Automatisch Organspender/in?
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Politik und Weltgeschehen

Das ist hier nur ein Meinungsaustausch Donna Plus, ohne irgendwem irgendwo mit Fingerzeig anzuprangern. Jeder hat seine berechtigte Ansicht zum Thema.
Also locker bleiben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.01.2020
"Dialyse kann gut das Leben unterstützen"

Das steht doch überhaupt gar nicht zur Frage. Ohne Dialyse gibt es kein Überleben für Betroffene.


"Klar muss der Tagesablauf anders gestaltet werden, sehe ich aber nicht als extremes Übel."

Worum soll es jetzt gehen? Dass ich irgendwo behauptet hätte, dass Dialyse immer und in jedem Fall ein extremes Übel bedeutet, das den Sterbewunsch in jedem Falle bedingen würde?
Denn das habe ich nie. Mein Beitrag lautete:

"Das kam schon mal auf in dem Thread. Wenn dann nicht vergessen wird, dass ich dann bitte auch das Recht habe, sanft aus dieser Welt zu gehen, wie und wann ich will und dabei unterstützt werde und nicht verdonnert werde zur (z.B.) Dauerdialyse bis zum qualvollen Tod, dann können wir über diese Einschränkung reden."

In dem Beitrag steht auch überhaupt nichts davon, dass es nicht noch um andere und begleitende Krankheitsbilder geht oder gehen könnte. Ich habe auch später nochmal geschrieben, dass ich ein Beispielsszenario ausgedrückt haben wollte.
Es geht nicht um Dialyse oder gar, dass ich deren Nutzen auch nur andeutungsweise bezweifelt hätte, es geht darum, dass ich eine Entscheidung selbstbestimmt treffen wollen würde, wenn ich betroffen wäre und ich darin Unterstützung erwarten würde, wenn mir im Zuge eines "du bist nicht bereit selbst Organe zu spenden? Dann steht dir auch kein Spenderorgan zur Verfügung!" ein potentielles Spenderorgan verweigert werden würde. Es ist wohl ziemlich klar, dass wenn es sich um eine Dialyse handeln würde, die lediglich ein wenig Organisation fordern würde, sich diese Entscheidungsfrage doch gar nicht stellen würde.
Aber ein "Organe nach unseren Spielregeln UND GLEICHZEITIG Sterbehilfe nach unseren Spielregeln" empfinde ich als inakzeptabel.
So hat jeder seine Erfahrungen. Dialyse kann gut das Leben unterstützen, sicher nicht immer, aber sehr oft. Selbst in jungen Jahren.
Wie überall gibt es schwere Fälle, die aber meist zusätzliche Krankheitsbild haben.
Klar muss der Tagesablauf anders gestaltet werden, sehe ich aber nicht als extremes Übel.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2020
"Rudi
Gestern, 09:42
Die Dialyse ist da aber das kleinste Übel was dich erwarten könnte. Damit kann man noch sehr lange normal leben."


Es ging mir nicht darum die schlecht möglichsten Szenarien darzustellen, sondern eines und ich habe einen Bekannten, der schon lange auf Dialyse angewiesen ist und sein Leben ist alles andere als normal (man darf nicht vergessen, dass es meist zu weiteren Problemen führt, wenn Organe ein "Problem haben") und außerdem ist es definitiv ein Leben, bei dem ich die Entscheidung haben wollen würde, es selbst zu beenden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2020
"@Donna plus Die Illusion vom "sanft aus der Welt gehen" nehme ich dir nur ungern, ist aber meist nicht gegeben, gerade im Akutkrankenhaus."

Du hast mich diesbezüglich nicht verstanden, ich spreche davon wie es sein muss bzw. müsste, damit die von dir geforderte Konsequenz eine (gerechte) Option wäre und zwar weil es derzeit KEIN sanftes selbstbestimmtes aus der Welt gehen gibt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.01.2020
Bekanntermaßen sind es Massen an Terroristen direkt nach einem verübten Anschlag und mordende Kinderschänder in lebenslanger Sicherheitsverwahrung, die die grösste und wichtigste Zielgruppe ausmachen und sofort nach ganz, ganz oben auf der Warteliste für ein Spendeorgan rutschen.
Von daher: verständliche und realistische Begründung.
Es gibt doch nun die Möglichkeit, ein Zusatz an 'Mehr' der Aufklärung zu erhalten. Egal ob dafür oder dagegen, zumindest ist es ein Gedanke, der mehrheitlich verabschiedet und umgesetzt werden soll. Allein das sollte doch schonmal als Erfolg gesehen werden?!
Immer dieses; wenn Du das nicht machst, dann bekommst Du auch Das nicht....^^ Ich persönlich bin mehr als dreimal sieben Jahre alt und behalte mir vor, von niemanden vorgesetzt zu bekommen, mir erzieherische Entscheidungen bezüglich meines Körpers und sei es "nur" auf Abfrage hin, dies' aufdrängen zu lassen. Ich bin absolut und mit aller Konsequenz bei Donna Plus ihrer Meinung.
Denn genau da, liegt auch für mich der Knackpunkt!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
@Herz aus OWL
Genau dies ist der Knackpunkt.
Über das Thema Tod will keiner (viele) nicht reden.
Ausblenden, verdrängen, negieren, wegschieben usw.

Sich mit der eigenen Verletzlichkeit des Körpers und der Vergänglichkeit zu beschäftigen ist "unangenehm".
Ich kenne dies auch.

Dabei fahren viele Auto, Rad usw, oder gehen im Gebirge wandern, vielleicht sogar noch Ski fahren, im Sommer baden oder segeln oder was auch immer.
Die meisten Unfälle passieren Zuhause. Der Stuhl oder die Leiter, mal eben eine Lampe anbringen....

Und wir haben alle mgl Versicherungen abgeschlossen : Von Lebens - bis Unfall Versicherung.
Dann fühlt man sich "safe" und abgesichert.
Tja.
Und dann lacht sich das Schicksal eins ins Fäustchen und nix ist "sicher".
Und Krankheit und Tod stehen plötzlich vor der eigenen Haustür.
Und man ist starr vor Schreck und Panik.
Kein guter Zeitpunkt, um gute Entscheidungen zu treffen.

Hätte man doch mal.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
Wir hatten dieses Thema hier im Forum doch schon vor ein paar Monaten.

Wenn sich jemand für Nein zur Organspende entscheidet, ist es auch ok.
Zumindest gibt es im Falle des Todes dann Klarheit.

Sich einfach mal "aktiv" zu entscheiden, kann doch nicht wirklich eine so komplizierte Sache sein.
Zumal sich diese Entscheidung ja auch sehr leicht beliebig oft ändern lässt.
(Die Vordrucke gibt es oft in mehrfacher Ausführung. Die kann man sich zu hause hin legen)
Aber nichts zu machen, empfinde ich schlicht und einfach als "bequem".

Da ist so mancher Kredit-, Versicherungs-, Kauf-, Arbeitsvertrag komplizierter und deutlich umfangreicher und auch sehr weitreichend in seiner Wirkung auf das individuelle Leben ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
Die Posts von "Vieldranvieldrin" und "Mia" kann ich beide verstehen. Es kann sicher nicht schaden, sich Gedanken über das Thema zu machen. Aber denke auch, dass die meisten sich scheuen, sich über ihren Tod und dem danach auseinanderzusetzen. Wenn ich das mal versuche, im Freundeskreis anzusprechen. Klares Nein, möchte keiner drüber sprechen. Vermutlich nicht öffentlich, was ja auch zu verstehen ist. Aber bin auch bei "Mia", dass eine Entscheidung nicht leicht fällt, sei es aus Unwissenheit, Angst z.B. Trage ja auch einen Spenderausweis mit mir rum, oute mich aber mit einem - zum jetzigen Zeitpunkt - NEIN. Das kann sich aber die nächsten Jahre noch ändern.
@Vieldranvieldrin,
War von mir mangelhaft beschrieben, ich meinte ein Leben mit Einschränkungen die aber Überlebensfähig sind.
Kommt auf Alter und Fortschritt der Erkrankung an. Dialyse Patienten können meist wieder heim gehen, können teilweise daheim dialysieren, Urlaub machen und sogar Sport treiben.
Aber das ist ein anderes Thema.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
Und doch ist jetzt hier das Thema: Gedanken darüber machen, für sich eine Entscheidung treffen, egal ob dafür oder dagegen, dies niederlegen und/oder kommunizieren und somit die Angehörigen entlasten. Finde ich zumutbar.

Natürlich ist es zumutbar, Vertrauen ist da aber ein entscheidender Faktor und nicht zu vernachlässigen. Dass die Entscheidung für ein "Ja" so schwer fällt liegt zumindest bei mir ganz klar an mangelndem Vertrauen ins System und deren Vertreter. Da muss man wirklich nicht so tun, als seien die Leute einfach zu faul, zu dumm, zu feige sich damit auseinanderzusetzen oder mit der Zumutung sich zu entscheiden überfordert und würden deshalb ein "Nein" ankreuzen.
Dass der Fisch da vom Kopf her stinkt und die Leute an der medizinischen "Front" (übrigens an der Stelle und in diesem Thema eine interessante Wortwahl, die tief blicken lässt) nur ausbaden und weitergeben was weiter oben schief läuft glaube ich sofort - für mich ändert das als Patient in der Realität aber nichts daran, dass mir ein "ja" zur Organspende nicht wirklich leicht über die Lippen geht.
Da machst du ein Fass auf. Vertrauen in die Medizin..... derzeit sterben Menschen(und gerade auch Kinder) weil es zu wenig Intensiv-Fach-Krebsstationsbetten gibt, ganze Stationen werden geschlossen aus Personalmangel. Qualität ist nicht mehr gewünscht weil die Rentabilität da vorsteht. Wir arbeiten an der Front am Limit, sowohl Ärzte als auch Pfleger. Ein RIESENTHEMA mit vielen Teilaspekten. Und doch ist jetzt hier das Thema: Gedanken darüber machen, für sich eine Entscheidung treffen, egal ob dafür oder dagegen, dies niederlegen und/oder kommunizieren und somit die Angehörigen entlasten. Finde ich zumutbar.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
Das sehe ich anders: die Gemeinsamkeit ist der geforderte rationale und verantwortliche Umgang mit medizinischen Themen.
Es wird erwartet, dass der Patient sich gründlich mit der Frage der Organspende auseinandersetzt, seine Ängste überwindet und auch ein gewisses Vertrauen ins Gesundheitssystem und seine Vertreter beweist (was ich bei den Zuständen die real herrschen keine ganz einfache Aufgabe finde) - bei seinem eigenen Tod hat er aber erstaunlich wenig Mitspracherecht. Das passt für mich nicht zusammen.
Die Gemeinsamkeit ist der Tod. Das Thema ist aber Sterbehilfe. Da bin ich absolut bei euch, was selbstbestimmtes Sterben oder Tötung auf Verlangen angeht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
Ich habe nicht den Eindruck, dass sich Donna plus da Illusionen hingibt, genau darum geht es doch: umgekehrt das Recht zu haben gegebenenfalls das Leben auf eigenen Wunsch human und selbstbestimmt beenden zu dürfen. Das hat auch meiner Ansicht nach durchaus etwas mit dem Thema zu tun.
@Donna plus Die Illusion vom "sanft aus der Welt gehen" nehme ich dir nur ungern, ist aber meist nicht gegeben, gerade im Akutkrankenhaus. Ansonsten ist es sehr sinnvoll, in einer Patientenvollmacht alles zu regeln, was zu regeln ist. Leider ist die Veterinärmedizin gnädiger zu den unheilbar kranken Patienten als die Humanmedizin.

@Rudi Natürlich haben die niereninsuffizienten Patienten den "Luxus" der Blutwäsche durch Dialyse als lebensverlängernde Maßnahme, ich widerspreche dir aber heftigst, dass es ein "auch nur annähernd Normales" Leben ist.
Die Dialyse ist da aber das kleinste Übel was dich erwarten könnte. Damit kann man noch sehr lange normal leben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2020
" Vieldranvieldrin
Gestern, 22:35
Dann vergiss aber auch nicht, dass du keines Falles eins transplantiert haben willst...."


Das kam schon mal auf in dem Thread. Wenn dann nicht vergessen wird, dass ich dann bitte auch das Recht habe, sanft aus dieser Welt zu gehen, wie und wann ich will und dabei unterstützt werde und nicht verdonnert werde zur (z.B.) Dauerdialyse bis zum qualvollen Tod, dann können wir über diese Einschränkung reden.