9 Euro Ticket
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2022
Wenn es monatlich abgebucht wird dann geht es ja.
Ich hatte kein 9 Euro Ticket.
Gründe sind einfach - ich wohne auf dem Land und arbeite auch auf dem Land - allerdings ca. 30 km entfernt.
Bahnhöfe gibt es zwar in beiden Orten, aber in meinem Wohnort ist es ein Kino - und in dem Arbeitsort ein Wohnhaus. Schienen liegen auch schon lange nicht mehr da. Dafür gibt es Busse. Mit dem Bus brauche ich mit Umsteigen und Fussmarsch recht genau 2 Stunden von Haustür zur Firmentür. Dieselbe Entfernung fahre ich mit dem Auto in ca. 25-30 Minuten. Bei viel Verkehr und Stau eventuell 45 Minuten, was recht selten vorkommt. Sogar wenn man mir noch Geld geben würde dafür, dass ich Bus fahre, würde ich es nicht tun wollen. Denn in 3 Stunden, die ich mir durch Autofahrt erspare, kann ich eine Menge tun, was ich im Bus definitiv nicht tun kann.
Einzige sinnvolle Option wäre - näher zur Arbeit ziehen. Würde ich auch gern tun - allerdings ist es finanziell nicht interessant. Wohnungen nähe Arbeit sind teurer. Der Unterschied ist so groß, dass es sich erst dann lohnen würde, wenn ich mehr oder weniger auf der anderen Strassenseite vom Betrieb wohnen würde. Es gab nur leider bis jetzt keine Wohnungen zu vermieten in dieser Entfernung.

Ich finde den 9-Euro-Ticket trotzdem gut. Den hätte ich zwar nicht zur Arbeit nutzen können - aber zum Beispiel für Fahrten in die Stadt. Wenn es die Maskenpflicht nicht gäbe, die mich davon abhält.
Allein schon ein Jahresabo für meine Stadt + etwas Umland kostet normal schon 90 € und die Verkehrsbetriebe hier werden massiv bezuschusst. Ein Ticket um mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland herumzufahren gibt es ja schon mit der Bahncard 100 und kostet über 4000 €! Tickets entsprechend billig anzubieten wäre als koste der Liter Benzin nur ein paar Cent. Massive Subventionen und Investionen für die Bahn wären nötig.

Ohne eine breite gesellschaftliche Diskussion sollte da nicht abgehen.
Für mich wäre es als Jahresabo zu teuer. Denn ich fahre nicht jeden Monat viel Zug. Mal nur 1-2x, dann wieder 5-6x im Monat.
Monatliche Lösungen oder auch nur wöchentliche fände ich gut.
Je nachdem was an Terminen ansteht und auch das Wetter spielt eine Rolle.
Bei Schneeregen oder 34 Grad fahre ich nicht zum Vergnügen durch die Gegend.
Eine Staffelung nach Entfernung fände ich auch gut. 50/ 100/ 150/ 200 km im Umkreis zur eigenen Basishaltestelle oder Bahnhof z.B.
Zu einem " Basisticket" noch variable Optionen bei Bedarf dazu buchen zu können,fände ich gut.
Aber bitte bundesweite einheitliche Tarife.
Es gibt ja jetzt schon günstigere Gruppentickets, Rheinland-Pfalz Ticket, Stadttickets, Tagestickets usw. Da müßte doch auch Deutschland weit etwas einheitlich gehen.
Und nicht zu teuer, damit es auch attraktiv ist im Verhältnis zum Auto (Spritkosten und Parkgebühren)

Es wird immer Optionen geben, warum man gerade ein Auto braucht. Keine Frage.
Aber wenn die Bahn und Öffis attraktiv sind, fährt man ggf nicht ständig Auto.
Dann wäre schon einiges erreicht.
Ich bin z.B in 18 Min mit dem Zug in Bonn. Das schaffe ich mit dem Auto nicht, geschweige Parkplatz finden.
Dafür ist tagsüber zuviel Verkehr. Oder Baustellen und als Neustes: überall Tempo 30 auf Haupt Querverbindungen in der Stadt 🙄😏
Man muss ein Jahr fix buchen, bekommt aktuell dafür sogar 13 Monate und kann monatlich abbuchen lassen.

Billiger als eine KFZ Versicherung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2022
@Magic Barista 1095 Euro hört sich zwar auf den ersten Blick sehr teuer an. Ich persönlich finde das ehrlich gesagt nicht. Das sind pro Monat nur knapp über 90 Euro. Da sind dann aber alle Verkehrsmittel dabei. Da kann man von unseren Nachbarn noch was lernen.

Kann man das Ticket dann auch monateweise kaufen oder muss man es gleich für das ganze Jahr nehmen?
Das 9 Euro Ticket ist Populismus.

Die Idee dahinter ist ok, aber die Umsetzung war lächerlich.
Der ÖPNV in Deutschland ist sündhaft teuer.
Da sollten die Preise wirklich angepasst werden.
So ein Ticket darf 50 € kosten, dann lohnt es sich noch immer und ist bezahlbar.
Mobilität kostet einfach Geld.

Die Leute in Nahverkehrszügen durch Deutschland zu hetzen ist Bullshit.

Guckt nach Österreich, da kostet das Klimaticket 1095.- pro Jahr, damit fährt man dann mit jedem Verkehrsmittel. Railjet/ICE, Bus, S-Bahn, Straßenbahn in jeder Stadt.
Das macht Sinn.

Sogar ich als Extrem - Autofahrer habe das Ticket. Manchmal ist es toll, nicht nachdenken zu müssen, man kann einfach fahren und dabei arbeiten.
Ich unterstütze solche Ideen gerne.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2022
Es gab mal die Bundesbahn. Zu den Zeiten hat die Bahn dem Bund gehört. Das ist nicht mehr der Fall.

@Teja: Du hast Recht 😉
Ah. Ok. Danke@ Justme63 für die Aufklärung. Das hatte ich dann falsch in meinem Kopf.

Aber an Auszahlung von Dividende interessiert.
Oder irre ich mich da auch.
Warum ist die Bahn sonst so runter gewirtschaftet ?
@Teja

Die Deutsche Bahn ist als Aktiengesellschaft zu 100% in Besitz des Bundes.
Es fallen viele Züge auch aus, weil der Bahn Lokführer fehlt. Güterzüge brauchen ja auch Lokführer und die Fracht auf der Schiene wird auch mehr.
Wenn dann noch Urlaubszeit ist oder eine Erkrankungswelle/ Corona kommt, wird es eng und es fehlt Personal für Züge. Ist auch bei Flugzeugen so. Wenn jemand sich kurzfristig krank meldet, gibt es nicht immer Ersatz.

Ferienzeit ist Reparatur Zeit, weil weniger los in der Rushhour.
War auch schon immer so.
Dafür ist dann auf der Autobahn bei den Fernstrecken und Knotenpunkten die Hölle los. Gerade auch bei der steigenden Beliebtheit der Wohnmobile.
Letztlich ist es ja auch so, daß von allen, gerade im Job, eine sehr hohe Bereitschaft zur Flexibilität erwartet wird, gerade auch was Entfernungen betrifft.
Homeoffice ist und bleibt eine gute Lösung. Da mußte auch erst eine Pandemie kommen, um Arbeitgeber zu überzeugen, daß viele Bürojobs und auch Meetings oder Konferenzen gut online zumachen sind. Und eben nicht jeder nur unter dem Kontrollauge von Chefs nur fleißig ist.
Trotzdem werden in Bonn weiterhin ständige neue Bürogebäude gebaut, anstatt Wohnungen.

Der nä Punkt ist, daß in Ballungsräumen, wo die Jobs sind, keiner mehr bezahlbare Wohnungen findet. Somit weicht man auf den "Speckgürtel" aus oder sogar noch weiter aufs Land, um bezahlbar wohnen zu können. Und dann müssen alle Pendler auf Bahn und Straße. Also sind Züge voll und Autobahnen mit Staus dicht.
Ich wohne in einer Kleinstadt mit recht großem Bahnhof und 3 Regionalzug Verbindungen. Köln, Düsseldorf und weiter bis Duisburg. Bonn und Rhein- Sieg Kreis und Koblenz mit Regionalzug bis Mainz. ( von den 3 Zügen sind 2 Privatunternehmen)
Der Park &Ride Parkplatz ist tgl
in der Woche brechend voll, weil heftig viele in die Bahn umsteigen und z.T ziemlich lange Strecken pendeln. Auf den Autobahnen kommt man meist noch schlechter voran vor lauter Stau.
Der Bedarf ist hoch.
Nur leider ist die Bahn kaputt gespart worden. Vor allem, seit sie Aktionäre "bedienen" muß.
Und bei den normalen Fahrpreisen der Bahn stimmt oft das Preis- Leistungsverhältnis nicht. Da sind oft Inlandsflüge billiger. Was ja eigentlich pervers ist.



Das ist in vielen anderen Ländern anders. Das sind es noch Staatsunternehmen und haben auch in der Gesellschaft eine andere Priorität.
Gerade in Japan.
In Luxemburg z.B. fährt man übrigens umsonst. In einer Gemeinde im Belgien war das auch mal ein Erfolgsmodell, bis der belgische Staat die Unterstützung eingestellt hat, weil andere Parteien an die Macht kamen und der Autoverkehr wieder Vorrang bekam.

Das 9 Euro Ticket war ein gutes Experiment. Es hat gezeigt, daß der Bedarf hoch ist, wenn die Bedingungen verbessert werden. ( Preis und Tarifzonen Vereinfachung)
Nun müßten da mehr Innovationen kommen, wenn man ( nicht nur politisch) die Verkehrswende wirklich will.
Zumal nicht jeder in der Stadt auch aufs Rad wechseln kann.
( Wer fährt das Lastenrad mit der Seniorin oder Behinderten im Stauraum 😏???)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2022
@Artikel der Marke Mann 👨ich bin bestimmt 3 mal pro Woche gefahren. Einmal hatte der Zug eineinhalb Stunden Verspätung. Da muss man sich jedesmal Ausreden anhören. Die Fahrpläne sind oft so, dass man Den Anschlusszug verpasst. Habe auch schon öfters erlebt, dass der Zug mitten auf der Strecke anhält und einen anderen Zug überholen lässt. Vor allem verstehe ich nicht warum so viele Züge ausfallen.

Andererseits habe ich auch schon gehört, dass die Lokführer auch Ärger bekommen können wenn der Zug zu spät kommt
Ich habe als Proficard-Nutzer ebenfalls von dem Ticket profitiert. Allerdings hatten die verschiedenen Bahnunternehmen für die Sommerferien diverse Reparaturarbeiten am Schienennetz geplant, so daß sich eine hohe Nachfrage mit einem reduzierten Angebot trafen. Hinzu kamen die üblichen kurzfristigen Ausfälle, bedingt durch die allgemeine schlechte Situation der Bahnstrecken und die Personalausfälle.
Allerdings kann ich bei einigen Strecken auf den Bus ausweichen.
Daß es durch das 9-Euro-Ticket grade in der Ferienzeit durch den starken Andrang zu überfüllten Zügen (grade an Wochenenden, grade auf den Verbindungen an die See oder die Berge) kommen würde, war abzusehen
Vielleicht wäre ein verkehrsverbundübergreifendes Ticket (z.b. Großraum Hamburg + Schleswig-Holstein und oder Niedersachsen) möglich oder stark vergünstigten Wochenendtickets.
@Jochen - nun wie oft pro Monat bist du denn genau Zug gefahren? Eventuell einfach Pech gehabt. In Japan, Südkorea und China sind zB die Schienennetze für Hochgeschwindigkeitszüge zB vom normalen Netz getrennt - kein Vergleich mit einem deutschen Regionalzug. In Japan sind die Menschen aber zusätzlich sehr viel disziplinierter bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fast wie Roboter. Zum Beispiel da hampelt keiner am Bahnsteig rum, beim Ein- und Austeigen wird in Reih und Glied angestanden, keine Türen werden blockiert minutenlang damit der besoffene Kumpel, die alte Oma , die Fahhradgruppe oder der Rollstuhlfahrer doch noch mitfahren kann. Oder Polizeieinsätze wegen Randale, Personen im Gleis. Das Netz und die Zugflotte der deutschen Bahn ist natürlich auserdem kaputtgespart worden so viel kann man da auch nicht erwarten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.08.2022
Dass ein Zug mal eine Verspätung hat ist ja nicht schlimm. Allerdings habe ich noch wirklich keinen einzigen Zug bekommen der pünktlich war. Im Ausland klappt es doch auch, dass sie pünktlich sind. Da muss man nur mal nach Japan schauen. Da gilt ein Zug unpünktlich der ein paar Sekunden zu spät kommt.
Für mich hat sich das 9€-Ticket finanziell gelohnt - ich habe ein paar hundert Euro gespart weil mein Abo sich verbilligt hat und ich einige Fahrten mit dem Nahverkehr ausserhalb meines Tarifgebietes nicht extra zahlen musste. Gegen eine Fortsetzung so bundesweit für 69 € monatlich hätte ich nichts - so ein Betrag ist zwar immer noch nicht kostendeckend aber so wird es zumindest halbwegs ernst genommen. Sich nicht mit dem Flickenteppich aus Tarifzonen auseinanderzusetzen wäre schon sehr angenehm.

Ich persönlich hatte mit mehr Chaos gerechnet wie Ausschreitungen bei Bahnhofsräumungen, Vandalismus , Gewalt und Müllberge in zu Partyzonen umfunktionierten Nahverkehrszügen usw. Ein paar Züge mit denen ich gefahren bin waren tatsächlich recht voll aber ich habe jedesmal trotzdem einen Sitzplatz bekommen. Und ein paar Verspätungen gab es natürlich auch, 2x sogar habe ich 1 Stunde länger gebraucht - mit sowas hatte ich aber gerechnet und hatte immer genug Lesefutter und kühle Getränke dabei. Insgesamt bei der kurzen Anlaufzeit bleibt für mich ein positives Fazit 🙂.
Vielleicht gibt es ein Nachfolgemodell, schlecht fand ich es nicht, nur halt ungünstig zur Ferienzeit, da haben doch viele Ihren Urlaub drauf aufgebaut...

Was würdet ihr bereit sein zu zahlen, für solch Möglichkeiten?

20€ wäre es mir wert, würd ich sofort machen.
Für mich hat sich das Jobticket 3 Monate vergünstigt. Sonst habe ich es nicht genutzt. Doch, am nächsten Wochenende bin ich in Kölle, da profitiere ich noch mal ein paar Tage gut davon. 🙂
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.08.2022
Mein jüngster Sohn hat es genutzt. 9€ einen ganzen Monat lang jede öffentliche Verbindung so oft man will…. Das ist definitiv unschlagbar. Sehr schade das es endet, aber das war abzusehen. Wirtschaftlich finanziell kann sich das ja niemals rentieren für die Firmen.
Habe mir letzte Woche so ein Ticket holen müssen.
Da mein Auto in der Werkstatt war.
Leider ist hier zwar nicht auf dem Lande aber die Bus/Bahnverbindung ist grauenhaft.
Ein Bus pro Std ,dann Bahnhof und denn noch zur Verteilungstation: da ist der halbe Tag schon weg bevor die Fahrt wirklich losgeht.
Das Fahrrad mitnehmen zu können ist schon gut.
Denn ich kenne einige, die das Rad für eine Tour zur Arbeit nutzen ( meist nach Feierabend).
Aber das ging schon immer nur bei sehr frühen Zügen...
Ich habe früher gerne längere Radtouren gemacht und bin dann zurück mit der Bahn. Oder mit dem Rad bis Bonn Freunde treffen und nachts mit dem Zug zurück. War nie ein Problem.
Hier am Rhein sind am WE extrem viele Radfahrer und auch Radwaderer unterwegs. Die Radwege an der Ahr waren früher auch sehr stark genutzt.
Man fuhr bis zur Quelle ( Blankenheim), die Ahr dann bis zum Rhein. Und nutzte zurück den Zug. An der Sieg entlang läßt sich auch gut das Rad nutzen.
In der Rushhour war schon immer das Rad mitnehmen begrenzt. Aber am WE waren hier die Züge schon vor dem 9 Euro Ticket gut genutzt. Je nach Wagon Art passen auch locker 8 Räder in einen Wagen.
Das soll auch so bleiben.
Wir werden ohne einen Mobilitätsmix nicht hin kommen.
Alte Bahnstrecken aktivieren. Bus Verbindungen ausbauen. Gerade auf dem Land geht ja ohne Auto mangels Gelegenheiten nichts ohne Auto.


Zumal. Es kann schneller gehen, als einem liebt ist, daß man ein Auto nicht mehr nutzen kann.
Da braucht man sich nur mal ein Bein brechen.. . Und dann sitzt man auf dem Land fest und kommt noch nicht mal zum Arzt, wenn man nicht jemanden hat, der Zeit hat einen zu fahren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.08.2022
Da wo ich wohne hat es sich natürlich finanziell gelohnt. Ich komme aus dem Raum Stuttgart. Genauer gesagt im Kreis Reutlingen. Bei uns gilt der Naldo Tarif. Ich wohne genau an der Grenze zum VVS. Da wird es schon teurer wenn ich nach Stuttgart fahren will.
Für mich hat es sich allemal gelohnt.
3 Fahrten mit dem Bus und ich habe/hatte bereits gewonnen.
Zudem habe ich auch meine Familie besuchen können, die in einem anderen Bundesland leben. Alles kein Problem.
Auch mit Freunden traf ich mich des Öfteren.
Lediglich das Erkunden neuer Städte lehnte ich ab, weil es mir einfach zu heiß war.
Ich finde und fand es klasse!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.08.2022
Wenn es nach mir geht sollten Fahrräder im Zug verboten werden. Hört sich wahrscheinlich für den einen oder anderen bescheuert an. Obwohl die Züge schon überfüllt sind nehmen trotzdem noch viele ihr Fahrrad mit. Die blockieren dann gleich mehrere Plätze. Die werden eigentlich eher für Kinderwagen benötigt.