Legasthenie
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

@Sommerblüte auch von mir den allergrößten Respekt und du darfst, kannst und solltest Stolz sein. Platzen muss nicht sein ;-) aber das Gefühl voll auskosten, das solltest du.

Zum Thema habe ich eine eigene leidvolle Historie und darum reagiere ich bis heute Allergisch auf die oftmals überheblichen Kommentare von Menschen, die sich über eine mangelnde Rechtschreibung aufregen oder lustig machen. Menschen, die keinen blassen Schimmer haben, was es mit dem einzelnen Menschen macht, der betroffen ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.02.2023
Sommerblüte meinen größten Respekt. Ich freue mich mit dir.
WOW !!! So ein geiles Zeugnis … wie schön für Euch … Glückwunsch !!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.07.2022
Meinen größten Respekt für Deinen Jungen, Sommerblüte.
Ich weiß wie Du / Ihr Euch fühlt 👏. Schön
Liebe Sommerblüte, Du kannst stolz auf Deinen Jungen sein!
Ich gratuliere ihm ganz herzlich!!
Obwohl ich nicht Mutter bin, kann ich Deine Sorge und auch Deine Gedanken nachvollziehen.
Ganz, ganz großartig!
Freue mich sehr für Euch!! 👍🥂🥳🤗
Mit ganz viel Freude und Stolz kann ich verkünden, dass mein Sohnemann die Aufnahmeprüfung für das technische Gymnasium geschafft hat, nicht nur das...in allen Fächern , bis auf Deutsch war er mit Abstand der beste :) Inhaltlich hat er sich in Deutsch mit dem Aufsatz retten können . Die letzten Monate Fleiß und harter Arbeit haben sich also ausgezahlt. Ich bin unheimlich stolz auf ihn, zudem hat er den normalen Schulalltag gemeistert , eine tolle Jahresarbeit entwickelt, sich beim großen Theaterstück( damit wird die 8.Klasse abgeschlossen ) kreativ und konstruktiv eingebracht, die Bühnenlichtprüfung erfolgreich absolviert und bringt ein sehr gutes Zeugnis nach Hause. Alles , aus seiner eigenen Montivation heraus und das mit gerade mal 14 Jahren.

Ich bin sehr glücklich, dass Legasthenie heute ganz anders aufgefangen wird und gefördert ( nicht jetzt unbedingt schulisch, aber eben durch die Lerntherapie). Diese Erfahrung wird ihn zukünftig einfach sehr stärken, nach so vielen Jahren ohne Anerkennung und immer dem Fokus der Lehrer , auf dem , was er einfach nicht gut kann. Auch wenn die neue Schule keinen Nachteilsausgleich gewähren konnte in der Prüfung, haben sie ihn uns nun zugesagt in Form von einer Umgewichtung zu Gunsten des Mündlichen in Deutsch und den Sprachen. Sie haben das Potential meines Sohnes wohl in der Prüfung erkannt :) Mir fällt ein tonnenschwerer Stein vom Herz und bin auch in Nachhinein ehrlich, dass ich mir zu früh Sorgen und unnötig Stress mit der neuen Schule gemacht habe . Dennoch so herum ist es mir lieber, wie anders herum:)
Mein Jüngster ist Legastheniker. Viel Wut und Tränen beim Schreiben lernen, ein HNO Arzt der alle Mütter für hysterisch hält. Eigene Recherche, Besuch der Pädaudiologischen Beratungsstelle, mehrere Neurologische Abklärungen Schönklinik Vogtareuth, Psychiatrische Abklärungen. Kaum 3 Jahre in der Regelschule gequält schon hatten wir ein Krankheitsbild. Auditive Wahrnehmungsstörung, ADHS, Legasthenie. Besuch der Hörförderschule, Legasthenietherapie. Lesen geht wunderbar, Schreiben ist eine Katastrophe. Nachteilsausgleich wird gewährt. Er ist jetzt ein selbstbewusster 18 Jähriger mit Quali, der über die Kinderpflegeschule seinen Berufswunsch Erzieher verwirklicht. Schade, dass die Förderschulen so zahlreich geschlossen wurden. Ich denke es gäbe reichlich Bedarf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.04.2022
Ich habe heute noch Probleme etwas richtig abzuschreiben, daher ist copy-paste meine absolute Lieblingsfunktion 😉

Ich konnte auf dem Gymnasium keine Rücksicht erwarten, weil ich angeblich keine “echte“ Legasthenie hatte. Ich hatte ja “nur“ Probleme mit dem Schreiben. Auch bei Fremdsprachen kam ich eigentlich gut mit aber zwei, drei 6er in Diktaten, die ja immer so elementar wichtig waren, und schon musstest du kämpfen wie ein Verrückter um im Zeugnis noch die vier zu erreichen. Dass das in der Pubertät zu Konflikten mit der Obrigkeit führte, weil man ja eh der abgeschriebene 5er Schüler war, war unausweichlich.

Leider war Bawü da besonders streng. Und dann war man plötzlich raus aus dem Gymmy, einfach so. Dass ich damals als 15jähriger nicht auf die Schiefe Bahn geraten bin war echt Glück. Kurz davor war ich, dann ist allerdings ein Freund an einer Überdosis gestorben, das hat mich wachgerüttelt. Aus lauter Trotz habe ich mich dann angestrengt und irgendwie eine gute Mittlere Reife hingelegt. Und bin danach wieder aufs Gymnasium zurück, allerdings ein anderes. Da hab ich mich dann bis zum Abi durchgekämpft, leider war die Note mit 3,1 suboptimal.
Alleine der Weg bis endlich die Schreib/Lese meist kommt Rechenschwäche noch dazu, anerkannt wird, ist eine echter Facharzt und Behördenirgie. Was da plötzlich alles an sogenannte Fachpersonen mit reden und auch Entscheidungsträger sind, da glaubt man nicht. Das alleine dauert Monate, weil Termine schwer zu bekommen sind.

Was nach Anerkennung aufkommt, das in der Schule zwar "Rücksicht" genommen wird, aber der Lernstoff quasi an einem vorbei geht. Gerade zu Corona Zeiten wo das Lernziel eh weit zurück ist, bleiben die "Anerkannten" vollends auf der Strecke. Ich stelle fest, man gibt sich für diese Schüler keine Mühe mehr, denn Beurteilung in den Fächern gibt es nicht mehr.

Man wird ausgegrenzt, muss man eindeutig sagen.
Das nächste Problem ist oft, daß die Betroffenen Linkshänder sind. Erschwert enorm den Erfolg.
Aus meiner Erfahrung, ob das Wort richtig geschrieben ist, weiß ich nicht wirklich, aber ich Vergleiche es mit meinen Bild der Erinnerung, wie sieht das Wort aus.
Spielt mal Memory mit jemanden, der diese Schwäche hat...... Möchte behaupten ihr verliert, denn Schreib/Lesegeschwächte haben oft überdurchschnittliche Gedächnisstärken, sie können sich blitzschnell Dinge einprägen. Drum sind viele in anderen Dingen fast schon hochbegabte.

Leider wird man immer wieder "gerne" auf Schreibfehler inkl. "Spruch" hingewiesen, natürlich so, daß es alle mit bekommen.
Also bei uns ist die Diagnose über eine Pschyiaterin erfolgt. Die Testung ging über einige Tage und umfasste ganz viele Bereiche. Dazu gab es sehr umfassende Fragebögen für s Kind , für den Klassenlehrer , Eltern und wichtige Bezugpersonen. Und es wurde auch nach ADS/ADHS geschaut ebenso nach Hochsensibilität /Autismus. Bei dieser Diagnostik wurde dann in beiden Dingen nach primär und sekundär unterschieden....ich meine auch , dass dieses Diagnoseverfahren inzwischen in ganz Deutschland einheitlicher Standart ist.
Bei meinen Kindern war die Legasthenie in unterschiedlichen Gehirnbereichen lokalisiert, auch in unterschiedlicher Ausprägung.

Der Große bekam eine milde , sekundäre ADS diagnostiziert, die aber nur im Zusammenhang mit seinem Leidensbereich auftrat....die Ursachen sind eine Folge der Legasthenie....Inzwischen ist dies auch über die Jahre verschwunden. Mein Sohn ist von Natur aus sehr ehrgeizig, ihm fällt lernen an sich sehr leicht. Je intelligenter ein Kind ist, umso intensiver nehmen die Kinder ihre Defizite selbst wahr und je jünger ein Kind ist, umso schwerer ist dies auszuhalten....das Resultat war dass mein Sohn die ersten Schuljahre entweder " weggebeamt" im Unterricht saß, träumen aus dem Fenster schaute oder eben oft einfach aufstand und mitten in der Stunde herumlaufen musste . Daheim lag er dann häufig im Bett und weinte, weil er "dumm" sei und mit 10 hatten wir sogar ne Phase, in der er fast jeden Tag erbrach vor der Schule und sogar den Wunsch äußerte, nichr mehr leben zu wollen und das ganze gipfelte in einem.Blinddarmdurchbruch....wir nahmen ihn dann für 3 Monate aus der Schule heraus und ich gab ihm Heimunterricht(hab ja mal aufs Grundschlehramt studiert) , zudem kam der Klassenlehrer einmal die Woche und las meinem Sohn Harry Potter vor. Auch für ihn war das ein Weckruf. Danach wurde es allmählich besser, wir fanden einen tollen Lerntherapeuten, die Schule gewährte ihm endlich einen Nachteilsausgleich. Dann kam die Pandemie und er ist super dran gereift, hat große Sprünge gemacht, liest inzwischen sogar gerne Bücher(auch wenn er lange braucht dafür) Aber es blieb halt der Teil der Legasthenie , der eben nicht heilbar ist und auch nicht wegtrainierbar. Darum ist die jetzige Situation so schlimm, weil ich sehr große Angst habe, dass sich mit dem Schulwechsel nun alles wiederholen könnte.

Beim Kleinen läuft es bis dato besser, da sich seine Leghasthenie deutlich bessert und er nun schon im unteren Bereich des normalen Spektrum bewegt. Lesen macht ihm gar keine Probleme mehr. Er vertauscht nur noch hier und da ähnlich aussehende Buchtstaben oder schreibt diese spiegelverkehrt. Damit kann er aber gut umgehen und die Schule auch. Bei ihm sind aber auch andere, besser trainierbare Hirnareale betroffen. Zudem hat er eine ausgeprägte Hochsensibilität , die wir aber schon von Kleinkindtagwn heilpägogisch begleiten ließen. Ihm blieb vieles also erspart,auch weil wir bei ihm einfach schon mehr über den Umgang damit wussten und viel früher in der Schule die Weichen gestellt haben, bzw es dort dann auch energisch eingefordert hatten. Ich hab heute noch Schuldgefuhle meinem Großen gegenüber, dass nicht besser hinbekommen zu haben. Tatsächlich ist dies zur Zeit, da er nun auch in der Pubertät ist, auch ein Streitpunkt, den er uns immer sehr vorwirft. Aber gut, das ist auch ok. Teenager dürfen uns Eltern auch einfach nur ätzend finden...und uns an allem die Schuld geben ....:). Recht machen können wir es ihm zur Zeit eh nicht* schmunzel....

Habt Dank für Eure Anteilnahme und lieben Worte. Und klar, ich tausche mich gerne auch darüber aus, nur kann ich momentan niemanden aktiv anschreiben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2022
Trotzdem meine ich mich zu erinnern, dass das Thema dieses Threads weder ADS noch ADHS heißt.

Stimmt, das ist es nicht, genauso wenig wie Autismus - die Störungen wurden aber genannt, und zwar nicht ursprünglich durch mich, sondern durch eine andere Userin, wenn überhaupt solltest du also sie anraunzen.

Das Thema kam allerdings auch nicht zufällig auf, denn die Störungen treten sehr, sehr oft in Kombination miteinander auf (Essstörungen und ADHS übrigens auch) - völlig fehl am Platz ist es also nicht

Lass doch bitte uns minderbemittelten uns über unser Thema austauschen, und ggf unsere Erfahrungen erörtern.


Wart ihr euch nicht bislang im Thread einig, dass wir einander nicht diskriminieren wollen ...
So hatte ich es jedenfalls verstanden... oder gilt das in dem Fall nicht für alle?
Worte wie "Minderbemittelte" sind deine Wortwahl, ganz sicher nicht meine. Bitte lege mir diese Worte nicht in den Mund.


Und: Wie kannst du dir eigentlich so sicher sein, dass ich KEINE Lernstörung habe, IsterMix?
Nur weil ich das umgangssprachliche "Lernschwäche" verwendet habe?



(Danke dir @Yamzoo)
Also auch wenn mir oft ein vorgegebenerer überlegenerer Stil gegen den Strich geht,
den du übrigens auch "gut" drauf hast

@ IsterMix,

so ist das was Jonna mitteilt nicht unerheblich.
Allein weil Körper und Geist eins sind und nicht wirklich trennbar.
Geschuldet der Tatsache, das ein Facharzt Besuch keine Ratschläge oder eigens gemachte Erfahrungen ersetzt (im Zweifelsfalle).
Björn hat dazu sogar einen Hinweis erstellt.

Jede/r sollte auch hier das Recht haben seine Meinung kund zu tun und einigermaßen auf einem gewissen Level kommunizieren können. Wenn er/sie meint sich denn im Thread zu beteiligen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2022
Herzallerliebste Jonna,

wie immer bist du bestens informiert und uns allen haushoch intellektuell überlegen.

Trotzdem meine ich mich zu erinnern, dass das Thema dieses Threads weder ADS noch ADHS heißt.

Lass doch bitte uns minderbemittelten uns über unser Thema austauschen, und ggf unsere Erfahrungen erörtern.

Nicht dass du noch unter deinem Niveau kommunizieren musst.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2022
Jo, das habe ich auch nicht infrage gestellt - trotzdem ist man so ganz grundsätzlich mit einer neurologischen Störung beim Neurologen nicht an der verkehrten Stelle und sollte umgekehrt eben auch mit solchen Aussagen vorsichtig sein.
Du kannst dir nicht vorstellen wie viele Fachärzte wir haben. Für alle Bereiche, Ämter, Ambulanzen, Fördereinrichtungen, regional, überregional, Charité, Uniklinik- da verweigert niemand nix niemandem, kannste glauben. Und mit solchen Behauptungen sollte man vorsichtig sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2022
Tut mir leid, aber so ist es nun mal.

Es ist lediglich deine Meinung, Sabine - kein Fakt.


Ich stecke auch tief in der Materie, Sabine - übrigens auch tiefer als mir lieb ist - ich habe selbst ADS und diesen gefährlichen Unsinn wirklich satt. Du magst schlechte persönliche Erfahrungen gemacht haben, das tut mir auch aufrichtig leid für dich - das ändert aber nichts daran, dass ADHS und Autismus einfach (auch) neurologische Ursachen haben. Das ist eine Tatsache.
Bitte einem Kind wegen eigener Vorurteile nicht die fachgerechte Diagnose und Behandlung verweigern, das ist wirklich ungut. Es ist ja schön, dass ihr offenbar so weit ohne gekommen seid, da freue ich mich sehr für euch - das ist als Weg aber nicht für Jedermann zu empfehlen und ein gefährlicher Ratschlag auf einen Facharzt zu verzichten.
Legasthenie ist ja nicht selten Komorbidität - auch das sollte man bedenken.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.04.2022
Ohne Neurologen übrigens, den brauchts auch nicht für ADHS oder eine Autismus-Spektrum-Störung

Den "brauchts" genauso, wie man bei Diabetes einen Diabetologen braucht, bei Problemen mit dem Herz einen Kardiologen und bei Rückenproblemen einen Orthopäden und eben nicht ausschließlich jemanden der z.B. Kristalle auflegt und das Selbstbewusstsein stärkt. Natürlich umfasst die Hilfe sehr viel mehr, aber eine Störung wie ADHS hat körperliche Ursachen und auch die müssen berücksichtigt werden, nicht nur deren psychischen Auswirkungen. Dafür sind doch Experten da. In den anderen Bereichen würdest du doch auch nicht auf deren Fachwissen verzichten, nehme ich jetzt einfach mal an? Das ist ja in allen Fällen auch keine Schande (auch beim Neurologen nicht.)