Fehlende Lkw-Fahrer - Kurz vor Versorgungsengpass. Was sagt ihr dazu?
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18.06.2019
Zum Thema Lkw-Fahrer kommt gleich eine Sendung auf RTL. 0.30 Uhr "Die Alltagskämpfer - Überleben in Deutschland".
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16.06.2019
@Mr_B.Right:
Wenn das autonome Fahren (bzw Bewegen von Fahrzeugen) so fortgeschritten wäre, wie es manchmal behauptet wird, hätten wir schon lange vollautonome Schiffe und Flugzeuge, da hier die Menge an Inputs und Bewegungen geringer ist (auch wenn kompliziertere Geräte sind)
Nicht mal da klappt es reibungslos, bis auf Ausnahmen..
Ich schätze es wird in bestimmten Bereichen (Teilautonom auf der BAB, in abgeschlossenen System wie Häfen und Logistikzentren) schon bald gehen können
Alles andere komplett ohne Mensch ist noch weit entfernt, und wenn es nur ein Überwacher im Büro ist der eingreifen kann..

Allgemein wird es viele wegfallende Arbeitsplätze geben in versch. Bereichen, das stimmt..

@gehls72: Da ist was dran ;)
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15.06.2019
@Mr_B.Right
Das ist doch in allen Branchen so. Die Firmen suchen Mitarbeiter mit horrenden Ansprüchen, aber wollen möglichst wenig bezahlen. Dann wundern Sie sich das keiner schreit "Ja, ich bin die Super-Fachkraft die für fast umsonst arbeiten will".
Diesen Fachkräftemangel haben die Firmen selbst erzeugt, indem Sie unmögliche Stellen anbieten.

Auch deine letzte Schlussfolgerung betrifft fast alle Branchen. Überall löst die Technik bzw. die Computer den Menschen ab, es MUSS ein Heer von Arbeitslosen entstehen.
Vor ca. 10 Jahren drohten die fehlenden Fachkräfte und Ingenieure noch die Wirtschaft lahmzulegen und heute sollen es die LKW-Fahrer sein...(?)
Vom Fachkräftemangel habe ich seinerzeit komischerweise als Arbeitsuchender nix gespürt. Und es würde mich nicht wundern, wenn es die angeblich so gesuchten Fahrern momentan nicht anders erleben.

Und auch das jüngste propagierte Problem wäre das erste in einem kapitalistischen System, das weder mit Geld noch mit Engagement zu lösen wäre!

Während man das autonome Fahren vorantreibt, schreit man gleichzeitig nach einem Heer von LKW Fahrern? - die Arbeitslosen von morgen.
Groteskes Theater auf den Festspielen im Sommerloch...
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08.06.2019
@Marcus Schröder
Ich rede hier nicht von nur einem dritten Gleis, sondern vom 4 gleisigen Betrieb. Die DB hatte nach 1989 die ganzen Strecken um Berlin und Sachsen etc von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Die Haupstrecken zwar etwas marode, aber immerhin über lange Strecken mit vier Gleisen. Die Güterzüge fuhren jeweils außen und die Schnellzüge auf den Innengleisen. Dann kam die überfällige Sanierung, aber dabei wurde ein massiver Fehler gemacht. Die Außengleise wurden ersatzlos raus gerissen, und nur noch jeweils ein Hochgeschwindigkeits-Gleis je Richtung gebaut.
Typischens Bsp. die Strecke Berlin-Leipzig. Da gibt es schon im Personenverkehr Probleme deswegen. Weil die RB-Züge zeitlich nicht mehr zwischen die IC-Halte passen, wurden diese ganz gestrichen. Jetzt müssen die RE-Züge mit auf den Dörfern halten, und selbst dann wirds noch knapp. Stell Dich mal an ne Schranke an der Strecke kurz vor nem größeren Ausweich-Bahnhof. Da kommt dann erst der RE vorbei und Sekunden später der IC hinterher gekrochen. Prima Eigentor der DB ! Wie soll da noch nen Güterzug fahren ?
Zumal der Platz ist ja vorhanden, da wo früher das Außengleis lag.
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08.06.2019
@gehls72: Ich weiß jetzt nicht, von welchen Ecken Deutschlands Du sprichst, wenn Du schreibst, das die Bahn Strecken zurückgebaut hat, bei denen auf dem rechten Gleis die Güterzüge vor sich her schnauften während auf dem zweiten Gleis die IC durchrauschten. Bist Du Dir sicher, das Du hier nicht von Überholspuren sprichst?

Ich lebe unweit (1 KM) der Hauptstrecke Hamburg - Hannover. Kenne aber auch andere Strecken hier im Norden.

Hier wurde - zumindest was die Hauptstrecken betrifft - in den letzten 30 Jahren nichts zurückgebaut. Im Gegenteil: man hat erst nach 2010 einer Teilstrecke nördlich von Lüneburg ein drittes Gleis hinzugefügt, und plant seit längerem, dies Richtung Süden weiter zu bauen. Das Problem ist nur, das die Wohnbebauung in den Jahren fast bis an die Bahn herangerückt ist. Man müsste also einige tausend Menschen obdachlos machen, wollte man die Planungen wirklich durchziehen. Denn jedes weitere Gleis braucht Platz der nicht da ist.

Und das würde den Druck auf den Wohnungsmarkt um einiges verschärfen.

Das die sogenannten Nebengleise, also wo früher vereinzelt Personen- und Güterzüge fuhren, stillgelegt wurden, ja. Aber die haben - zumindest hier in der Region keine wirkliche Entlastung für die DB-Strecken gebracht.

Mein Kritikpunkt mit 'alles innerhalb von einem Tag haben wollen' ist sicher sehr pauschal. Aber die Gesellschaft im Allgemeinen hat sich dahin entwickelt. Das es immer Ausnahmen von der Regel gibt ist klar.

Aber die Industrie kann es sich - auch 'Dank' der Globalisierung - nicht (mehr) leisten, Waren auf Vorrat vorzuhalten. Jeder Lagerplatz kostet Geld, jede eingelagerte Palette bindet Finanzkraft / -mittel. Dafür sind die Auftraggeber zu flexibel (geworden).

Früher hat man Verträge auf Jahre geschlossen, heute gelten sie - mit viel Glück - für ein Jahr oder wenige Monate. Und wenn es dann noch Probleme bei der Belieferung des Kunden gibt, endet so ein Vertrag schneller als man gucken kann - was passiert dann mit der Ware?

Man bekommt sie dann nicht mehr zu den Preisen losgeeist, die man vorher kalkuliert hatte. Sprich: Die Insolvenz droht im schlimmsten Fall.

Es hat alles wieder einmal seine zwei Seiten: Die Industrie ist sehr flexibel, aber zu einem Preis, den wir (und die Umwelt) auf der Straße zahlen.
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06.06.2019
Für mich ist der Subventionwahnsinn der EU einer der Hauptgründe.
Wie schon beschrieben, werden lokal produzierbare Waren durch die EU gekarrt, dass es einem nur noch schlecht werden kann.

Das andere Drama ist, der Transport ist meinen Augen noch zu billig.

Hinzukommt der Wegfall der Zölle. Ich würde jedes Land, dann nicht die gleichen Sozialstandards und Umweltstandards hat, mit Zöllen belegen, dass wieder fairer Wettwerb herstellt werden würde.

Derzeit ist des ein wirklich undankbarer Beruf, obwohl er sehr wichtig ist.
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06.06.2019
@IsterMix
Man muss dafür nicht in irgend einer Partei sein, sondern einfach nur denken können. Vor der EU musste an jeder Grenze verzollt werden, was Zeit und Geld gekostet hat. Da haben es sich die Firmen 3 mal überlegt ob die Waren vom anderen Ende Europas her geholt werden. Dank der EU-Freiheit werden jetzt Waren die sogar in Deutschland wachsen (zB. Äpfel) tagelang per LKW vom anderen Ende Europas ran gefahren. Dazu muss man kein Grüner sein, um zu begreifen was das für nen Umwelt-Wahnsinn ist.
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06.06.2019
@gehls72 Achtung! Bei einer solch heftigen Kapitalismuskritik rückt Dir gleich der 68er auf den Pelz und wirft Dir rotgrün versiffte Agitation vor 😉
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05.06.2019
@Mike :)

Du sprichst einen wichtiger Faktor an, den das viele Firmen ihre Lager auf fast nicht vorhanden geschrumpft haben. Genau deswegen müssen nun Waren möglichst schnell ran, und es kann nicht erst mit der Bahn transportiert werden. Mit noch etwas Lagerbestand wäre es egal wenn der Güterzug langsamer ist.
Erst die Abschaffung von Lagern haben dieses schnell..schnell nötig gemacht.

Was die EU betrifft, auf die brauchst du nicht zu hoffen. Denn die wurde auf Druck der Firmen ja erst von unseren Politikern geschaffen. Damit die Waren schön Zollfrei von A nach B geschafft werden können. Damit die Firmen nach belieben billigere Speditionen anheuern können etc. Warum wohl hatte es die EU so eilig solche völlig maroden Länder wie Bulgarien aufzunehmen, damit man von dort billiges Personal(auch LKW-Fahrer) ranschaffen kann.
Uns kleinem Mann wurde als Lolli die "Reisefreiheit" hingehalten, in Wirklichkeit geht es um noch billigeres Personal und noch mehr Profit für die Firmen. Gerade durch die Freiheit der EU ist dieses hin und her gekarrre erst entstanden.
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05.06.2019
@Marcus Schröder:
Stimme dir fast komplett zu, nur bei der Lager Sache muss ich sagen manche Firmen haben ja nun wirklich ihre Lagerkapizität auf fast nichts zurückgeschraubt und stützen sich auf Just in Time (da liegt nur das absolute Minimum an Teilen halt)
Aber daher kommt ja auch dieses "Oh du musst sofort hier sein!!!" und dann lassen sie dich Stunden da stehen, weil doch noch was da ist, oder gerade doch nicht sofort gebraucht und was auch immer da noch abgeht ;)

Klar, hast auch nen Punkt mit Amazons Lager ;)

@ Jane doe:
Ach 24h Lieferungen sind doch ein Luxus-Problem der Menschen, die sich über volle BABs beschweren ^^

@gehls72:
Die Bahn braucht totzdem wesentlich länger trotz "Digital" und klar Schuld ist die fehlende Infrastruktur trotzdem

@Marcus Schröder und gehls72 wegen Ost-EU-Fahrer:
Und genau das meine ich mit Kabotage durchsetzen, die EU wirklich nutzen und klare Regeln für Spediteure
Der EU-Mindestlohn würde es nicht richten, weil der hier dann Landesgemäß immer noch viel niedriger wäre und die Steuern/Nebenkosten geringer sind..
Daher -> Klare Regeln für nicht Int'l Fahrten und unnötiges in Land X karren "vermeiden"
@Marcus Schröder
Du hast einen Punkt aufgeworfen, der so noch gar nicht angesprochen war: die 24-Stunden-Lieferung.

Mh.. ist sicherlich auch ein Thema, aber dass das alle Verbraucher zwingend haben wollen/müssen, würde ich nicht unterschreiben. Wenn ich tatsächlich mal etwas bestelle, brauche ich nicht zwingend eine 24-Stunden-Lieferung - im Geschäft dauert es auch seine Zeit und das ist völlig ok so. Express-Lieferungen dürfen gerne einen höheren Preis aufrufen; ich glaube, dann brauchen viele Besteller ihre Lieferung auch nicht mehr so dringend. 😁
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05.06.2019
@Marcus Schröder
Du hast recht, aber diese schlechten Umstände hat die Bahn erst in den letzten Jahren geschaffen. Denn es gab über Jahrzehnte auf den Hauptstrecken doppelte Gleise je Richtung. Auf dem linken/mittleren Gleisen semmelten die Schnellzüge/ICE durch und auf den Außengleisen rollten die Güterzüge und Regionalbahn. Dadurch das diese Gleise abgebaut wurden müssen die Güterzüge nun entweder zum überholt werden anhalten oder gar Umwege fahren. Das kostet Zeit !
Bei vorhandenem Doppelgleis konnten die Güterzüge direkt und am Stück durchfahren ! Auch gibt es inzwischen kräftige Loks, mit denen auch ein schwerer Güterzug hohe Geschwindigkeiten schaffen kann.
Was die Rangierbahnhöfe betrifft, wir leben nicht mehr in der Steinzeit. Auch dort ist inzwischen vieles voll digital gesteuert, und die Weichen können binnen Sekunden gestellt werden. Also lassen sich auch dort die Aufenthaltszeiten der Züge inzwischen deutlich verkürzen.

Da sind wir wieder beim vorherigen Thema, der CDU. Denn die Bahn AG gehört zu 51% dem Bund und somit indirekt der Politik. Wenn unseren Politikern die Umwelt wirklich wichtig wäre, dann hätten Sie der Bahn den Rückbau der Güter-Gleise untersagt. Eher im Gegenteil, die Bedingungen für den Bahn-Güterverkehr zu verbessern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.06.2019
@gehls72:

Du hast recht, viele Firmen nutzen mittlerweile Osteuropäische Speditionen, oder einheimische Speditionen haben ausgeflaggt, oder fahren mit deutschem Kennzeichen aber mit 'Nix verstehen'-Fahrern aus der Ukraine oder dem Baltikum.

Bei Punkt zwei muss ich Dir zum Teil widersprechen. Für Just-in-Time ist die Bahn nicht zu gebrauchen.
Der Lkw schafft, wenn er gut durchkommt, die Tour HH - M in einem (Kraftfahrer-)Tag - also zehn Stunden.

Der Güterzug braucht zum einen sicher schon allein für die Strecke länger, weil er zum einen ständig überholt wird, zum zweiten auf reinen ICE-Fernschnelltrassen nicht fährt - also Umwege nehmen muss.

Dazu kommt dann noch die Zeit, die der Waggon auf dem Rangierbahnhof steht. Also, vom Verladen beim Absender bis zur Abfahrt am Rangierbahnhof, sowie von der Ankunft auf dem Rangierbahnhof bis zum Entladen bei der Empfänger-Firma schätze ich mindestens drei Tage.
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05.06.2019
1) es sind doch eh kaum noch deutsche LKWs auf der Autobahn. Schaut euch mal die Kennzeichen an, der Löwenanteil sind LKWs aus dem preiswerten Osteuropäischen Raum. Direkt von deutschen Firmen damit beauftragt Ladungen auch innerhalb von Deutschland zu transportieren. Deutsche Firmen sind doch kaum noch an deutschen Speditionen interessiert. Die transportieren schon längst den kleinsten Teil an deutschen Waren! Da schwächelt dann halt ne Kommastelle...
2) die Bahn könnte sehr wohl einen riesen Anteil haben. Denn in nur einen Güterzug passen bis zu 100LKW-Ladungen rein. Aber die DB fährt das seit Jahren gegen die Wand. Güterwaggons verrosten und dringend nötige Ausweichgleise wurden "eingespart". Deshalb müssten jetzt die Güterzüge auf dem gleichen Gleis vor nem IC vorne weg kriechen. Das gesamte Bahnnetz würde enorm ausgebremst. Damit das mit dem Güter-Bahnverkehr wieder klappt, müssten die alten Parallel-Gleise wieder eingebaut werden. Aber die DB ist ja ne Aktiengesellschaft, da kann auf so ne Investition endlos warten.
Aber alleine vom Standpunkt der Umwelt und der enormen Einsparung an LKW-Abgasen wäre das bitter nötig !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.06.2019
Also, wer den Kraftfahrer-Job heutzutage für einen 'Einstiegs-Job hält, der hat eines ganz gewiss: Keine Ahnung!

Nicht umsonst gibt es heute die Ausbildung zum Berufskraftfahrer, der mittlerweile ein ganz normaler Ausbildungsjob ist. Die Leute sind ja mittlerweile ihre eigenen Mechaniker.

Ich kenne keinen vergleichbaren 'Einstiegs-Job', der dem Arbeitnehmer eine dermaßen große Verantwortung abverlangt. Es ist schließlich nicht nur Gas geben, Bremsen, abladen und Aufladen. Man muss immer für mindestens 4 Idioten mitdenken: Dem vor sich, dem links und / oder rechts neben und dem hinter einen.

Denn viele Pkw-Fahrer scheinen der Meinung zu sein, so ein 12, 18 oder 40 t tippt nur mal kurz die Bremse an, und schon steht das Geschoss - so wie das beim Panzer ja der Fall ist.

Wer hier z. B. nicht einigermaßen Stressresistent ist, oder bereit ist Tag und Nacht zu fahren, der braucht hier nicht einsteigen.

Mir ist auch kein 'Einstiegs-Job' bekannt, bei dem 1 Freies Wochenende im Monat die Regel ist - und nicht die Ausnahme - sehr Familienfreundlich....

Nicht zuletzt muss man eines können: schlafen, egal wann und egal wo, egal ob im Sommer bei 30 Grad oder im Winter bei Frost.

Ich habe letztes Jahr das 'Vergnügen' gehabt, zumindest alle 14 Tage auf dem Rastplatz übernachten zu müssen: Nie wieder.

Und was das mit den Frauen als Truckerinnen angeht: Das mit den Toiletten kann nicht das große Problem sein, wenn man sieht, das die Zahl der Mädels auf dem Bock ständig steigt.

Hier wurde auch das Thema eingesparte Lagerkapazität erwähnt:

Derjenige sollte mal überlegen, wie groß (als Beispiel) ein Lager von amazon sein müsste, um z. B. für eine Woche statt für einen oder zwei Tage Ware vorrätig zu halten. Das wäre nicht riesig, das wäre gigantonomisch.

Und dann möchte ich denjenigen sehen, der heute noch willens wäre, eine Woche oder 14 Tage auf seine Ware zu warten - anstatt 24 Stunden.

Was ich allerdings nie begreifen werde, warum 95% der Pkw-Fahrer meinen, die rechte Spur wäre allein für Lkw gedacht.

Selbst wenn zwischen zwei Zügen eine Lücke von 200 bis 300 m ist, wird diese nicht genutzt. Dafür zwingt man die, die etwas schneller als man selbst fahren, noch die linke Spur nutzen zu müssen. So provoziert man auch Staus.

Diese Leute werden zwar von sich behaupten, sie seien gute Autofahrer. Aber weit gefehlt. Sie können Gas geben, Bremsen und im besten Fall noch blinken. Zum guten Autofahrer gehört aber auch, vorhandene Möglichkeiten wie die erwähnte Lücke in der rechten Spur zu nutzen und trotzdem flüssig und zügig voran zu kommen.

Manchmal habe ich das Gefühl, wer ständig die Mittelspur nutzt, hat Angst, das ihn jemand überholt.
@93
Ja, das mit den eingebauten Toiletten hab ich auch gelesen, war auch nur als Beispiel gedacht. Ich sehe durchaus noch andere Ecken, an denen ich mir nicht sicher bin, ob das eine Frau so stemmen kann... allein aufgrund der körperlichen Konstitution her. Ich kann mich aber auch täuschen. 🙂


Generell kann man die Schuldfrage sicherlkich nicht ausschließlich einem allein zuschieben - es ist immer ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Für diese Misere wurden mehrere Stellschrauben in die falsche Richtung gedreht, um auf das jetzige Ergebnis zu kommen. Ich erinnere mich noch sehr genau, als es bei Grenzöffnung seitens der Politik hieß "wir brauchen uns keine Sorgen wegen einem osteuropäischen Einfluss zu machen". Hmm.. is klar. Hat diese Ente jemand geglaubt?? Dass natürlich hiesige Spediteure entsprechend reagieren müssen, um nicht bankrott zu gehen, dürfte genauso logisch sein.
Mit welcher Stellschraube jetzt zuerst beginnen... keine Ahnung. Möglicherweise in erster Linie die Politik, ansässige Firmen zu schützen und zu unterstützen, um die landesinterne Infrastruktur nicht völlends vor die Hunde gehen zu lassen. Schlußendlich zahlen diese hier auch wieder Steuern, im Gegensatz zu den international agierenden Ausbeutern.

Vielleicht etwas OT, sehe ich aber einer ähnlichen Ecke:
In Frankfurt gbit es mittlerweile einige Pizza-Lieferdienste, die mit einer Frankfurter Telephonnummer für ihre Pizzeria werben, aber mit rumänischen oder polnischen Kfz-Kennzeichen unterwegs sind. Sorry... für mich ein absolutes No-Go!! Hier gutes Geld verdienen, die Abgaben aber an ganz anderer Stelle entrichten. Dabei will ich die Überlegung bei einem Unfall gar nicht zu Ende denken...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2019
@93: Der Politik für schwierige Verkehrspolitik, mangelnde Investition und wenig Ausnutzen der Möglichkeiten auf EU-Ebene (wie Kabotage oder Regeln des kombinierten Verkehrs), dem Gesetzgeber insbesondere dafür, dass die schwarzen Schafe unter den Spediteuren nur einen Teil der Strafe zahlen müssen den der Fahrer (andere Teil) nur wegen ihnen begehen muss..

Der Wirtschaft für ihren Umgang mit der Logistik im Sinne von Probleme weitergeben (wie Lager, Kosten etc) und den unrealistischen Erwartungen bei den Zeiten (sowohl Lieferung und Planung als auch Wartezeiten vor Ort für Fahrer)

Auch dafür, dass viele Fahrer oft den Job des Lageristen mitmachen müssen (gängige Praxis), obwohl nie so vorgesehen.. -> Hat sich so eingebürgert, teilweise wird der Fahrtenschreiber währenddessen auf Pause gestellt um die Zeit "zu nutzen"..

Der Gesellschaft für bereits genanntes Verhalten (Konsum, Respekt etc..)

Den Fahrern aus "Dumping" Ländern kann man keinen Vorwurf machen, auch wenn man zugegeben manchmal über deren Fahrverhalten und Fahrzeuge meckert, und natürlich die Häufigkeit der Kennzeichen, ehrlich gesagt..
Dass diese Vorranging beschäftigt werden, ist bei der durch oben genanntes entstehenden Kostenlage klar.
Die werden dann teilweise sehr schlecht ausgebildet auf den alten Lkw gesetzt und auf gehts..
Trotzdem leisten die, oft noch viel härter, ihre Arbeit und sind alles andere als Nichtskönner
Nur müsssen sie noch viel eher Gesetze brechen, haben nicht die 3-Jährige Ausbildung oder mindestens den nicht so leichten C/CE-Führerschein und etc, daher oft auch das Fahrverhalten
Und selbst hier wollen immer weniger eben das..

Aber eigentlich müsste es immer voll die Sklaven-Spediteure die dahinterstehen treffen natürlich!
--
Und ja ich versuche mich immer sehr dieser Haltung, ach das andere ist ja leicht zu entziehen
Es gibt so viele Berufe wo ich sage, alle auf ihre Art: Riesenrespekt davor!
Selbst Politiker und gut bezahlter Manager gehört bei mir dazu ;)
--
Steigende Löhne müssen früher oder später kommen, ansonsten wird's dunkel..
In einer Branche in der Kostendruck so stark wie kaum wo anders ist, gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit:
Kosten weitergeben, so wie es auch im Handwerk laufen wird übrigens
War bei der Lkw-Maut nicht anders, oder glaubt irgendjemand ein Transportunternehmen (unter starken Druck) zahlt freiwillig den ohnehin erkämpften Erlös einfach mal so? ;)

Angebot und Nachfrage sind nunmal doch immer da, und geringes Angebot (weil nicht anders geht), bei sehr hoher Nachfrage und Fahrermangel/bessere Entlohnung wird Zwangsläufig zu höheren Preisen führen..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2019
"Die Idee allerdings, gezielt Frauen für diesen Beruf anzusprechen, sehe ich eher skeptisch. Der arme Kerl musste jedesmal an die Raststätte rausfahren, wenn ich mal musste.. 🙄 nur als Beispiel."

Dazu wurde aber auch genannt, dass Toiletten in den Fahrzeugen installiert werden sollten. Sicherlich für beide Geschlechter (und Bäume) keine allzu schlechte Idee.

"Natürlich - Eigentum ist Diebstahl, gelle?"

Das habe ich so nicht gelesen, aber durchaus ein bestehnendes Prinzip, nämlich: Eigentum verpflichtet. Den Einwand finde ich durchaus sehr berechtigt, denn es ist durch die Einsparnisse des JiT schon ein wenig wie es zur Bankenrettung formuliert wurde: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Das ist nicht gerade richtig. Aber, IsterMix, ist nicht die Maut zumindest ein Schritt genau diese Kosten auch dahin zu verteilen, wo sie entstehen?


"Was mich nur doch sehr stört ist dieses ewige rumhacken auf dem Lkw-Verkehr an sich und den Fahrern
Denn ohne geht es sowieso nicht.."

"Ja viele stellen sich es doch einfacher vor, als es tatsächlich ist"

Ich glaube, wir treffen hier auf eine ganz entsetzlich unangenehme Eigenschaft sehr vieler Menschen. Das, was andere leisten, machen, arbeiten wird von einer großen Anzahl von Menschen als einfach, leicht, "kann ja jeder" eingeordnet, während das, was man selbst tut, unglaublich schwer und nur von ganz hochqualifizierten Personen (= ihnen selbst) ausgeführt werden kann. Ich halte das nicht nur für eine große Unsitte, sondern dann auch für problematisch, wenn es um eine Bewertung in irgendeiner Form gibt.

"Weder will ich der Wirtschaft die große Schuld geben (Angebot und Nachfrage ist es ja), noch sagen die können nichts dafür.."

Was ich noch nicht so ganz verstanden habe, wem möchtest Du denn die Schuld geben? Ist es die Politik? Inwiefern wären sie für bessere Bezahlung der Fahrer oder günstigere Arbeitszeiten zumindest hauptsächlich zuständig?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2019
@jane doe: Danke ;)
Ja viele stellen sich es doch einfacher vor, als es tatsächlich ist
Und ganz verblödet ist hier definitiv niemand..

Liegt sicher auch daran, dass dann die Tour eines Lkw-Fahrers mit den Urlaubsfahrten 2x Jahr verglichen wird, jetzt mal gaanz platt gesagt =P

Leider einer der Gründe für das schlechte Ansehen ist eben auch diese komplette Fehleinschätzung des Berufes bzw der Schwierigkeit..

--

Ja über die Gründe für die Anzahl an Lkw kann man sich beliebig streiten und da gibt es schon einige..
Sei es von tatsächlich für mehr Verkehr sorgender JiT-Produktion, extrem schlechtes Schienennetz in D (welches wirklich großes Umstellen auf Schiene nahezu ausschließt) bishin zu dem Bestell/Konsumverhalten des Bürgers

Weder will ich der Wirtschaft die große Schuld geben (Angebot und Nachfrage ist es ja), noch sagen die können nichts dafür..

Der Punkt mit dem Ware von X nach Y und dann wieder X zu karren stimmt, das ist wirklich eher unnötig (nur weil am Ende 3 cent/Einheit gespart wird)
Aber wir Kunden wollen das genau so, sonst würde es nicht passieren
Das ist auch die Realität..

Was mich nur doch sehr stört ist dieses ewige rumhacken auf dem Lkw-Verkehr an sich und den Fahrern
Denn ohne geht es sowieso nicht..
"Es ist ein Einstiegsberuf, für den es eine recht geringe Qualifikation braucht."

Oh.. oh.. ganz falsche Schiene. Ich muss aber zugestehen, dass ich lange Zeit auch dieser Meinung war, bis ich ein paar sogenannte "normale Müllkutscher", Containerfahrer und anderweitige Trucker kennengelernt habe.
Es ist mitnichten ein lapidarer Job und verlangt dem Faherer nicht nur körperlich (neben dem Fahren selbst, auf- und abladen, unchristliche Arbeitszeiten etc), sondern auch logistisch einiges ab.
Neben den Gesprächen der "Müllkutscher" habe ich so einiges mitgenommen, als ich einen Fahrer mal 2 Tage begleiten durfte. Seitdem sehe ich das ganz anders.

Die Idee allerdings, gezielt Frauen für diesen Beruf anzusprechen, sehe ich eher skeptisch. Der arme Kerl musste jedesmal an die Raststätte rausfahren, wenn ich mal musste.. 🙄 nur als Beispiel.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2019
Falsch 68er, wenn hier einer verblendet, oder einfach nur unwissend ist, bist Du das. Hier im westlichen Teil der Republik bedeutet 68er etwas ganz bestimmtes. Gib Mal "68er“ in Google ein, dann kannst Du diese Wissenslücke stopfen.

Meine Begründung für den Fahrermangel hast Du im Prinzip bestätigt. Da seit Jahrzehnten jede Menge Fahrer nur dafür unterwegs sind Waren zeitgerecht in Werke zu liefern, stehen sie halt für andere Transporte nicht zur Verfügung.

Ich kann mich tatsächlich an gelegentlich freie Autobahnen erinnern, wo man nicht gezwungen war, ständig links oder in der Mitte zu fahren, weil auf der rechten Spur nur ein LKW nach dem anderen fährt.

Und das ist nicht aus der linken Brille auf die Vergangenheit geschaut sondern erlebte Erinnerung.
@IsterMix

1. Ich glaube kaum, daß ich Dir Rechenschaft über die Auswahl meines Nicks schuldig bin. Ich sags Dir trotzdem. Es handelt sich um mein Geburtsjahr. Aber das interessiert Dich natürlich nicht. Deine Interpretation ist schließlich die allein seligmachende und wahre. Daher muß mein Nick einfach unpassend sein. Nunja, was will man von einem Verblendeten anderes erwarten.

2. Nein, Du hast keinen Grund für das Fehlen von LKW-Fahrern genannt, sondern in sattsam bekannter linker Manier auf Firmen, die in einer Marktwirtschaft meistens in privater Hand sind (das stört Dich wohl), und weils dann wohl ganz gut passt, gleich noch auf die Aktionäre gschimpft, die angeblich ihre Gewinne indirekt aus öffentlichen Geldern zögen.
Natürlich - Eigentum ist Diebstahl, gelle? Insofern biegt man gerne die Zusammenhänge so, daß es ins Weltbild passt.

Just-In-Time-Produktion gibt es tatsächlich schon länger. Allerdings müsste diese eher ein Grund für mehr LKW-Fahrer sein, als für weniger, denn es existiert ja ein höherer Bedarf.
Solange sich allerdings bspw. deutsche Spediteure der Billigkonkurrenz aus Osteuropa stellen müssen, deren Fahrer unter für hiesige Verhältnisse miesen Bedingungen arbeiten, ist es klar, daß das das Lohngefüge insgesamt nach unten drückt. Also wird der Beruf weniger attraktiv.
Hinzu kommt, daß, gerade im Fernverkehr, der Beruf des LKW-Fahrers nicht sonderlich beziehungs- oder familienfreundlich ist. Es sei denn, man hat eine Partnerin, der es nichts ausmacht, mehrere Tage am Stück ohne körperliche Nähe zu ihrem Partner zu sein. Hier sind die Vorlieben bekanntlich verschieden.

Bezüglich des Warenverkehrs bin ich der Auffassung, daß ein größerer Teil auf die Schiene gebracht werden müsste. Dafür dann Umladestationen von Zug auf LKW, so daß auf der Straße eher die Kurzstreckentransporte stattfinden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.06.2019
@Sonrisa
Ja das noch mal ganz was anderes..
Denke da gerade an das in Berlin (ich glaube Anfang des Jahres), und das war "nur" eine Stadt und etwas über 24h..
Das war schon Chaos

Bei was wesentlich größerem wird es defintiv Menschen schaden (sogar tödlich enden für manche) und auch Mrd. Beträge der Wirtschaft flöten gehen..
Abgesehen von sämtlichen Schäden der Privatpersonen, sei es körperlich oder auch wirtschaftlich..

Davon sind wir noch einmal wesentlich abhängiger
Wer noch ein weiteres Horrorszenario bezüglich Versorgungsengpass braucht, der denkt mal über einen langfristigen Stromausfall nach. Mit langfristig meine ich größer als Notstromaggregate das abpuffern können.

Da sind die LKW Fahrer noch das geringste Problem.