Emotionale Verarmung durch soziale Medien
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2019
Fänd ich gut, ist aber wohl bisher nur ein Test.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2019
Verrückte neue digitale Welt...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.07.2019
Heute gelesen: "Wir sollten viel mehr Bilder liken. Bei uns in der Schule werden Mädels gemobbt, deren Bilder nicht genug Likes haben." WTF....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.07.2019
Ich empfinde soziale Medien durchaus als Bereicherung; wäre ich jetzt nicht grinsend hier, würde ich mich wahrscheinlich strickend - altersgemäß - langweilen. So habe ich stattdessen Spaß!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2019
"
Ferngesehen habe ich damals trotzdem leidenschaftlich gern (zum Teil heimlich) und heute lebe ich sehr gut von einem kreativen, abwechslungsreichen Beruf innerhalb der „Kreativitätskiller“ Film und Fernsehen. 😉 "

Genau so ging es mir mit dem "bösen" Computer, an dem ich komisches Zeug machte, das meine Eltern nicht verstanden. Wie oft mein Vater das "dumme, nutzlose Teil" aus dem Fenster werfen wollte... ;)

Anstonsten stehe ich dazu, real ein totaler "Flirt-Honk" zu sein. Ich kann super mit Männern professionell zusammen arbeiten und befreundet sein, aber ich würde nie annehmen, dass sie an mir als Frau Interesse hätten und ich würde nicht flirten. Mit starkem Übergewicht ist man halt auch irgendwie "anders" und nicht jedermans Geschmack. Für mich sind die elektronischen Medien, bei denen Mann und Frau vorselektieren können, eine gute Möglichkeit um sich innerhalb einer emotionalen Safe-Zone erstmal zu beschnuppern. Glaube, mich real "überwunden" doch mal jemand anzusprechen, hätte ich vielleicht in meinem Leben genau 2x gemacht gemacht und dann wäre ich nach Zurückweisungen ins Kloster gegangen. ;)

Wenn man die Tools sinnvoll benutzt, können sie einem das Leben auch sehr erleichtern. Der krasse Tinder-Trend der jungen Generation ist mir aber auch etwas suspekt. Casual-Fucking ist dadurch schon sehr normal geworden. Bei Männern und Frauen. Bin ich vielleicht einfach nicht so der Typ für.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2019
Ich denke wir sollten nicht vergessen dass das Medium noch sehr neu ist (aufs Ganze gesehen).

Es gibt jetzt bereits den Trend das ganz junge Menschen sich eher von den sozialen Medien zurückziehen. Wer weiß schon ob diese wirklich immer weiter an Bedeutung gewinnen oder nicht?

Ein guter Vergleich ist vielleicht das Fernsehen - Anfang der Fünfzigerjahre bestand das Fernsehen vor allem aus reinem Bildungsprogramm und selbst da fanden sich zahllose Kritiker die das Ende des Abendlandes nahen sahen und es gerne verboten hätten.

Später, am Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre, als ich Kind war, galt das Fernsehen bei meiner Familie (und vielen in meinem Umfeld) als Kreativitätskiller und Feind. Wie gut kann ich mich noch und die Schwarzmalerei erinnern, als seien wir alle Fernsehzombies und Opfer der Werbung.


Ferngesehen habe ich damals trotzdem leidenschaftlich gern (zum Teil heimlich) und heute lebe ich sehr gut von einem kreativen, abwechslungsreichen Beruf innerhalb der „Kreativitätskiller“ Film und Fernsehen. 😉

Als Kind der siebziger und achtziger Jahre habe ich, wie die meisten meiner Generation meine Kindheit eher wenig vor dem Bildschirm und sehr oft draußen verbracht.

Das Fernsehen als Gefahr ist inzwischen mehr oder weniger komplett aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden, auch weil das böse, brandgefährliche, klassische Fernsehen inzwischen am Aussterben ist. 😉

Das unken und warnen vor den sozialen Medien, erinnert mich in den Argumenten und der Form sehr stark an das was man vor 30-40 Jahren übers Fernsehen gesagt bekam.

Selbstverständlich bringt ein Medium nie nur positive Änderungen mit sich, sondern hat immer auch problematische Seiten. Klar haben die neuen Mittel unsere Art der Kommunikation nicht nur positiv beeinflusst, es liegt aber schon in unserer eigenen Hand, was wir für uns selbst draus machen.
Als jemand, der im Technikmilieu ganz vorn mit dabei gewesen ist und heute als Informatiker arbeitet, müsste ich eigentlich voll der Technokrat sein und allem gegenüber eine positive Grundhaltung haben. Aber das Gegenteil ist der Fall: ich kann mich mit deiner Meinung sehr identifizieren. Fast alle Produkte der heutigen Internetlandschaft versprechen etwas, bringen aber letztendlich das Gegenteil. Das Online-Dating ist die tatsächliche Ursache für Beziehungsunfähigkeit, zumindest bei jenen, die es ausschließlich so betreiben. Ich habe es an mir selbst bemerkt: man verlernt Stück für Stück, auf der Straße einfach Leute anzuquatschen. Man verlernt es, Komplimente im richtigen Moment zu geben. Man verliert so viel von der eigenen Kommunikationsfähigkeit, dass die Mission der neuen Medien, für mehr Kommunikation zu sorgen, zur Farce gerät.

Unbedenklich halte ich es allerdings, wie das schon erwähnt wurde, wenn man beides parallel zu machen im Stande ist. Die Tendenz geht jedoch in eine andere Richtung... durch die Bequemlichkeit und allumfassenden Verfügbarkeit von Apps wird, wie so oft, der Weg des geringsten Widerstands gegangen. Anstatt sich zusammenzunehmen und einen potenziellen Partner in der realen Welt anzusprechen, werden Fake-Bilder in Apps gepostet. Und anstatt das Gesamtpaket zu sehen und auch in Gesamtheit zu beurteilen, sieht man im Internet nur genau das, was der- oder diejenige von sich zu zeigen bereit ist. Das ist ein absolut unzureichendes Zerrbild der Realität. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass sich mittlerweile eine Kaufhausmentalität herausgebildet hat. Nur wessen Zerrbild hübsch ist, bekommt die Chance, das Gesamtpaket bei einem echten Date zu zeigen. Kurz gesagt, wer sich am Besten verkauft... womit wir wieder bei der kapitalistischen Verwertungskette wären, die unsere sozialen Prozesse zerstört.

Ich finde es richtig, die neuen Medien und die Vorgänge, die sie auslösen, kritisch zu hinterfragen. Die neuen Medien sind zweifellos nicht nur für Angela Merkel, sondern auch für alle anderen eine Herausforderung. Und deswegen halte ich es auch für richtig, Kinder nicht allzu frühzeitig damit zu konfrontieren. Und wenn sie trotzdem damit in Kontakt kommen, sollte man als Elternteil die Kinder dazu befähigen, die neuen Medien als das zu sehen, was sie sind. Technische Möglichkeiten, die zwar praktisch sind, aber bei exzessiver Nutzung das soziale Leben zerstören.

Fazit: Wie bei so vielem anderen, der goldene Mittelweg ist, wonach man streben sollte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.07.2019
chesire cat….ich meinte auch die jüngere Generation...diejenigen, die gerade in der zeit der sozialen Prägung, Der Entwicklung vermehrt diese Medien konsumieren...denen das persönliche Gegenüber zunehmend fehlt, um ein empathie empfinden auszubilden...von daher passt das schon...und diese Shitstorms , Mobbingproblematik, die gibt es deutlich länger als fünf Jahre...und überträgt sich zunehmend in den realen Alltag...
In den 1990er Jahren gab es einen Film "das Netz": die Protagonistin war eine IT-Spezialistin, die von zuhause aus arbeitete, nur sporadisch mal in ihrer Firma persönlich aufschlug und auch aonsonsten fast gar nicht (mehr) ihre Wohnung verließ; reale Kontakte keine und Essen nur über Lieferdienste.
Fand ich seinerzeit eine erschreckende und abstrakte Vorstellung, so zu leben - wäre heute kein Problem mehr.

Ja, ich sehe durchaus eine emotionale Verarmung durch diese Medienwelt. Sei es, dass die Kommunikationsfähigkeit leidet, Empathie, alltäglicher Umgang etc. Das fängt beim Handy auf dem Tisch an, wenn man zuammen im Cafe sitzt, über das Daddeln im Bus bis hin zum Whatsapp-schreiben beim Straße überqueren... am besten noch mit (dicken) Kopfhörern. Fahrrad-, Autofahren oder - am besten noch - sich mit Kopfhörern unterhalten, empfinde ich als Faustschlag ins Gesicht... früher hat man aus Respekt vor dem anderen die Sonnenbrille abgenommen!
Das sehe ich schon als große Tendenz, die Außenwelt auszuschließen und sich mehr und mehr ums "ich" zu drehen - der Mensch ist aber ein Herdentier und strebt zur Gemeinschaft... eigentlich.

Warum wird denn - bei der Parntersuche - so oft berichtet, dass Profile nicht stimmen, Treffen aus dem Ruder gelaufen sind, man belogen wird... oder auch "nur", dass der Schritt vom Online-Schreiben zum realen Date oftmals so schwierig ist? Weil der Schritt aus der persönlichen Komfortzone zur realen "Konfrontation" so (zu?) groß ist? Im Netz kann kaum einer nachvollziehen, was Fakt ist und was nicht. Stehen wir uns real gegenüber, habe ich das Komplettpaket: Person, Stimme, Klang etc.

Ich will aber das Netz nicht generell verteufeln - bestimmt nicht, es bringt auch viele Vorteile. Die möchte ich aber nur mit dem Realen kombinieren und als Unterstützung sehen, denn das "echte" spielt sich noch immer auf der Straße ab und da gilt es für mich mehr, dort bestehen zu können.
Was nutzen mir drölfzig Kontakte Lummerland, wenn ich keinen ums Eck habe, mit dem ich mal einen Kaffee trinken gehen kann?
Ich bin öfters ohne Handy (das ich noch immer überwiegend für kurze Nachrichten und zum Telephonieren nutze) unterwegs und habe es bei Verabredungen in der Tasche oder aus - Ausnahmen kündige ich an. Auch nehme ich mir weiterhin das Recht heraus, nicht immer sofort auf eine Nachricht oder einen Anruf zu reagieren, sondern dann, wenn es passt.

Ich schließe mich auch dem bereits Gesagten an, dass jemand, der ständig mit dem Handy zugange ist, eigentlich nicht anwesend ist - egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener.

Bei Erziehungsfragen generell bin ich raus, finde es aber gut, wenn ihr die Online-Zeiten eurer Sprößlinge reglementiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.07.2019
hm....ich sehe die Ursache ganz klar vom Netz ausgehend...

Das empfinde ich nicht so. Ich bin seit 17 Jahren online unterwegs und war schon in diversen Chats und Foren drin, aber erst seit den letzten, ca 5 Jahren, fällt mir der raue Ton in der Gesellschaft UND im Netz auf.

Was allerdings stimmt ist, dass im Internet auch oft von Nachrichtenseiten, ganz schön geschürt wird durch teilweise reißerische Artikelüberschriften, die die Bild-Zeitung wie ein Kaffeeklatsch-Blättchen aussehen lassen und auch durch eine Berichterstattung, die sehr viel Interpretationsspielraum offen lässt. Leider lesen viele User dann nur die Überschrift und regen sich gleich mal über alles auf oder überfliegen den eigentlichen Artikel nur.

Dann darf man auch nicht die sog. Fake-News vergessen, die mit genauso reißerischen Überschriften UND Artikeln daher kommen, in denen Halbwahrheiten bis hin zu glatten Lügen verbreitet werden. Und wieder gehen viele Internet-Nutzer mit diesen Fake-News nicht kritisch genug um und verbreiten den Mist als "Hassu schon gehört...?!" am heimischen Stammtisch & Co.

Ich nenne das eher "ein gegenseitiges Hochschaukeln". Aber -wie @Kaffee-Pause schon schrieb- es ist schwierig nachzuvollziehen was zuerst da war: Die Unzufriedenheit der Gesellschaft oder das Schüren im Netz.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.07.2019
Gerne...ich muss nur schauen, wo ich die Unterlagen hin habe :D bei mir ist das oft so aus den Augen, aus dem Sinn :)...vor allem , wenn ich das Seminar nicht für die Klausuren brauche :D...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.07.2019
Gern, wenn die Suche nicht zu aufwändig ist. Würde mich sehr interessieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.07.2019
hm....ich sehe die Ursache ganz klar vom Netz ausgehend...mit der Distanz und ohne greifbares Gegenüber ist es leichter rauszuhauen man verroht und das überträgt sich dann irgendwann in den Alltag ..dazu gibt es inzwischen etliche Studien...ich habe erst kürzlich eine dazu in meinem Seminar lesen müssen, ich kann mal schauen , ob ich dazu eine Quelle habe..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.07.2019
Und ja: Der "Ton" ist in den sozialen Medien auch allgemein rauer geworden. Allerdings empfinde ich das eher als Spiegelbild der realen Gesellschaft. Auch diese ist rauer und roher geworden


Sehe ich genauso, wobei ich mir nicht sicher bin was zuerst da war, das Huhn oder das Ei.
Wäre der Ton allgemein rauer geworden, oder ist er in diesem Maß rauer geworden weil der Umgang im Netz uns so stark prägt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.07.2019
Wenn einem klar ist, daß an den „sozialen Medien“ absolut nichts sozial ist, man also kritisch und skeptisch dort herumschreibt (das internet kann man nicht betreten und sich dort auch nicht bewegen, das sind sprachliche Fehlgeburten), dann macht man nichts falsch und im Gegenteil, es bringt was. Und dann kann man dort auch nicht gefühlsmäßig verarmen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.07.2019
Für mich sind soziale Medien nichts anderes als die Möglichkeit mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, so wie im realen Leben auch. Nur mit dem Unterschied, dass hier meine "Reichweite" faktisch viel weiter ist, als im realen Leben.

Keiner von euch wäre mir real jemals über den Weg gelaufen (und vllt wünscht sich der/die Eine oder Andere hier, ich wäre ihm/ihr nie online begegnet 😆😆😆) und doch können wir uns hier unterhalten, vielleicht Freundschaften knüpfen und -wer weiß- vllt sogar die "große Liebe" finden. Hier als auch im realen Leben.

Ich unterhalte mich auch online (über Whatsapp, Foren, Privatnachrichten etc.) mit dem gleichen Respekt und derselben Wertschätzung, wie im echten Leben und erwarte das auch von der anderen Person im gleichen Umfang zurück. Meint jemand, hier den "wilden Max" spielen zu müssen, ist die Unterhaltung für mich beendet. Genauso wie in meinem Leben außerhalb des Internets.

Des Weiteren ist das Internet allgemein für mich eine riesige Ezyklopädie! Ich habe hier schon so viele wertvolle Infos und Tipps gefunden, nach denen ich mir in meiner Heimatstadt die Hacken hätte ablatschen können!

Was die angesprochene Verrohung angeht: Ja, es ist natürlich möglich in der Anonymität der sozialen Medien Dinge vom Stapel zu lassen, die man sich niemals trauen würde, im realen Leben zu sagen. Und ja: Der "Ton" ist in den sozialen Medien auch allgemein rauer geworden. Allerdings empfinde ich das eher als Spiegelbild der realen Gesellschaft. Auch diese ist rauer und roher geworden.

Was das Thema Zeitmanagement angeht: Das muss jeder mit sich selbst vereinbaren. Wenn jemand meint, er/sie muss ständig am Handy kleben oder zuhause dauernd im Internet surfen - dann bitteschön. Wenn jemand sagt, er/sie will seine/ihre Zeit in der Onlinewelt einschränken und sich lieber real mit jemandem unterhalten: Auch gut. Viel wichtiger ist es doch, dass das jeweilige Gegenüber genauso denkt und es genauso handhabt wie man selbst. Passt das nicht, hat jeder die Möglichkeit, das anzusprechen was einem nicht passt oder den Kontakt zu der anderen Person einzustellen.

Ich bin gegen eine allgemeine Verteufelung des Internets und der Möglichkeiten, online mit Menschen in Kontakt zu treten oder in Kontakt zu bleiben. Diese Einstellung empfinde ich als sehr rückständig, aber der Lauf der Dinge ist nunmal vorwärts und nicht rückwärts.

Allerdings bin ich FÜR eine Nutzung mit Bedacht. Wie diese Nutzung dann aber im Klartext aussehen soll, muss jeder für sich selbst festlegen.
Grundsätzlich finde ich kommt man egal ob über soziale Medien oder einfach real anquatschen einfacher in Kontakt mit fremden Menschen als früher - andere Mentalität - auch wenn das zb in öffentlichen Verkehrsmitteln immer noch selten ist .

Und bei bestehenden Kontakten wenn da während persönlicher Unterhaltung immer wieder das Smartphone gecheckt wird.. nun das zeigt nur wie gelangweilt, erzwungen und desinteressiert die Konstellation ist. Soziale Medien sind da nur ein Symptom - entsprechende Übersprungshandlungen wie Fernseher, Zeitschrift standen ja nicht immer zur Verfügung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.07.2019
Ich empfinde soziale Medien nicht als "Verarmung", sondern als große Bereicherung. Aber es kommt sicherlich auf den individuellen Umgang damit an. Ich nutze sie relativ "natürlich", nebenbei, vergesse aber im realen Leben durchaus auch mal 1,5 Tage aufs Handy zu schauen und bin dann von 58 Nachrichten aus WhatsApp Gruppen leicht überfordert. :)

Mir persönlich ist halt wichtig, dass man es im positiven Sinne als Tool zum Austausch und zur schnellen Abstimmung nutzen kann und man nicht wegen "sinnloser" Dinge meine Aufmerksamkeit fordert ("Du hast noch gar nichts zu meinem Witzbild gesagt, dass ich dir vor 25 Minuten geschickt habe, obwohl der zweite Haken vor 4 Minuten blau geworden ist."). Wenn ich weiß, es gibt irgendwas zu klären oder ich muß erreichbar sein, schaue ich auch schon mal alle 10 Minuten aufs Handy. Oder wenn ich mit jemandem, der mir wichtig ist, in Kontakt bleiben will, den ich gerade nicht persönlich treffen kann. Am liebsten nutze ich Audionachrichten via Messenger. Finde, dabei kann man sich schon sehr nahe kommen und es ist auch persönlicher und schneller als "nur Text", ohne dass man z.B. gar nichts mehr nebenbei machen kann. Aber es ist alles eine individuelle Vorliebe: Mein Expartner fand sie z.B. für alles jenseits der "sachlichen" Kommunikation absolut unpassend via Messenger. Ich habe aber auch schon Männer kennengelernt, mit denen so eine wunderbar "fließende" Kommunikation über diese Medien zu Stande kam, dass man sich wirklich nahe kam.

Bei einem Kind würde ich darauf achten, wie er die Dinge nutzt: Ob er hinterfragt, recherchiert, selbst kreativ mit dem Medium wird oder nur konsumiert. Reinen Konsum würde ich auch einschränken.
Wenn ich richtig gelesen habe, geht es ja auch nicht um "Verteufeln" sondern um eine regulierte Nutzung. Eben nicht daddeln bis der Arzt kommt und die Kids diese Spiele den Freunden vorziehen.
Die sind da eben sehr gefährdet und es ist nicht immer so, dass die Kids das Spielen mit Freunden und Eltern bevorzugen, so es denn angeboten wird.
Erlebe das mit meinem Sohn (8)täglich. Er hat sich eine Switch erspart und würde den Tag mit ihr verbringen,wenn ich ihn ließe. Und ich halte die Nachmittage für ihn frei, biete Spiele und Ausflüge an. Also wird wochentags reguliert auf 2 mal 30 min (für Medien seiner Wahl TV, Switch oder Tablet). Die Vormittage am Wochenende sind freigegeben. In der Zeit erledige ich alles notwendige im Haushalt und danach gehört er mir 😈.
Er erlebt mich mit dem Handy (nutze viel den E-reader) oder es wird etwas gegoogelt. Aber er erlebt auch, dass ich jederzeit ansprechbar und für ihn da bin. Er möchte gern ein Smartphone, aber vor dem Schulwechsel wird das nichts. Ich spiele mit ihm an der Konsole, so weiß ich wenigstens um was es in den Spielen geht (er besitzt 3) und behalte ihn am Tablet im Auge (besonders wenn er bei Youtube unterwegs ist).
Und so hoffe ich einfach den goldenen Mittelweg zu erwischen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.07.2019
Meine Güte was hier schon wieder für ein ätzender Ton herrscht ... wenn man nur ein Mal im Jahr eine E-Mail schreibt wird einem das was Sternchen beschreibt gar nicht auffallen. Nur weil man selbst diese Medien nutzt ist es ja nicht verboten sich kritisch damit auseinanderzusetzen, erst recht wenn man Kinder hat.
Ich finde es ein gutes und interessantes Thema, danke Sternchen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.07.2019
Mir als Nicht-Vater fallen häufig die jungen Muttis auf, die mit der Kippe auf der Lippe und mit dem Handy am Ohr den Kinderwagen schieben. Oder die, die in den Öffentlichen eine halbe Stunde lang im Handy daddeln, statt sich mit dem Kind zu unterhalten, damit es mal so etwas wie Sprache lernen kann.

Ansonsten finde ich, dass whatsapp gerade in der Bahn, in Aufzügen und in Wartebereichen ein Segen ist. Denn, seien wir doch mal ehrlich, ..wie viele angenehme Gespräche mit Fremden kamen denn dort wirklich auf, als es noch keine Handys gab? Und wie viele sinnlose, penetrante Telefonate musste man mit anhören, als es schonHandys aber noch kein whatsapp gab?

Wie schon erwähnt, ich habe keine Kinder. Deshalb kann ich mir Gedanken um Erziehung nur als Leidender unter den Produkten schlechter Erziehung, aus meiner Zeit als Kind und aus den Erfahrungen meiner Kindheitsfreunde machen.

Und da sehe ich die, die keinen Fernseher zuhause hatten und nur mit Holzspielzeug spielen dürfenenden Kinder in einer Außenseiter-Rolle, die sie und nicht die Eltern auszuhalten hatten, und die sie teils bis ins hohe Alter verfolgte. Dafür kann man Eltern dankbar sein, ..muss man aber nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.07.2019
Ich empfinde die am Handykleberei offen gesagt bei jungen Menschen um die 20 als weniger extrem als bei Menschen meines Alters, die an sich noch die Zeit ohne Internet erlebt haben für mein Empfinden aber augenscheinlich ein größeres Suchtproblem als manch junger Mensch haben, warum weiß ich nicht.

Heute wird über die sozialen Medien geunkt wie früher ums Fernsehen und mal Hand aufs Herz, das ach so schlimme Medium Fernsehen verschwindet heute in der Bedeutungslosigkeit. Wir sind damit groß geworden und trotz aller Warnungen nicht daran verblödet. Die Sorgen hätt sich manch einer damals sparen können.
Wichtiger als strenge Verbote war zu lernen vernünftig damit umzugehen und das gilt auch für Internet Handy und Co.
Ja natürlich verändert uns jedes Medium, aber wer daran emotional verarmt trägt schon auch selbst Schuld und Verantwortung dafür, bzw füllt damit eine Lücke die so oder so schon da ist. Ein Suchtverhalten bei Kindern ist immer Ausdruck dessen dass etwas in der Familie fehlt. Klar kann man das Hsndy verbieten, der Mangel wird aber dann eben durch etwas anderes gefüllt. Problem ist nicht das Handy, sondern der Mangel im Familienleben.
Alles lässt sich zum Guten oder Schlechten nutzen und ich glaube die vielen Vorteile möchte sicher niemand missen.
03.07.2019
Na ja, du bist ja ein ziemlich aktives Mitglied dieses Forums, daher bist du so fern ab, der von dir verteufelten Medien ja nun doch nicht.

Persönlich bin ich da recht entspannt. Mein Sohn ist exakt in der Zeit aufgewachsen, als Handys (damals noch keine Smartphones) in unser aller Leben kamen.

Klar hat er sich auch so ein Teil gewünscht. Und von Nokia musste es sein. Unbedingt. :)

Und wir haben debattiert und geredet und er hat gebettelt und ich hab nein nein nein gesagt. Brauchst du nicht. Basta.

Am Ende war die Zeit nicht aufzuhalten. Er ist mit all den Dingen vollkommen normal erwachsen geworden. Und obwohl er im Grunde immer freien Zugang zu den Dingen hatte, ist er eher gemäßigt im persönlichen Umgang. Er hatte lange gar kein Smartphone. Und dann eher ein günstiges. Jetzt ist meins deutlich größer und moderner als seins.

Das Internet an sich, ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Und ich geb zu, ich geh nur noch ungern ohne Handy aus dem Haus. Weiß aber auch, dass mir das Teil schon häufig den Popo gerettet hat, gerade weil ich viel mit dem Auto unterwegs bin.

Ich glaube bei diesen Dingen ist es wie bei vielen anderen Dingen, die man als Eltern verbietet oder übermäßig streng reglementiert. Gerade das macht es noch interessanter und regt den Haben-will-Reflex noch mehr an.

Aber am Ende ist es so, wie du es willst. Es sind deine Kinder, deine Regeln und deine Wertvorstellungen, die umsetzt. Niemand hat daran rumzunörgeln. So wie du entscheidest, ist das dein Recht.

Und letztlich find ich es gut, dass du dir da von niemandem reinquasseln oder dich von irgendwas beeinflussen lässt.