Die Zunkunft der Arbeitswelt
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.05.2019
Naja, es kann ja auch nicht jeder studieren und die machen dann halt ne Lehre. Die Art des Arbeitens, die im Studium verlangt wird, ist ja auch nicht jedermanns Sache. Ich hab ja beides (Ausbildung und Studium) und eine Ausbildung erfordert durch ihre Struktur schon wesentlich weniger Eigeninitiative. Du gehst hin, Programm ist gesetzt und dann machste einfach. Das ist im Studium halt nicht so. Da mußt du dich größtenteils selbst motivieren.
Pro dafür @ PeppermintPatty. Es müsste halt den Jugendlichen auch mal Alternativen zum studieren schmackhaft gemacht werden. Ein Bekannter von mir hat eine Zaunfirma...er sucht händeringend nach Fachkräften, will aber keine Migranten oder osteuropäischen Leute einstellen, weil er dann mit der Kundschaft Probleme bekommt, wenn der Arbeiter vor Ort kein einziges Wort Deutsch versteht. Verstehe ich, sowas ich Geschäftsschädigend.
Andererseits sagte er auch, dass bei Ihm vor 2 Jahren 3 Jugendliche eine Ausbildung gemacht haben, die Ausbildung abgeschlossen haben und sich dann entschlossen haben (alle 3) doch lieber zu studieren.
Versteh ich aber auch. Es ist halt nicht jeder Mensches Ding, bei Wind und Wetter, im Regen, im Schnee, bei Minus 10 Grad nen Spaten oder Schaufel in die Hand zu nehmen, sich die Finger dreckig zu machen. Da sitzt man dann lieber als studierter Irgendwas im warmen oder klimatisierten Büro und ist nahezu verschont von irgendwelchen Blessuren und Unfällen, die der normale Handwerker-Arbeitsalltag eben so mit sich bringt.
Dennoch: Die Politik bzw. die Unternehmen müssen halt was ändern, um wieder mehr Auszubildende zu bekommen UND diese Fachkräfte dann auch in den Firmen zu halten. Was nützt es nämlich nem Unternehmen, nen Jugendlichen auszubilden, was mehrere Tausend Euro (ich schätze mal 12-20.000 Euro) einem Unternehmen kostet, wenn nach der Ausbildung die dann ausgebildete Fachkraft abspringt und woanders hin geht oder nochmal studiert. Da kann man gleich das Geld verbrennen.
Jedenfalls wird es immer schlimmer, überhaupt noch ne Firma zeitnah zu bekommen. Entweder wird man auf die nächsten Wochen und Monate vertröstet oder man bekommt gleich die Absage, dass die Auftragsbücher für 2019 voll sind und man keine neuen Aufträge wegen mangelnder Fachkräfte annehmen könne.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2019
Wenn man mal in hauptsächlich den Berufsgruppen nachfragt, woran es denn liegt bekommt man oft ähnliches zu hören (klar gibt es anderswo auch, aber doch mehr hier):

Gehalt, Anerkennung/Ruf, Arbeitsstress/Belastung/(Zeit)Druck..

Wie du arbeitest als *nur* dies und jenes?
Wie du bist das und das?
Ach da hab ich ja auch Respekt vor.. (und im Alltag so? nischt!)

Wie du willst mit (mehr als/wenn überhaupt) 2200 bt nach Hause, (oder mehr Netto vom Gehalt, statt mehr Steuern!)

Wie du findest die 48h/W (offiziell) sind viel? (und andere: so viel würde ich ja nie arbeiten)
Wie unsere Anforderung an dich sind nicht machbar für dich? (laut Vorschriften/Gesetzen auch nicht)

Egal welcher polit. Richtung man anhängt und wie genau man es lösen will, da muss sich mal was ändern

Sonst haben wir noch lange vor den Robos massiv Probleme (neue) Leute für all diese Berufe zu finden!

Aber ganz ehrlich
Wenn die Regale im Supermarkt mal leer sind und das Klopapier für den Hintern fehlt, wenn die medizinische Versorgung nicht mehr da ist und der Rohrbruch 2 Tage das Haus flutet während man beim Bäcker vor verschlossenen Türen steht und die Autobahn ach so schön leer ist und die Toilette daneben noch mehr dreckig wie sau..

Und dann noch wundern wenn man nicht mehr gewählt wird ja? ^^

Dann wird geheult, aber dann merken alle woran sie (Gesellschaft) jeweils sind an all diesen Berufen
Vielleicht muss es ja wirklich mal soweit kommen ;)

*rage mode off* Sorry :)
Wie Herr Welke in der letzten (?) Heute-Show sagte: Lieber Dübeln als Grübeln!
In meiner Umgebung nehmen die großen Arbeitgeber auch noch gerne Hauptschüler als Azubis, auch die Jugendlichen aus der Einrichtung, in der ich arbeite, bekommen ihre Chance. Nur die kleinen Handwerker haben Probleme, den Jugendlichen Ausbildungsplätze anzubieten, sie haben einfach zu viel Arbeit, um gleichzeitig als Ausbilder für sie da zu sein. Das ist ein Dilemma von mehreren.
Die Jugendlichen möchten auch gerne im Holzhandwerk oder in einer Schlosserei lernen, die Arbeitgeber können sie jedoch aufgrund von Vorschriften (z. B. getrennte Toiletten in einer kleinen Schreinerei o.ä.) noch nicht einmal für ein Praktikum annehmen.
Vielleicht sollte man die kleinen Betriebe nicht so knebeln, dann hätten wir in ein paar Jahren wieder die Fachkräfte im Handwerk, die wir brauchen.
Ich bin ebenso der Meinung, dass sich die Menschheit mit all Ihren Leiden, der wirtschaftlichen Lohn- und Altersarmuts-Schere sowie den - durch immer mehr Arbeitsdruck und Stress entstehenden - psychischen Druck und der damit verbunden Ausfälle und Krankheiten und letztlich den immer älteren Mitmenschen ins immer weiter Negative ausbreitet.
Das soll sicherlich keine grundlegende Endzeitstimmung darbieten, aber wenn man sich die Statistiken (ich beziehe mich bewusst nicht auf eine Statistik, sondern lese mehrere Statistiken) so durchliest, gibt es immer mehr hilfsbedürftige, ältere Menschen. Die Leute werden immer und immer älter...
Vorgestern im Radio - während der Heimfahrt - wurde ausgesagt, dass der Altersdurchschnitt vor 1980 noch bei 35 Jahren lag. 2018 lag der Altersdurchschnitt schon bei 54 Jahren.
Früher sind die Leut' halt mit 60 gestorben..so war das halt (kann man alles nachlesen!), heute werden die Leute zu 80% über 80 Jahre alt...

Die Arbeitswelt wird sich wandeln müssen. Es braucht Entlastung. Annähernd keiner meiner vielen Arbeitskollegen in meiner Branche, in meinem Arbeitsumfeld hatte - unter vorgehaltener Hand - noch keinen Burn-Out oder eine leicht-mittelschwere- oder schwere Depression. Gar manche auch Herzinfarkte.

Stress, Leistungsdruck, Erfolgsdruck, Akkord, schaff dies...schaff jenes...nimm die arbeit mit nach hause...projekt-deadline-bis...schlafmangel, Abbrüche sozialer Bindungen...

Das alles ist nicht irgendwoher gezogen, sondern das sind persönliche Erfahrungswerte.

Ich sehe das größte Problem darin, dass "alle nur noch studieren" möchten... und dann Ingenieur, Anwalt, Mediziner sein wollen..hauptsache der Gedanke an viel Kohle.

Dass man selbst jetzt schon in der heutigen Zeit immense Probleme hat, nen Handwerker zu finden (unabhängig vom Preis oder sonstigen Wunschvorstellungen), ist leicht verständlich.
Keiner will mehr ne Schaufel in die Hand nehmen...es fehlen den Betrieben massenhaft Personal, man sollte es nicht glauben bei 3.200.000 Arbeitslosen (bereinigt, inkl. derer die über 58 sind und derer, die sich in Umschulungen und Weiterbildungen befinden aufgrund von Arbeitslosigkeit...).

Braucht man dann mal daheim nen Monteur, weil die Spülmaschine kaputt ist, bekommt man als Antwort, dass man derzeit keine neuen Aufträge annehmen könne.
Will man zum Zahnarzt wegen nem Nicht-Notfall-Termin, heisst es gleich erst mal: "Sind sie schon Patient von uns, man nehme nämlich keine neuen Patienten auf, man bräuchte erst wieder Fachpersonal..".

Geht mal die Heizung kaputt....Gnade vor dem Herrn !

Da geht die Politik halt den falschen Weg. Das Abitur müsse schwerer gestaltet werden, Berechtigung zum Studium sollten nur Auserwählte erhalten.

Wenn jeder nur noch studiert, wird es bald keine Auftraggeber in der Agrarwirtschaft, Hausbau, Gebäude, Entwicklung usw. geben, die es überhaupt erfordert "Professoren, Ingenieure, Doktoren und Master und Bachelor einzustellen.

Meiner Meinung nach wird das alles noch schlimmer werden. Irgendwann geht keiner mehr aufs Feld um das Korn zu ernten, keiner mehr in die See, um Fisch zu fangen und keiner mehr in die Wasserwerke, um Trinkwasser zu garantieren. Keiner holt mehr die Mülltonnen vor unseren Häusern ab und wir stehen in menschenleeren Geschäften, weil: Wer will schon noch Einzelhandelskaufmann/-Frau werden?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2019
aber die Arbeit in sozialen Berufen jeglicher Couleur wird zwar nur von Menschen ausgeübt werden können, diese werden aber dann nach wie vor klein gehalten und unterbezahlt werden. (Wetten?)

Ja ich befürchte auch, dass sich das eher zum noch schlimmeren als zum besseren verändern wird.
@Kaffee-Pause, ich denke nicht, dass diejenigen, deren Arbeit unverzichtbar ist, als Elite superreich sein wird. Superreich werden die bleiben, die es jetzt schon sind - aber die Arbeit in sozialen Berufen jeglicher Couleur wird zwar nur von Menschen ausgeübt werden können, diese werden aber dann nach wie vor klein gehalten und unterbezahlt werden. (Wetten?)
Ich kann es mir echt nicht vorstellen, dass die Leute, die momentan Alten- und Pflegeheime als gewinnbringende Investition ansehen, diese bei zwangsläufig steigenden Personalkosten weiterhin halten werden. Diese Einrichtungen werden einfach vertickt und von den Folgebesitzern - vielleicht auch wieder Kommunen - runtergewirtschaftet und irgendwann geschlossen mangels Finanzmitteln. Da kommen böse, unsoziale Zeiten auf uns zu. *indieglaskugelseh*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2019
Ich glaube die Roboter an sich werden noch das kleinste Problem sein - wir selbst, die Menschen werden vermutlich die sein die ordentlich Probleme bekommen.


Ich denke zum einen ist die massive Abhängigkeit von Strom, Maschinen und Geräten die wir heute schon haben ein gefährlicher Weg. Gibt es aus welchem Grund auch immer keinen Strom bricht das Chaos aus.

Zum anderen glaube ich dass Arbeit und Beruf irgendwann eine Art Luxusgut wird und sehr begehrt.
Da wird es viele Menschen geben, die eigentlich zur Gesellschaft beitragen könnten, deren Arbeit aber besser und billiger von einer Maschine erledigt wird und dann wird es die ganz kleine Elite geben deren Arbeit nicht ersetzbar ist. Die eine Seite wird superreich sein, die andere mit allem versorgt aber ohne Perspektive und wirkliche Aufgabe.

Mehr Freizeit, Home-Office - das alles hat auch Schattenseiten.
Ich kann mir vorstellen, dass sich das auf unser aller psychische Gesundheit sehr ungut auswirkt, das Leben sich mehr und mehr auf Tätigkeiten zuhause und alleine konzentriert und wir mehr und mehr vereinsamen. Schon heute verlieren wir alle uns ja oft in virtuellen Welten.
Das von Robotern betriebene Altenheim kommt mir auch wie eine ungute aber wahrscheinliche Vision. Theoretisch bliebe dann mehr Möglichkeit und Kapazität für zwischenmenschlichen Kontakt - ob das praktisch der Fall sein wird?

Unterhaltung und Entertainment wird immer wichtiger werden - das sieht man ja heute schon... und Menschen deren Wert in ihrer Fähigkeit zum Konsum gemessen wird ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2019
@.Unterfranke.
"Daran ändert auch deine Kritik an meinen Aussagen nichts. "Unausgegoren" wie du schreibst ist das nicht, eher spricht es gegen dich zu versuchen, mich in meiner Meinung zu untergraben."

Nein, ich bin nicht als Meinungsuntergräberin tätig.
Es war nur ein Appell an die Vernunft und irgendwo auch ein Akt der Barmherzigkeit.
"Moral im Arbeitsmarkt? Nächstenliebe?
Sorry, aber welcher Arbeitnehmer und/oder Arbeitgeber strebt denn nach diesen menschlichen Zielstrebungen?
Bringt das Geld? Verbessert das die Bilanzsumme?

Jetzt mal ehrlich: Jeder der sich bewirbt und jeder der in einem Assesment Center mit anderen Bewerbern auf eine Stelle sitzt, wird sich bestmöglich profilieren und bestmöglich darstellen, nur um die anderen Mitbewerber schach-matt zu setzen."

Laß es mich so formulieren: Dankbar bin ich dafür, daß ich auf Arbeit ganz überwiegend mit Kollegen zu tun habe, die da anderer Ansicht sind. Übrigens, als Angestellter ist mir die Verbesserung der Bilanzsumme nur sehr mittelbar von Bedeutung. Solange sie nicht dramatisch sinkt, wird es für mein Gehalt reichen. Da vermutlich nur die wenigsten Mitbewerber (bezüglich einer mich interessierenden Stelle) überhaupt Schach spielen, ach lassen wir das einfach... Wenn ich demnächst in Pilsach bzw. Neumarkt/Oberpf. (und in N) unterwegs bin, dann kann ich ja jegliche Moral beiseite lassen, will aber hinterher keine Beschwerden hören...
Ist kein persönlicher Vorwurf, eher Mitleid: In deiner Branche ist Moral selbstredend ein Fremdwort, deswegen ist die Branche ja auch so beliebt. Wäre übrigens eine interessante Frage, ob eine Volkswirtschaft wie Deutschland auch mit 95% weniger Leuten in genau dieser Branche sogar besser funktionieren würde.
Ja aber liegt der Fokus der Zukunft der Arbeitswelt jetzt alleinig auf Moral, Verantwortungsbewusstsein, Mitgefühl, Mitleid und Nächstenliebe?

Moral im Arbeitsmarkt? Nächstenliebe?
Sorry, aber welcher Arbeitnehmer und/oder Arbeitgeber strebt denn nach diesen menschlichen Zielstrebungen?
Bringt das Geld? Verbessert das die Bilanzsumme?

Jetzt mal ehrlich: Jeder der sich bewirbt und jeder der in einem Assesment Center mit anderen Bewerbern auf eine Stelle sitzt, wird sich bestmöglich profilieren und bestmöglich darstellen, nur um die anderen Mitbewerber schach-matt zu setzen.

Die Zukunft der Arbeitswelt werden wir ja - Medienberichten zu Folge - die nächsten 10 Jahre jetzt sehen, weil die letzten 10 Jahre - im Rhythmus - liefen ja gut, gefolgt von den wiederkehrenden 10 Jahren der schlecht gehenden Arbeitswelt.

Zum Thema der Stromherstellung:
Stolze 4400 Windräder generieren den Strom von 1 Atomkraftwerk.
Da waren die Leute früher zu Zeiten der ganze noch in Betrieb stehenden AKW's so komplett gegen den Atomstrom. Jetzt stehen bei den militanten AKW-Gegnern in unmittelbarer Entfernung zum Einfamilienhaus oder zur Wohnung eben Windräder, die sonore, monotone Geräusche verursachen. Auch das ist wieder nichts. Jetzt wird gegen die Windräder geeifert. Man kann es den Leuten halt nie Recht machen. Regnet's isses zu nass, haben wir Sommer mit 40 Grad, isses zu heiß. Die Zufriedenheit gibt es nicht mehr.
Meine Aussage der 4400 Windräder in Bezug auf 1 AKW habe ich einem Artikel der ARD-Tagesschau entnommen und ist nicht aus der Welt gegriffen.

Dieses Thema erschleicht sich immer mehr einem Facebook-Beitrag. Das eigentliche Thema verschwindet und es eröffnet sich das - so mein subjektiver Gedanke - das Thema "Arbeit und Moral".
Moralitäten spielen in der sozialen Bindung zwischenmenschlicher Kontakte sicherlich Sinn. Wohl aber nicht im immer aggressiveren Wettbewerb in der freien Wirtschaft.
Es hängt auch oftmals wirklich von den Branchen und Tätigkeitsumfeldern ab.

Es gibt aber eben leidlich gesehen in der Arbeitswelt auch Berufsfelder wo Home-Office, Teilzeit, Work-Family-Balance eher ein Fremdwort darstellt. Es muss halt immer differenziert werden.

Zur aktualisierung des Threads "wie sieht die Arbeitswelt in 10-15 Jahren" aus, kann ich mir dazu nur die Meinung erlauben, dass ich denke, dass die Robotik in 10-15 Jahren noch nicht so weit voran geschritten ist, dass wir eine Entlastung zu Hause in Form von zwei-beinigen-Robotern bekommen werden.

Die Digitalisierung nimmt zu, einfache Bürojobs kann man mit der Digitalisierung und Programmierung gut ersetzen. Ob das der Wirtschaft förderlich ist, ist zu bezweifeln, weil bei einem Fehler macht ein Roboter eben nicht weiter und setzt den Zustand auf Stop, ein Roboter oder ein künstlicher Organismus kennt ja nur den Zustand 0 und 1 bzw. ja und nein. Ein "vielleicht" oder "könnte" oder "wenn nicht so, dann anders", kennt ein Roboter nicht.

In der Pflege, die von Jahr zu Jahr demografisch ja immer weiter ansteigt, wären Roboter doch sehr hilfreich, auch wenn diese anfänglich keine Emotionen zulassen könnten. Aber welche Emotionen hat eine Pflegekraft heutzutage noch in einem Pflegeheim? In einer Reportage des MDR habe ich entnommen, dass ein Pflegekraft für eine pflegende Person ca. 4,7 Minuten emotionale Nähe pro Tag zulassen kann, um überhaupt den Arbeitsalltag allgegenwärtig zu bewältigen.
Eine Horrorvorstellung, wenn ich mir vorstelle im Alter in einem Altersheim zu sein und von 24 Stunden stolze 23:54:18 Stunden und Minuten und Sekunden allein bin und keinen Ansprechpartner oder Kontakt habe.
Mir ist da noch so ein Gedanke gekommen, wie es in Zukunft in der Arbeitswelt so aussehen könnte. Wobei ich gleich vorab entschuldigend hinzufügen möchte, daß ich mir nicht sicher bin, ob es schon so ist. Aber folgendes Szenario halte ich für realistisch:

Der Anschiss nach dem Nettoeinkommen.
Angenommen man hat auf Arbeit einen wirklich saudummen Fehler gemacht. Wie Vorgesetzte darauf reagieren hängt allerdings nicht – wie man vielleicht glauben könnte - von der Art und Schwere des Fehlers ab, nein, sondern von der Höhe des Nettoeinkommens.


Nettoeinkommen und Reaktion :
1.
bis 1000,- EURO
Sie blödes Arschloch sind fristlos gefeuert.

2.
bis 1500,- EURO
Furchtbarer Anschiss, Eintragung in die Personalakte.

3.
bis 1800,- EURO
Furchtbarer Anschiss.

4.
bis 2.100,- EURO
Anschiss.

5.
bis 2.500,- EURO
Aufforderung, es doch beim nächsten Mal etwas besser zu machen.

6.
bis 4.500,- EURO
Bitte um Stellungnahme zu der neuartigen Arbeitsweise.

7.
bis 6.000,- EURO
Keine Reaktion, den Fehler müssen Ihre Kollegen nach Punkt 1-4 ausbaden.

8.
bis 7.500,- EURO
Anerkennung wegen unkonventioneller Arbeitsweise und dem Erkennen neuartiger Perspektiven.

9.
bis 15000,- EURO
Ihre Fehler bezeichnet man als strategische Entscheidungen.

10.
ab 15.000,- EURO
Ihre Arbeitsweise wird zum neuen Unternehmens-Leitbild erklärt, Sie werden in den Vorstand berufen und im Hof wird ein lebensgroßes Standbild von Ihnen errichtet. Selbstverständlich erhöhen sich Ihre Bezüge um 30%.
Vielleicht liegt es daran, daß unter dem Vortragen von Argumenten jeder etwas anderes versteht. Ist, wie oft, eine Frage des Stils. Ich persönlich halte eine Diskussion erst dann per Definition dafür, wenn das Vortragen der Argumente mehrmals aufeinander folgt, denn erst dann wird es ein Dialog. Das einmalige Hinwerfen einer Meinung ist für mich eben noch keine Teilnahme an einer Diskussion. Ist aber ein zu weites Feld, frei nach Fontane; das überlasse ich dem Bereich der KoWi.

Zur Zukunft der Arbeitswelt würde ich ganz allgemein folgende These in den Raum stellen:
Egal in welcher Branche, in welchem Fachgebiet, die Arroganten und Impulsiven werden ökonomisch gut überleben und die Nachdenklichen und Besonnenen werden arbeitslos.
Dem wird sich nur schwer entgegensteuern lassen, weil die humanistische Gesellschaft einfach extreme Probleme damit hat, drastische Einschnitte zu machen. Was in 99% aller Fälle auch sehr gut ist, aber leider gibt es keine Regel ohne Ausnahme und da landen wir dann bei dem einen Prozent. Das müssen dann solche weichen Kategorien wie Anstand, Verantwortungsgefühl, Mitgefühl, Moral etc. übernehmen; entsprechend schwierig gestaltet sich das dann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2019
Ich beziehe mich auf den Thread

Gut, also das eigentliche Thema des Threads lautet allerdings:


Was glaubt ihr, wie die Arbeitswelt in 10-15 Jahren aussehen wird?


Ich muss es wissen, ich hab ihn schliesslich erstellt. 😉
mich zu zitieren bringt dem Titel "Zukunft der Arbeitswelt" auch nicht weiter.
Es ist ein Forum, eine Meinungsplattform. Nicht erst seit Rubensfan.

@Fleur de Lys: Ich als Person entscheide selbst darüber, was ich für Sinnvoll halte und was nicht. Daran ändert auch deine Kritik an meinen Aussagen nichts. "Unausgegoren" wie du schreibst ist das nicht, eher spricht es gegen dich zu versuchen, mich in meiner Meinung zu untergraben.

Für alle, Definition Diskussion:
"Eine Diskussion ist ein Gespräch (auch Dialog) zwischen zwei oder mehreren Personen (Diskutanten), in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation".

Kernaussage ist: "wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt" (und eben nicht, dass jede Seite einer bestimmten Argumentation folgt).
Ich beziehe mich - wie im Job - auf den Thread, den Titel, die Kern-These.

Stichwort = Meinung ? Ist das nicht die offizielle Definition von "Dampfplaudern" ? 🤔

Ja genau, kann man sogar beruflich machen... 😂
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2019
"Wenn du viel Zeit hast, um vorangegangene Meinungen und Aussagen zu lesen, obliegt das deiner Freizeitgestaltung." Also möchtest du eigentlich nur "publizieren" und nicht "diskutieren"?
ich lese nicht immer irgendwelche seitenlangen Texte. Ich beziehe mich - wie im Job - auf den Thread, den Titel, die Kern-These. Und diese lautet: "Die Zukunft der Arbeitswelt". Wenn du viel Zeit hast, um vorangegangene Meinungen und Aussagen zu lesen, obliegt das deiner Freizeitgestaltung. Fleur de Lys...kommt der Konter immer aus der gleichen Ecke :-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.05.2019
@Unterfranke
Lies dir doch erstmal die vorhergehenden Posts durch und überlege, was du Sinnvolles zur Diskussion beitragen könntest statt ungefiltert jeden unausgegorenen Gedanken runterzutippen, der dir spontan durch den Kopf schießt.
Die fortschrittlichste und (nicht "und auch..") effizienteste Energiegewinnung - sind wir uns doch einig - ist und bleibt die Kernenergie (Atomkraft). Warum Deutschland von Heute auf Morgen die Kernenergie eingestampft hat, entzieht sich meinem Verständnis. Mehrerer Artikel zufolge, bezieht Deutschland für die Kohlekraftwerke Holz aus Abholzung von Tropenwäldern. Fail!
Deutschland bezieht den nicht mehr aus - in Deutschlands - Atomkraftwerken beziehenden Strom, nun aus Frankreich bspw. Und was machen die Franzosen? Bauen an der Grenze zu Deutschland Kernkraftwerke auf...wie sinnfrei.

Man muss sich halt immer im Klaren sein, wie man als Unternehmer denken würde und das wirklich standhaft und realitätsnah, nicht als Menschenrechtler.

Als Unternehmer eines großen Unternehmens denkt man nunmal gewinnmaximiert.
Ein Roboter:
- kann kaputt gehen
- verbraucht Strom
- produziert Immision
- prodziert Feinstaub
- braucht Wartung
- verursacht einmalige (auf den Roboter gesehen) hohe Kosten

Ein Arbeitnehmer:
- hat eine Psyche, die die Arbeitsmoral täglich kontinuierlich schwankend begleitet und somit - insbesondere bspw. bei Akkordarbeit unterschiedlich effektiv gestaltet
- erkrankt psychisch und physisch
- unterlaufen Fehler (irren ist menschlich)
- verursacht monatliche Kosten, unabhängig ob er die gleichbleibende Leistung erwirtschaftet hat
- wird durch Gesetze, Vereinigungen, Gewerkschaften geschützt und hat "Rechte"
- kann von Heute auf Morgen sterben
- kann von Heute auf Morgen kündigen
- ist nicht berechenbar
- wehrt sich, verursacht im Laufe der Zeit höhere Kosten (Tarife, Gehaltserhöhungen..Krankheitskosten..)
- verursacht nebenkosten wie Bürostuhl, ergonomische Arbeitsplätze, Strom (Licht), Wasser (Toilette) usw.

Jeder Roboter frisst Strom, der auch erst mal hergestellt werden muss. Schon klar. Nur jeder Arbeitnehmer isst und trinkt auch. Isst er was falsches, bleibt er wegen Übelkeit oder Bauchschmerzen oder Magenverstimmung zu Haus und fällt komplett aus.

Sicherlich gibt es Arbeitsbereiche, auf die Menschen auch weiterhin unverzichtbar sind.
Dennoch befürworte ich die Entwicklung in der Hinsicht, dass es eben Berufe und Arbeiten gibt, für die sich der Großteil der Menschen eben nicht einzusetzen möchte, bspw:
- Pflegeberufe, wo ein Mangel von über 80.000 Fachkräften besteht (Bericht Artikel WDR Abendsendung..)
- Hilfskräfte, die auch zu Zeiten von Mindestlohn noch unter diesem bezahlt werden (Rechtslücken)
- gefährliche Berufe (Soldaten, Minensucher, Bombenentschärfer, Hochseefischer, Vulkanforscher...)

Akkordarbeiten - ich will das sicherlich nicht schlecht reden, aber es gibt sie noch die "drücke auf den roten Knopf, drücke auf den grünen Knopf, entnimm das Teil, setze neues Teil ein und von vorne..." - Jobs, könnten von Robotern ausgeführt werden.
Diese Arbeitnehmer, die 8 Stunden am Tag nur stehen...sind mit Mitte 40 "vielmals" Krüppel, Rücken, Hüfte, Bandscheibenprobleme...
Solche Tätigkeiten könnten Roboter ausführen, oder Montage von Bauteilen oder in der Messtechnik.

Ich sehe auch ein hohes Potenzial bspw. in der Cyber-Genetik, die künstliche KI, der denkende "menschliche" Roboter. Hier volles Pro bspw. zur Unterstützung im eigenen Haus ähnlich wie beim Film "I-Robot" mit Will Smith, dann aber nicht so theatralisch dramatisch mit negativen Ausgang, dass die Roboter den Aufstand proben...aber bspw. putzen, staubsaugen, Betten überziehen, waschen, den Rasen mähen, Bäume schneiden..usw.. Oder bspw. in der öffentlichen Stadtarbeit...Straßen vom Schnee befreien, die Gesamtoptik der Städte optimal pflegen usw...

Nicht alles was mit Robotern und der Zukunft zu tun hat, ist so schlecht.
Dass das nicht allen gefällt und dadurch Arbeitsplätze gefährdet sind, ist mir vollends klar. Aber wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und Deutschland ist in Sachen Technologiefortschritt eh schon lange nicht mehr die Nummer 1.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.05.2019
Ich denke, dass einiges bei der Automatisierung oder Autonomisierung nahezu gar nicht (in der Öffentlichkeit) bedacht wird..

Klar denkt zuerst jeder and z.B. fahrende oder produzierende Berufe..
Aber habt ihr euch jemals gefragt wie leicht es theoretisch wohl wäre viele klassische "Bürojobs" zu ersetzen durch KI und Algorithmen?
Wer sich damit ein wenig auseinandersetzt wird schnell merken, dass das technisch viel einfacher umzusetzen wäre wie z.B. autonomes Steuern von versch Fzg..
Was der Mensch hier macht, kann ein PC effizienter, schneller und besser
Und zwar schon jetzt nicht schlecht
Und das betrifft auch die "höheren" Jobs dann plötzlich schnell ;)
(Damit will ich auf keinen Fall die Berufe kleinreden, bitte richtig verstehen!)


Die Bahn, Schiffe und auch Flugzeuge sind entweder Teilautomatisch/Teilautonom oder nahezu komplett ebenso unterwegs, oder man könnte dies ziemlich leicht vollenden, und doch sitzt überall noch ein Mensch drin.
Warum? Uns ist wohl damit ganz einfach ;)

Dass die Straße noch wesentlich komplexer ist als die genannten kommt dazu..

In der Industrie werden sicher mehr Roboter eingesetzt werden, aber auch Menschenunterstützende Technologien..
Was hier passiert ist schwer zu sagen finde ich

Schwer zu sagen wohin genau es geht, aber ich denke einige vermeintlich sichere Berufsgruppen werden sich noch umgucken müssen!

Wenn es tatsächlich so weitergeht wird am BGE in Zukunft(!) kein Weg vorbeiführen
Was unser komplettes Werte/Gesellschaftssystem, und woanders noch mehr, sehr umwerfen wird ;)
--
Auch vergessen sollte man nicht wie unendlich stark der Energieverbrauch hier steigt
Da fehlt es uns komplett an realistisch umsetzbaren und wirklich in allen 3 Bereichen, Ökologie, Ökonomie und sozial verträglich für alle, nachhaltigen(!) Konzepten..
Meiner Meinung nach hab ich noch kein wirkliches auch nur irgendwo bei irgendwem erkannt
--
Das Papierfreie Büro (damals ähnlich gehyped wie heute s.o.) gibt es übrigens noch immer nicht, also mal schauen.. ^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.05.2019
Und die Herstellung und auch Entsorung von Batterien bleibt extrem umweltausbeutend und schädlich. Da kann man auch bei Kernenergie bleiben, wenn da nicht etwas umweltverträglicheres gefunden wird.

Tja. Und dann kommt ein gewaltiger Vulkanausbruch und es scheint nicht mehr genügend die Sonne durch.....
Ist ja nicht so unwarscheinlich dieses Scenarium. Oder Stürme oder Starkregen legen alles lahm.....nix mehr mit Strom und Technik ;-))

Sorry. War jetzt etwas zynisch. Aber wir sind ja jetzt schon so massiv abhänig vom Strom, daß nix mehr funktioniert, wenn er mal ausfällt.
Es wird sicherlich so kommen...immer mehr Technik .... aber ob ich das wünschenswert finden soll, hmm. Da bin ich unsicher.

Das nä Risiko ist übrigens, dass der Mensch zunehmend gläsern wird, als Individuum nur dann "gut" ist,wenn er im "Strom" läuft. Aber wehe nicht.
Und ob die politische Lage so "Pro Mensch" weiter verlaufen wird, wage ich zu bezweifeln.
Eher "pro Profit und Reichtum" für eine Oberschicht und damit weiterhin machtfördernd für diese.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.05.2019
Erneuerbare Energien sind nett, verleiten aber dazu Energie hemmungslos zu verbrauchen.
Sämtliche Geräte welche die grüne Energie nutzen sind Ressourcen fresser und irgendwann Müllberge.
Automatisierung und so auch Einsatz von Robotern wird immer weiter fortschreiten in Zukunft denke ich - wenn sich nicht gerade eine Ächtung von Technologie durchsetzt oder unsere Zivilisation wie im europäischen Mittelalter technisch zurück entwickelt.

@dagmar - Arbeitsplätze für menschliche Arbeitskräfte mit ihren Bedürfnissen/Mitteln fressen meist mindestens genauso viel Strom oder kosten Ressourcen wie der laufende Einsatz eines Roboters.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.05.2019
"Jeder Roboter frißt Strom. Eine Menge Energie, die umweltschonend hergestellt werden müßte. "

Wenn wir auf 100% erneuerbare Energie umstellen, was wir eh innerhalb der nächsten 10 Jahre müssen, wenn wir von diesem Planeten langfristig noch etwas haben wollen, dann ist das kein Problem. Man muß halt noch bessere Wege finden, Energie zu speichern (z.B. für Tage ohne Sonnenschein). Da gibts ja auch Ansätze. Aber prinzipiell ... sollte gehen.