denn sonst bist schnell beim Ausnutzen und das bringt Stress mit sich.
- Um abends besser einschlafen zu können, lese ich ein gutes Buch, oder habe mir angewöhnt, den Tag aufzuschreiben. Jede Kleinigkeit und wenn sie noch so unwichtig ist, aufschreiben. Tagebuch führen oder nur 2x die Woche.
Ansonsten nehme ich mir immer fest vor. Die anderen bestimmen nicht über Dein Leben. Auch ein Herr Chef kocht nur mit Wasser und wenn die Arbeit am Ende des Tages erledigt ist, dann sollten doch alle zufrieden sein.
Das sind jetzt nicht die besten Weisheiten, stammen auch nicht von mir. Vielleicht kannst Dir ja etwas rausziehen. Viel Glück Dir weiterhin😊
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.02.2020
Oh! Das ist gut zu wissen! Danke.
Da mir die Methode mal von einer Therapeutin erklärt und empfohlen wurde habe ich gar nicht bedacht, dass die Anleitung des komischen Vogels da wirklich eine entscheidende Lücke hat.
Ich konnte (vermutlich aus dem gleichen Grund) anfangs absolut gar nichts mit der Methode anfangen, als ich aber mal in einer sehr konkreten, belastenden Ängste Situation war hat das unglaublich geholfen mich runterzubringen und seitdem hilft es generell ganz gut.
Ja, das hattest Du schon mal irgendwo gepostet, aber nur den komischen Vogel und nicht das Video vom Erfinder und da fehlte dann schon ein ganz entscheidender Satz, den ich gerade gehört habe, dass man in dem Gefühl sein muss, sich da hinein versetzen muss damit das helfen kann. Ich versuche das auf jeden Fall nochmal. Danke Dir.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.02.2020
Ich hatte es irgendwo anderes mal hier schon mal empfohlen - ich kann da sehr das Pep Klopfen empfehlen, das hilft gerade bei Gedankenkreisen sehr. Es verknüpft die beiden Gehirnhälften miteinander und erdet, man wird direkt ruhiger.
Hier wird es vom „Erfinder“ erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=xzp83k7ynCs

Hier eine Anleitung wie man es macht (leider mit einem etwas merkwürdigen Typ, aber wenn man das ignorieren kann, inhaltlich ist das Video sehr gut)

https://www.youtube.com/watch?v=oKnVLopAvvg

Sieht merkwürdig aus, hilft aber wirklich. Wird sogar z.B. bei Fibromyalgie angewendet.
Ihr kennt das sicher und bestimmt war es hier auch schon mal Thema aber ich finde nichts dazu:

Ihr nehmt berufliche Herausforderungen / Anforderungen an Euch zu persönlich oder zu ernst und könnt auch nachts nicht los lassen?

Bei mir ist es im Moment so, dass mein Puls sofort hoch fährt wenn eine sehr wage, aber fordernde Email reinkommt und ich sofort meine, ich müsste jetzt und auf der Stelle die Welt retten. Schwierig daran ist, dass ich im Moment noch freiberuflich stundenweise da unterwegs bin, wo ich am 01.03. fest anfange. D.h. ich kann den Ton der Mails teils nicht richtig einordnen, ich bin auch nicht alleine verantwortlich oder zuständig für den Mailaccount und schon gar nicht für die Versäumnisse der Vergangenheit. Im Moment wird aber viel kommuniziert à la "ja wenn das jetzt nicht sofort gemacht wird, ist der Auftrag weg" und das setzt mich ernsthaft unter Druck, was ich eigentlich nicht zulassen sollte. Es lässt mich auch daran zweifeln ob die Idee, da anzufangen wirklich gut war, aber das lässt sich jetzt auf die Schnelle erst mal nicht ändern und ich würde dem ganzen auch gern eine Chance geben. Ich hatte ja Gründe für die Entscheidung und die sind auch immer noch gut.

Das ganze führt dann aber weiter dazu, dass ich zwar super einschlafe, aber dann gegen 3 Uhr wach werde und nicht mehr einschlafen kann weil sich dann mein Gedankenkarussell schon wieder dreht.

Wie geht Ihr mit sowas um? Wie stoppe ich diese Endlosschleife?