Weltweiter Höhenflug der Rechtspopulisten

in „Politik und Weltgeschehen“

Zu diesem Thema gibt es 65 Antworten

Will mich nicht zu Allem äußern (diese Äußerung kann Spuren von Selbstironie enthalten), nur ein paar Gedanken/Überlegungen; kann dann jeder drauß machen, was er will.

Die Anzahl der Krankenhäuser sagt nicht sonderlich viel aus. Provokantes Gegenbeispiel, die Zahl der Tankstellen hat sich in den letzten 20 Jahren viel dramatischer reduziert, trotzdem findet jeder für sein Auto eine Tankstelle.
Wenn man wirklich mit statistischen Daten zum Gesundheitswesen arbeiten will, dann sind da die Anzahl der Krankenhausbetten deutlich aussagefähiger als die Anzahl der Krankenhäuser. Auch das ist aber nur eine "Papiergröße". Wirklich abschätzen kann man es nur, wenn man zur Anzahl der Krankenhausbetten, noch die durchschnittliche Belegdauer hat, sprich Auslastung. Das ist immer noch viel zu allgemeine Statistik, denn es bedarf einer Aufschlüsselung nach Facharztabteilungen (Chirurgie, Inneres, Gyno., etc.). Dann kann man da einigermaßen seriös mit Zahlen arbeiten, ist aber nur meine persönliche Meinung.
Jetzt noch ein anderer Aspekt zum Thema Krankenhausschließung: Es gibt Gegenden in Deutschland, die haben sehr deutlichen Bevölkerungsschwund in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen. Da läßt sich so manches Krankenhaus beim besten Willen nicht einigermaßen wirtschaftlich betreiben. Ja, Krankenhäuser sind durchaus Wirtschaftsbetriebe (egal ob kommunaler oder privater oder sonstiger Träger). Hat übrigens für uns alle auch einen kleinen Vorteil, daß es nicht extrem viele unwirtschaftliche Krankenhäuser gibt, denn die müssen von der Allgemeinheit finanziert werden und zwar zusätzlich zu den Krankenkassenkosten (die die allermeisten ja haben). Es ist ein komplexes Thema, weil da die Krankenkassen teilweise individuelle Verträge mit den Krankenhäusern abschließen.
Das Problem im Gesundheitswesen liegt eher daran, daß wir alle unsere jeweilige Krankenkasse statistisch gesehen mehr kosten (*hüstel* und die Glaspaläste der Kassen müssen auch bezahlt werden...). Da spielen aus meiner Erfahrung her betrachtet die Flüchtlinge keine wirklich nennenswerte Rolle. Oder anders formuliert: Wenn die Flüchtlinge unser Gesundheitswesen überfordern, dann ist unser Gesundheitswesen auch ohne diese schon an der Grenze gewesen.

Zur Politik allgemein:
Populistische Parteien (ganz egal, welcher politischen Grundrichtung zugehörig) haben fast immer eine Sichtweise, die rückwärts gewandt ist, da geht es immer um einen Zustand, der angeblich mal da war und der angeblich so schön war (Realität sah und sieht meist anders aus). Das wird manchen nicht sofort klar, weil sie den Eindruck haben, daß diese Parteien sich um aktuelle Probleme kümmern; bei genauer Betrachtung erkennt man den Blick in die Vergangenheit und stellt den fehlenden Blick in die Zukunft fest. Oder man erkennt nur einen extrem finsteren Blick in die Zukunft. Eine Gesellschaft braucht aber einen optimistischen Blick in die Zukunft. Da widerspreche ich ausdrücklich Helmut Schmidt, der einem sagte, daß man zum Arzt gehen solle, wenn man Visionen hat. Es bedarf einer Vision, nur so kann es gelingen, eine Gesellschaft (meinetwegen Nation) in die Zukunft zu führen. Ja, ein schlimmes Wort, trotzdem nicht unpassend; was jetzt nicht heißen soll, daß wir einen Führer brauchen, denn die Führergestalten wie Putin, Trump, Orban etc. (alle ordentlch gewählt, die anderen wie Chinesen, Nordkoreaner etc. verkneife ich mir) sind alle rückwärtsgewandt, von denen ist keine Zukunft zu erwarten. Vor diesem Hintergrund kann man sich dann mal die deutsche Politik mal anschauen. Ich bin wahrlich nicht immer der Meinung, daß die Kanzlerin eine gute Politik macht, aber sie ist eine der wenigen Personen, die Politik in die Zukunft macht. Was durchaus bedeuten kann, daß es Mist ist, keine Frage. Aber vielleicht ist es besser eine falsche Entscheidung zu treffen als gar keine Entscheidung zu treffen. Ja, die Kanzlerin und Marsch in Richtung Zukunft in einem zu sehen ist komisch. Weil unter einer visionären Gestalt auch ich mir wohl jemanden anders (rein äußerlich betrachtet) vorstelle. Aber solche Sachen wie Atomausstieg, Energiewende mit Windrädern an allen (un)möglichen Stellen und auch Willkommenskultur für Flüchtlinge sind ein Zeichen für eine Bewegung der deutschen Gesellschaft in Richtung Zukunft (unabhängig davon, ob sie richtig oder falsch sind; wobei ich offen gestehe, daß diese Beurteilung gerechterweise erst in Jahrzehnten erfolgen kann, weil hinterher ist man immer schlauer und da kommen dann genau die, die es schon immer gewußt haben).
Vielleicht sollten wir in Deutschland einfach etwas entspannter werden und uns trotz aller Probleme eine gewisse Selbstsicherheit (keine Selbstverliebtheit!) leisten. Unser Land hat soviel überstanden, das geht weder an ein paar Millionen Flüchtlingen noch an zehntausenden Windmühlen ein. Für mich wäre es Aufgabe der Politik, daß den Bürgern eine Vorstellung, wie Deutschland in 10 und in 20 und in 30 und in 50 Jahren aussehen soll, rübergebracht wird. Dann kann sich da jeder seine Meinung bilden und wenn wir zum Schluß etliche Millionen Meinungen haben, dann ist es auch gut. Politik ist immer Kompromiß, war schon bei den alten Griechen so. Miteinander reden und diskutieren, das ist wichtig, dabei findet sich dann der einigermaßen passende Weg. Mich stört zur Zeit, daß immer das Negative so herausgestellt wird. Kann man nicht auch mal das Positive sehen? Wahrscheinlich nicht, weil das Positive ist selbstverständlich und man kann nicht mal darüber meckern. Übrigens kleines Detail am Rande, in Schweden haben die Swexit-Befürworter den Swexit erstmal aus dem Fokus genommen, der Brexit hat dort selbst den größten EU-Gegnern gezeigt, daß ein vereintes Europa doch nicht so schlecht ist. Ist doch ein Anfang.

Also nicht die Augen vor Problemen verschließen, aber mal das Positive heraussuchen und sich daran erfreuen.

„Neustadt an der Weinstraße“ (Pseudonym)

Sorry Leute, ich bin ein wenig unzufrieden, wie die Diskussion hier läuft. Daher schmeiße ich hier mal einige Teile aus meinem Ursprungsposting hier hin:

"Weltweit kommen die Rechtspopulisten aus ihren Löchern und streben an die Macht. Die USA und Brasilien werden genauso wie Polen und Ungarn schon von denen regiert, in Italien und Österreich sitzen sie mit in der Regierung. "

"Die Ausgaben für Rüstung steigen weltweit und das Großkapital lacht sich ins Fäustchen, scheffelt Millionen und lässt es sich gut gehen. "

"Steuern wir auf kleinere verteilte militärische Auseinandersetzungen zu oder auf einen globalen Krieg?"

Das waren eigentlich die Themen die mich interessieren.

Und den nächsten, der jetzt mit der SPD, den Grünen oder dem deutschen Gesundheitssystem ankommt (geschweige denn irgendwelchen Masseneinwanderungen) lösche ich gnadenlos!

Mein Thread, mein Thema -> meine Regeln!

Nichts für ungut, aber für mögliche (Welt-)Kriegspolemik ist es einfach noch zu früh. Ja, die Stimmung weltweit wird gereizter, das hat aber mehr mit neuerlich verstärkter auftretender "Ellbogendynamik" zu tun, denn mit echtem Kriegswillen. Zwei "global player" sind nun beide ellbogengewandt, mehrere andere wollen auch mal "wegstoßen" ... wenn man mich fragen würde, würde ich jene "Player" einfach mal in nen schönen kleinen Raum mit dick in Schaumstoff gekleideten Wänden festsetzen und es diese unter sich ausmachen lassen.
Wenn ich aber momentan erfolgreich sein will, muss ich laut aktueller Meinung manch erfolgreicher Person unbedingt egoistisch sein. Daher diese Zuspitzungen, die Rüstungsausgaben steigen zum Teil ja auch nur auf "anraten" der angesprochenen "Player".

„Neustadt an der Weinstraße“ (Pseudonym)

@Sebastian nette Idee, man könnte auch den Schaumstoff weg lassen, dann ginge es vielleicht schneller. ;-)

„Sinsheim“ (Pseudonym)

Für mich bleibt immer erstmal die Frage: Wer profitiert ?
Von mehr Rüstungsausgaben, von einer Verbreitung von "Angst" und der scheinbaren "Heilsversprechung" einer rechten /nationalistischen Gesinnung......
In welche Richtung sollen Gesellschaften "gelenkt" werden.......was passiert da im Hintergrund.....sprich : Wem nutzt es und wer schlägt daraus Kapital und Machteinfluß ?
Ich glaube noch nicht mal Politiker durchschauen immer die Machenschaften von internationalen Global Playern/Lobbyisten /Kapital. Da läuft sehr vieles nicht legal bzw nur gut "versteckt". Zu ganz eigenen Regeln und Profit.

Ja, immer eine gute Frage - wem nutzt das?
Mehr Angst führt dazu, dass die Menschen eher bereit sind, die Ausgaben für Militär (wegen dem Versprechen der vermeintlicher Sicherheitserhöhung) zu akzeptieren. Je mehr Waffen aber in Umlauf kommen, desto gefährlicher wird die Situation. Denn Waffen müssen irgendwann benutzt werden - sonst ist der Markt irgendwann gesättigt. Was zu sinkenden Gewinnen der Waffenproduzenten führen würde. Also muss man die Waffen verbrauchen. Wo? In Kriegen, lokalen Konflikten usw. Ich befürchte allerdings, dass diesmal wieder größeren Krach geben wird.
Politiker durchschauen nicht die Machenschaften? Dann sind sie blöder, als ein Meter Feldweg in dem letzten Winkel dieser Republik. Aber ich denke, so blöd kann kaum einer sein. Es ist, befürchte ich, viel schlimmer. Sie wissen ganz genau, was sie tun, wenn sie Rüstungsexporte genehmigen oder dergleichen. Sie tun das, weil sie dafür bezahlt werden, genau das zu tun. Cui bono?

„Bretten“ (Pseudonym)

IsterMix, Heute, 10:24:
"Weltweit kommen die Rechtspopulisten aus ihren Löchern und streben an die Macht. Die USA und Brasilien werden genauso wie Polen und Ungarn schon von denen regiert, in Italien und Österreich sitzen sie mit in der Regierung."

Weltweit gibt es immer wieder Unzufriedenheiten.
Schau dir Frankreich an. Weswegen sind dort die Gelbwesten auf den Straßen?
Warum eskaliert es dort immer wieder? Wieso eskalieren solche Themen in anderen Ländern immer wieder oder rasanter? Durch Unzufriedenheit. Warum hier noch keine Massenproteste in Form der Gelbwesten vorhanden sind: Weil es uns noch zu gut geht. Lass es ähnliche Zustände geben und die in Deutschland sind noch mehr bereit auf die Straßen zu gehen. Warum rüstet die USA auf? Gegenfrage: Wann hat die USA mal nicht aufgerüstet? Welches Land verfügt über solch ein Militär und über solch massive Ausgaben dafür wie die USA? Kein zweites. Warum hat die USA Interesse daran dass Venezuela nach deren Spielregeln spielt? Warum hat Venezuela daran kein Interesse? Die einzigen weiteren Möglichkeiten sind sich an Länder zu wenden die nicht zur NATO gehören oder ähnliches "Außenseiter" aufweisen (Erdogan). Rechte Parteien gewinnen dort an Stärke wo die Mitte und Mittelinks scheinbar versagt haben. Die Menschen haben es weltweit satt die ewig gleiche Politik und dem damit verbundenen Alltagstrott hinterher zu jagen. Rechts gewinnt dort wo sie nicht vor kurzem "negativ" aufgefallen sind. Schau dir an wieso ein Trump an die Macht gekommen ist. Oder ein Rodrigo Duterte. Menschen wollen dass jemand in Ihrem Namen aufräumt. Was auch immer. Von den etablierten Parteien hat man weltweit die Nase voll. Und gibt der anderen Seite die Chance sich zu beweisen. Ultrarechte Vox. Oder welche Partei auch immer. Menschen wollen gehört und erkannt werden. Wenn Menschen das Gefühl haben nichts (mehr) zu verlieren, dann tendieren die Wahlen ins Extreme.

"Die Ausgaben für Rüstung steigen weltweit und das Großkapital lacht sich ins Fäustchen, scheffelt Millionen und lässt es sich gut gehen."

Die haben selten das Problem von zu wenig Geld gehabt. Weltweit toben ständig irgendwelche Kriege. Schau dir an aus welchen Gründen die geführt werden.

"Steuern wir auf kleinere verteilte militärische Auseinandersetzungen zu oder auf einen globalen Krieg?"

Globaler Krieg: Wenn die Rationalität vieler (großer) Länder aussetzen sollte, ja. Aber so dumm wird wohl kein europäisches Land sein den derzeitigen Frieden innerhalb der EU zu gefährden. Volksaufstände sind denkbarer. Niemand würde sich mit den USA oder mit Russland anlegen wollen. Oder anderen Atom-Mächten. Schau dir an warum in der Ukraine Krieg geführt wird. Wenn es Gründe gibt, dann sind es solche.

„Neustadt an der Weinstraße“ (Pseudonym)

Ja, Ihr habt zu einem großen Teil recht. Aber Unzufriedenheiten, Leid, Elend und protzende Geldsäcke hat es schon immer gegeben. Und Kriege, ja.

Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich in den letzten Jahren immer mehr verselbstständigt. Kann das an der immer größeren Verbreitung von sozialen Medien wie Instagram, Twitter und Facebook liegen?

Wenn man die Aussagen zu Facebook und Twitter der letzten Zeit aufmerksam verfolgt hat, konnte man folgendes herauslesen:
Die Algorithmen, nach denen die verschiedenen Timelines funktionieren, sorgen dafür, dass der einzelne User immer wieder mit "Tatsachen" und "Berichten" konfrontiert wird, für die er sich vorher schon mal interessiert hat. Verschwörungstheoretiker werden mit Verschwörungstheorien vollgeballert und fühlen sich immer mehr darin bestätigt, dass sie es ja schon immer geahnt hatten.

Vor kurzem lief ein Bericht im Fernsehen (natürlich spät abends) über die bezahlten Posts in Sachen Brexit. Die Hardliner hinter der Sache haben einen Haufen Geld in eine dubiose kanadische Firma gesteckt, die nichts anderes gemacht hat als Angst zu verbreiten. Die Grundaussage war immer die gleiche: hast du Angst vor XY oder YZ dann stimme für den Brexit. In gewissen Kreisen in GB herrscht heute die Ansicht vor, dass nach dem Brexit alle Inder und Pakistaner das Land verlassen müssen, da die nur wegen der EU massenhaft im Land sind.

Auch in Brasilien, wurde die letzte Wahl massiv durch Kampagnen in den sozialen Medien beeinflusst.

Wissen wir den auch nur ansatzweise, wer (außer dem Strohmann Zuckerberg) wirklich hinter Facebook und Co. steht?

„Bretten“ (Pseudonym)

IsterMix, Heute, 15:50:
"Wissen wir den auch nur ansatzweise, wer (außer dem Strohmann Zuckerberg) wirklich hinter Facebook und Co. steht?"

Stichwort: Medienkompetenz
Das ist aber nun nicht erst ein Thema seit der sozialen Netzwerke im Internet. Sicherlich ein Faktor. Bullshit, Propaganda, Trollposts, Werbung und sonstige Messages sollten durchaus differenziert werden (wie auch alles andere im Alltag). Das fängt z.B. damit an 0815-Nachrichten ala Tagesschau zu meiden. Oder den TV generell öfter aus zu lassen oder einfach komplett weg lassen (Ich vermisse bisher weniges bis nichts). Und alles was in irgend einer Weise propagandistisch daher kommt und ein differenzierteres Bild generell ausschließt (böser Russe, Putinversteher, etc.).

„Quickborn“ (Pseudonym)

Nun ja...ich sehe das wie Hanna Arendt:.....Die wirkliche Gefahr für die moderne Menschheit kommt nicht von rechten oder linken Ideologien, sondern durch den Verlust an Wirklichkeit und Realität....und ich denke die ist , ja nicht nur hier recht vielen verlustig gegangen....ja und ganz toll: In Frankreich verlassen die Juden in Scharen das Land, richtig..etwa wegen Le Pen?..oder..ja traust du dich nicht den waren Grund zu nennen?..oder weist du Ihn nicht ? es ist der Islam welche die Juden in Gefahr bringt....oder sind es die Rechten welche da morden???

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

@Dein Prinz...: In Frankreich verlassen die Juden in Scharen das Land, richtig..etwa wegen Le Pen?


Na klar gibt es rechtsfaschistischen sowie linksfaschistischen Antisemitismus, aber in Europa kommt eben die große Bedrohung eines radikalisierten Islam sowie dieeingeprägte Feindschaft arabischer Zuwanderer noch oben drauf. Hier ein besonders tragischer Artikel über Mirelle Knoll, die einst dem Holocaust entkam und letztes Jahr in Paris ermordet wurde. https://www.spiegel.de/panorama/justiz/paris-holocaust-ueberlebende-mireille-knoll-ermordet-die-hintergruende-a-1200111.html wie gefährlich es ist eine Kippa in Berlin zu tragen, darüber habe ich ja in meinem letzten Post einen Link gelegt. Wie gesagt, ich verurteile die Pauschaldiffamierung von Muslimen auf das Schärfste, bin aber für eine konsequente Haltung der Justiz gegenüber Antisemiten aller Art, gegenüber Gewalt an Schulen, auf den Straßen, Clanbildung, Salafisten usw. Des weiteren bin ich für eine strikte Einhaltungder Zuwanderungs- und Abschieberegeln sowie für eine Unterscheidung von Wirtschafts- und Asylberechtigen Flüchtlingen. Das ist nicht rechts, das ist notwendig, Dänemark, Österreich, Australien und andere Länder machen es erfolgreich vor.

Aber das dazu zurück am Thema weltweite Aufrüstung.Wir können uns natürlich einen schlanken Fuß machen und sagen, das geht uns alles nichts an, geht es aber doch. Möchte mal daran erinnern was geschehen würde, wenn China mit seiner weltweiten Machtpolitik eines Tages beispielsweise den USA und dem Westen den Öltransportweg durch den persischen Golf streitig machen sollte. https://www.bazonline.ch/ausland/standard/china-hat-jetzt-mehr-kriegsschiffe-als-die-usa/story/20286169
Vielleicht aus einer eigenen Existenzsituation seines Regimes heraus, um eine innere Krise abzuwenden, wie auch immer, die Geschichte kennt solche Krisenszenarien zu hauf. Selbst bin ich Kriegsgegner, aber es ist leider so, das uns nicht die Politik, sondern die militärische Drohstellung einen langen langen Frieden beschert hat. Das schlimmste was passieren kann ist, wenn irgendein Tyrann in China, Sowjetunion oder sonstwo zu der Erkenntnis kommt, ein Weltkrieg wäre gewinnbar. Diesen Gedanken muß sichtbar Einhalt geboten werden, drum ist eine moderate Wehrfähigkeit leider notwendig. Die Welt ist nicht sicherer geworden.


@Hmm...und nun? meine Frage war bezogen auf den Rechtsruck und warum nun gerade in diese eine Richtung schwenken? Könnte ja entsprechend des empfundenen Ungleichgewichtes zwischen den sozialen Schichten auch links bzw. links extrem werden? Hier böte sich ideologisch doch einiges mehr auf ausufernden Kapitalismus zu reagieren.


Da wollen wir ja beide nicht hin, weder rechts noch links.Rechts hatten wir vor 70 Jahren, linke Modelle sind im vergangenen Jahrhundert ausprobiert worden und allesamt gescheitert,am Staatsfunktionärswesen, Enteignung, Unfähigkeit zur Sparsamkeit und autoritärer Führungsweise, letzte Beispiele sind Venezuela und Nordkorea.
Mein Favorit ist die Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft mit freiem Gestaltungsrahmen für die Unternehmen (Osterreich ist da auf gutem Wege und hat gerade eine gute Steuerentlastungsreform verabschiedet) und der sozialen Komponente, das selbstverständlich vom Ertrag auch etwas in das Gemeinwohl fließt und das in einem austarierten Verhältnis. Wir haben eine Billion Euro für Sozialausgaben ausgegeben und bekommen keine vernünftige Rentenpolitik hin. Da gilt es anzusetzen bzw. umzusteuern. Aber bitte nicht durch noch mehr Steuern. https://www.welt.de/politik/deutschland/article180495688/Eine-Billion-Euro-So-viel-gibt-Deutschland-fuer-sein-Sozialsystem-aus.html


@Stierfrau: "1991 gab es in Deutschland 2410 Krankenhäuser. Aktuell gibt es laut Statista 1940 Krankenhäuser.Deutschland hatte 1991 ca. 80.270.000 Einwohner.
Deutschland hat aktuell ca.82.790.000 Einwohner. Ja, die Flüchtlinge sind hier berücksichtigt.
marceau - kannst du Prozentrechnung?


Ich schließe mich da Rajiv an, die Zahl der Krankenhäuser gibt nicht das tatsächliche Kapazitätsvolumen wieder. Da gibt es Klinikverbünde, um Kosten zu sparen usw.,tatsächlich ein komplexes Thema. Und ich bin dankbar für den hohen Gesundheitsstandard, den wir in Deutschland haben trotz aller Mängel.
Fakt ist aber, das eben wie ich erwähnte seit 2015 2 Millionen Menschen dazugekommen sind und jedes Jahr 180000 Menschen dazukommen. Natürlich müssen sie gesundheitlich versorgt werden, das ist doch keine Frage, aber diese Menschen müssen zusätzlich auf Kosten aller Krankenkassenbeitragszahler (und nicht nur da) vollalimentiert werden. Und das zeigt sich eben, wie Maxial schon aus eigener Anschauung erwähnte, in den Arztpraxen, bei den Fachärzten, in Krankenhäusern.

Entschuldigung, IsterMix...

@marceau - ich habe dich nicht umsonst gefragt, ob du Prozentrechnung kannst. Scheinst du nicht zu können, macht nix, kann nicht jeder, ich helfe dir gern. Rechnen wir halt zusammen.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Veränderung gleichmäßig geschehen ist, wurde der Anzahl der Krankenhäuser um 19,5% verringert, die Bevölkerung wuchs aber durch die Zuwanderung gerade mal um 3,1%. Kannst sehen, dass sogar so ist es offensichtlich, dass der Bevölkerungszuwachs keine so relevante Erhöhung der Wartezeiten mit sich bringen könnte. 3,1 % mehr bedeutet, dass wenn man früher 3 Stunden warten müsste, muss man heute ca. 3,1 Stunden warten. 20% weniger bedeutet, dass wenn man früher 3 Stunden warten müsste, muss man heute 3,6 Stunden länger warten. Soll ich dir die Berechnung im Detail schicken - oder gehts?
Aber ie Veränderung war ja nicht gleichmäßig. Meistens war es so, dass von zwei vorhandenen Krankenhäuser eins geschlossen wurde. Die Kapazität hat sich also um 50% verringert (Rajiv hat natürlich Recht, es sind nicht genau 50%, es sind dann etwas weniger, da Anzahl der Betten etwas erhöht wurde und ein Teil des Personals auch übernommen wurde - aber das würde die Rechnung verkomplizieren). Wenn man also früher 3 Stunden warten musste, muss man heute 6 Stunden warten. Bei ansonsten gleichen Voraussetzungen. Nirgendwo hat sich aber durch die Zuwanderer die Bevölkerungszahl im Einzugsgebiet eines einzelnen Krankenhauses verdoppelt, um denselben Effekt herbeizuführen.
Wie Rajiv auch schreibt: "Da spielen aus meiner Erfahrung her betrachtet die Flüchtlinge keine wirklich nennenswerte Rolle. Oder anders formuliert: Wenn die Flüchtlinge unser Gesundheitswesen überfordern, dann ist unser Gesundheitswesen auch ohne diese schon an der Grenze gewesen."

Leider führen deine alternativen Fakten, die du dann so präsentierst, ohne Grundlagen und ohne Erklärung, bei vielen Menschen genau zu den Effekt, dass sie dann für die rechte und rechtspopulistische Propaganda empfänglich sind. Genau solche Reden, wie deine, haben dazu geführt, dass wir jetzt vor dem Brexit stehen. Und genau solche Reden sind daran Schuld, dass die Angst und die Unsicherheit immer größer werden. Höre also auf damit und rechne, bevor du Behauptungen aufstellst, die nicht mal einer einfachen Rechnung bestehen.

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

@Stierfrau: ".....20% weniger bedeutet, dass wenn man früher 3 Stunden warten müsste, muss man heute 3,6 Stunden länger warten.

Worauf jetzt? Auf den Facharzt?Da hat sich ja einiges verbessert. Ist mir gar nicht aufgefallen. Hat der Spahn schön reformiert. Respekt!!!


@Stierfrau: "...Genau solche Reden, wie deine, haben dazu geführt, dass wir jetzt vor dem Brexit stehen......"

Lol..jetzt bin ich gerade am überlegen, ob ich nicht in die Politik gehen sollte.

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

Um nochmal auf den Brexit zu kommen, die Behauptung, den Briten wäre dieser demagogich eingeredet worden ist schlicht eine ungerechtfertigte Abwertung einer demokratischen und freien Bürgerentscheidung. Die Briten haben in ihrer Geschichte den Spaniern, Napoleon und den Nazis widerstanden, und sie haben bestimmt nicht gegen Europa an sich gestimmmt, sondern gegen den Brüsseler Zentralstaat, der ihnen das Recht auf nationale Souveranität und Selbstbestimmung Stück für Stück nehmen will. Die Briten haben ein gutes Gespür dafür. Deutschland wird GB in der EU, die dann von südeuropäischen Ländern unter der Führung Frankreichs dominiert werden wird, noch schmerzlich vermissen.

„Neustadt an der Weinstraße“ (Pseudonym)

Das ist genau wortwörtlich von den Brexiteers abgeschrieben. Und damit reine Propaganda.
Aber wenn Du das so glauben möchtest, sei Dir das unbenommen.

„Bretten“ (Pseudonym)

dagmar, Gestern, 14:05:
"Für mich bleibt immer erstmal die Frage: Wer profitiert?
Von mehr Rüstungsausgaben, von einer Verbreitung von "Angst" und der scheinbaren "Heilsversprechung" einer rechten/nationalistischen Gesinnung..."

Angst getriebene Effekte findet man tagäglich vor. Diese werden genutzt bzw. entsprechend vermarktet. Das fängt bei der Erziehung an, geht über dem beworbenen Konsum-Artikel weiter und wird durch etwaige Propaganda (oder Interpretationen) auf die Spitze getrieben.
Folge dem Geld und du findest Antworten.

"In welche Richtung sollen Gesellschaften "gelenkt" werden... was passiert da im Hintergrund... sprich: Wem nutzt es und wer schlägt daraus Kapital und Machteinfluß?"

Das letztlich komplett zu durchschauen ist kein einfaches Thema. Aber durchaus ein bekanntes.
Nehmen wir eine einfache Frage die etwas weniger komplex ist: Wem nutzt Facebook? Wer diese Frage differenziert zu beantworten weiß kommt schon einmal ein Stück weiter.

"Ich glaube noch nicht mal Politiker durchschauen immer die Machenschaften von internationalen Global Playern/Lobbyisten/Kapital. Da läuft sehr vieles nicht legal bzw nur gut "versteckt". Zu ganz eigenen Regeln und Profit."

Jain. Denn: Politiker ist nicht gleich Politiker. Es gibt nicht "den Politiker". Auch innerhalb einer Partei gibt es verschiedene Gruppierungen und Interessen/Interessensverbände. Und nur weil man Politiker ist, bedeutet das nicht, dass man über alles und jeden informiert ist. Der Zugang zu gewissen Themen scheint innerhalb der Parteien durchaus einfacher. Allerdings sind Politiker auch nur Menschen und damit fehlerhaft (Was ein etwaiges Fehlverhalten nicht grundsätzlich erklären oder entschuldigen soll. Jedoch ist eben jeder Mensch nun mal fehlerhaft und/oder fehleranfällig. Menschen entwickeln bzw. die Gesellschaft entwickelt sich letztlich auch fortwährend. Es ist also auch ein Bedürfnis des Menschen und sollte allgemein [und auch im Einzelnen] ebenso wenig behindert als überstrapaziert werden. Allein der förderlichen Anregeung des Individuums fehlt es in dieser unseren Gesellschaft, so, dass ein jeder seiner individuellen Stärke bzw. Interessen gefördert erblühen kann. In dieser Hinsicht gibt es noch deutliches Verbesserungspotential. Dieses zu erkennen führt meines Erachtens auch zu der Erkenntnis, dass Konkurrenzdenken außerhalb einer sportlichen Betrachtungsweise meist einen destruktiven Charakter besitzt und dieser sich mit all seinen Nachteilen auf die Gesellschaft bzw. global auswirkt. Zukunft bedeutet Kooperation statt Konkurrenz. Das wissen wir seit jeher. Handeln aber aus Profitgier konträr und wundern uns über die Kollateralschäden die dabei entstehen um dann letztlich nicht genügend Kapazitäten an Zeit und Fachpersonal aufweisen zu können die diese Schäden [und dessen weiteren Auswirkungen] auffangen und wieder in geordnete Bahnen lenken (therapieren) können [Zum einen nicht weil allein viele "deutsche Bürger" innerhalb der Familie durch die Traumata des zweiten Weltkriegs und dem Umgang damit grundsätzliches geprägt wurden und werden. Zum anderen auch Flüchtlinge/Zuwanderer anderer Länder in denen Krieg und/oder Ungerechtigkeiten herrschen/herrschten ebenso betroffen sind. Traumata von Geburt an also keine Seltenheit sind]. Solange hier kein Umdenken statt findet sehe ich wenig Chancen einer gesamtheitlichen Besserung. Aber gerade in Deutschland sollte die Bemühung die Menschheit in eine bessere Zukunft [und damit ist kein politisches Wahlwerbeplakat gemeint] zu führen, erste Änderungen und Schritte dies bezüglich vorzunehmen, ohne großen Umstände möglich sein). Abgesehen davon kann man vermutlich schlecht jede tagesaktuelle Absicht eines "Global Players" vorhersagen bzw. dessen Details. Und dann kommen noch wirtschaftlichen Verfilzungen dazu die das ganze Thema wenig überschaubar machen (Lobbyisten).


stierfrau, Gestern, 14:49:
"Ja, immer eine gute Frage - wem nutzt das?
Mehr Angst führt dazu, dass die Menschen eher bereit sind, die Ausgaben für Militär (wegen dem Versprechen der vermeintlichen Sicherheitserhöhung) zu akzeptieren."

Das Thema Waffen ist/war schon immer ein zweischneidiges. Bei der Hand angefangen, über den gewöhnlichen Stein, der Keule, der Klinge kann alles Mögliche als Waffe dienen. Die Frage ist eben ob und wie man sich gegen einen etwaigen Aggressor schützen kann.

"Je mehr Waffen aber in Umlauf kommen, desto gefährlicher wird die Situation."

Jain. Sicherlich. Aber "Waffen" wird es immer geben. Wenn nur einer seine Faust dazu verwenden will jemanden ggf. zu schaden (oder Einhalt zu gebieten) wird ein anderer Mensch die Wahl der Waffe ggf. anders aussehen lassen. Ein Hochrüsten für den eigenen Vorteil (Egoismus) liegt also nicht all zu fern.

"Denn Waffen müssen irgendwann benutzt werden - sonst ist der Markt irgendwann gesättigt."

Waffen werden ggf. auch verschrottet wenn der Nutzen nicht mehr gegeben oder nicht mehr zeitgemäß ist (Z.B.: Chemiewaffen, Handfeuerwaffen, Panzer, Schiffe).
Wenn es um die Sättigung geht kann man verschiedener Ansicht sein: Wenn jeder Mensch auf dieser Erde auch nur eine Waffe haben dürfte, wäre dieser bestimmt (mehrfach) gesättigt. Welcher Haushalt verfügt über nur ein "Kochmesser" und stellt sich damit zufrieden? So ähnlich verhält es sich mit "Waffen". Allein die meisten Militäreinheiten dieser Welt dürften Waffen in mehrfacher Hinsicht, also auf Reserve verfügbar haben. Ersatzteile werden ebenso benötigt. Zum Einsatz kommen sie allein schon aus Übungszwecken. Aber natürlich auch alltäglich, weltweit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_Konflikte

"Was zu sinkenden Gewinnen der Waffenproduzenten führen würde. Also muss man die Waffen verbrauchen. Wo? In Kriegen, lokalen Konflikten usw. Ich befürchte allerdings, dass diesmal wieder größeren Krach geben wird."

Kriege und Konflikte haben wir seit längerem. Etwas größeres? Kann man natürlich nie gänzlich ausschließen, dass nicht in irgend einem Land "ein Anführer" meint Diktator spielen zu müssen um andere Länder zu überfallen. Dabei sollte man aber immer den wahren Grund beachten. Einfach so überfällt kein Land/kein Militär irgend jemanden. Insbesondere nicht aus "Nichtigkeiten". Die Frage ist dann aber, ob "eine Nichtigkeit in einem anderen Land" für ein anderes Land "schwerwiegende Bedeutung" erfährt und man mit dem Kurs nicht einverstanden ist. Dann kann es schon mal vorkommen dass ein zuvor noch verbündeter Machthaber auf einmal ein böser Aggressor wird den es zu eliminieren gilt (Es bedarf also keiner TV-Serie um den schnöden Alltag zu entfliehen).

"Politiker durchschauen nicht die Machenschaften? Dann sind sie blöder, als ein Meter Feldweg in dem letzten Winkel dieser Republik. Aber ich denke, so blöd kann kaum einer sein. Es ist, befürchte ich, viel schlimmer. Sie wissen ganz genau, was sie tun, wenn sie Rüstungsexporte genehmigen oder dergleichen. Sie tun das, weil sie dafür bezahlt werden, genau das zu tun. Cui bono?"

Das kommt immer darauf für was die Person Politiker sich tatsächlich interessiert, welche Interessen verfolgt werden und ob ein Herr Oettinger sich als EU-Kommissar für Digitalwirtschaft etablieren konnte. Aber sehr wahrscheinlich wird ein Politiker der sich hierzulande gegen den "Maschinenbau" wendet nicht lange agieren dürfen.

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

@IsterMix: "......Das ist genau wortwörtlich von den Brexiteers abgeschrieben. Und damit reine Propaganda......."

Propaganda und Populismus sind die Wirtschaftsenteignungs- Gender- Transferunion- und Multikultiphantasien von Kühnert, Kipping, Habeck usw..
Es wird sich schon daran gewöhnt werden, das es jetzt eine Opposition gibt, die all diesen Unsinn nicht haben will. Es dauert halt seine Zeit.

„Lampertheim“ (Pseudonym)

@marceau
"Es wird sich schon daran gewöhnt werden, das es jetzt eine Opposition gibt, die all diesen Unsinn nicht haben will."

Es wird sich hoffentlich NIE an diese " Opposition " gewöhnt werden, die schon allein an menschenverachtenden Unsinn eine Menge zu bieten hat..

„Neustadt an der Weinstraße“ (Pseudonym)

@marceau mit Deinem letzten Post hast Du Dich als Anhänger der stramm Rechten geoutet.

Gut, dann muss Dich hier keiner mehr in die rechte Ecke stellen.

„Sinsheim“ (Pseudonym)

@marceau
Warum glaubst du den gesamtgesellschaftlichen Durchblick zu haben,rätsel ???
Deine "Problemlösungsideen" sind auch nicht fundiert und nur undifferenziert durchdacht.
Ich finde deine "Schlagworte", die du so raus haust, auch nur als leere "Propaganda-Hülsen".
*nur mal so nebenbei anmerk*