Heute im Supermarkt
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

@liebeslust
Ich glaube nicht, dass gewalttätige Eltern " weniger" schlagen oder übergriffig sind; wenn man ihnen als Außenstehenden keine Anlaß dazu gibt.
Da braucht es keine zusätzliche Frustration durch "öffentliches Bloßstellen". Wem die Hand locker sitzt, der "findet" vor sich selber unendliche "Ausreden", um seine eigene Frustration an anderen auszulassen.
Das hat selten etwas mit äußeren Begebenheiten zu tun.
Ich habe oft genug schon von Menschen mit Gewalterfahrungen gehört, daß sie sich immer gewünscht haben, " daß mal jemand etwas sagt"...."sich einmischt", " nicht nur peinlich berührt wegschaut", " sich Leute trauen, etwas zu sagen" ...
Weil Opfer von Gewalt suchen irgendwann nur noch bei sich selber den Grund, warum der Vater(Mutter)/Partner(in) ... ausrastet, bestraft und schlägt.
Dabei sind sie nicht "schuld". Aber ihre Wahrnehmung irgendwann völlig manipuliert.

Wenn ich mir nicht bekannte Menschen in Übergriff-Situationen sehe/ erlebe, muß ich erstmal herausfinden, was los ist/ wer das ist usw.
Was / wen soll ich sonst Polizei oder Jugendamt melden ?

"Heimliche" Gewalt braucht (leider) auch den Nachweis von Gewalt. Sonst kann keine Behörde eingreifen. Keine Polizei, kein Jugendamt.
Leider ist das so.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.03.2021
Sorry Teja, aber Dein Satz:
"Das Risiko; daß Eltern danach ggf mehr schlagen, muß man wohl eingehen."
ist unglaublich und sehr verantwortungslos. Denk doch nochmal in aller Konsequenz darüber nach .
Dein Gedanke als Laie ins Bewußtsein positiv zu wirken in der angespannten Situation funktioniert nicht.
Im Gegenteil. Das Kind wird " ungesehen" dann bestraft dafür, dass der Erwachsene öffentlich bloßgestellt wurde! Die verheimlichte Gewalt steigt dann.
Wer wirklich helfen will wendet sich RICHTIG an helfende Stellen.
Infos dazu sind viele zu finden.
Interessante Links.
Aber schon weitreichender, als zum Fallbeispiele hier.

Meines Erachtens sollte man sich immer "einmischen" und einem Kind aufzeigen, daß jemand merkt, daß etwas nicht richtig läuft mit den Eltern.
Das Risiko; daß Eltern danach ggf mehr schlagen, muß man wohl eingehen.
Leider.
Aber nur so bekommt das Kind ein Gespür dafür, daß die eigenen Emotionen; daß da mit den Eltern was falsch läuft, richtig sind. GeschlageneUnd Opfer von Übergriffen zweifeln ja irgendwann an ihrer eigenen Wahrnehmung und Gefühlen und glauben, sie sind Schuld.

Leider ändert sich oft nur etwas bei zunehmender Eskalation von Aggression/Gewalt /Übergriffen.
Nachbar bemerken etwas und Behörden haben etwas zum "Anzeigen" und für weitere Schritte zum Schutz für die Opfer.

Dezentere oder subtilere "Übergriffe" sollten meines Erachtens auch von Außenstehenden kommentiert werden. Vllt gibt es dann noch eine Chance für Erwachsene/Eltern zu merken; daß sie Grenzen überschreiten und eine Chance ins Bewußtsein zu gelangen.

Nichts zu sagen kann ( für mich) keine Option sein.
Sicherlich macht auch hier "der Ton die Musik".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.03.2021
@Artikel der Marke Mann, nein das Kind war ganz ruhig im Supermarkt, in meinen Augen nicht auffällig, der Vater war dann mit ihm an der Kasse gestanden, wo er sich hin und her bewegt hat und es war schon ein kräftiger Schubser. Der Kleine ist an mir vorbei geflogen.

Ich finde, dass Du in der Situation mit Deinem Neffen, richtig gehandelt hast.

Es ist nur eine Momentaufnahme, ein paar Sekunden, natürlich kenne ich die Beiden nicht, und kann auch nicht beurteilen, wie er womöglich sonst als Vater ist / war und vielleicht war es eben nur mal ein Ausrutscher oder ähnliches, es ist glaube ich sehr schwierig die Situation in so kurzer Zeit richtig ein zu schätzen.

Nur wo fange ich an, lasse es bei einem Schubser, etwas lauter schimpfen oder anschreien sein und gehe erst dazwischen und / oder rufe die Polizei, wenn jemand sein Kind in der Öffentlichkeit schlägt?
Es lässt sich auch nicht erahnen oder das ich weiß was mein handeln bei dem Gegenüber auslöst, oder welche Auswirkungen es danach auf das Kind haben wird, wenn sie wieder zu Hause sind.

Womöglich, schade ich dem Kind mehr als das geholfen wird, aber vielleicht ist es gar eine Hilfe, oder gut für das Bewusstsein des Vaters, einen Fehler gemacht zu haben, oder für mehr Verständnis für sein Kind zu bekommen. Vielleicht kann auch dem Vater oder der Familie geholfen werden, weil ich ja auch nicht weiß warum der Vater gerade so handelt, in welcher Lebenssituation sich die Familie befindet. Wenn staatliche oder auch soziale Einrichtungen dadurch informiert werden, können die vielleicht auch unterstützen. Da spielen glaube ich, sehr viele Faktoren eine Rolle.

Ich möchte jetzt nicht mit sehr vielen Links oder ähnlichem anfangen, Suchmaschinen nutzt ja fast jeder, nur ein paar, die ich für wichtig / informativ betrachte. Dieser Fall, ist nicht identisch aber denke ähnlich,

https://www.liliput-lounge.de/kinder/wenn-ein-kind-geschlagen-wird/

Ich muss gestehen, dass ich vor ein paar Jahren, mir wahrscheinlich nichts dabei gedacht oder das es mich weiterhin beschäftigt hätte, seit einiger Zeit beschäftige ich mich immer mal wieder mit dem Thema Gewalt, Gewalt gegen Frauen, Kindern, auch in kulturellen, religiösen Bereichen und bin daher etwas sensibler was diese Themen angeht geworden.

Auch wenn es viele, vielleicht nicht mehr lesen können, aber auch als interessierter Mann am Feminismus, versuche ich mich selbst und mein handeln zu überdenken, was kann ich besser machen oder wo reagiere ich noch falsch in bestimmten Lebensbereichen, wie kann ich meinen Horizont erweitern oder Schubladendenken abschaffen .

Sehr viele Information und Aufklärung habe ich durch die Dokumentation:“ Female Pleasure“ und deren Protogonistinnen sowie deren Büchern bekommen. Natürlich noch durch andere aber mit den Lebenserfahrungen dieser, habe ich angefangen.

https://www.femalepleasure.org/deutsch

oder auch das Buch von Antje Joel, da habe ich mich beim Lesen doch manchmal selbst ertappt, wie ich mich gerade geschämt habe, ein Mann zu sein. Das Buch kurz auf die Seite gelegt und musste das gelesene erst mal verdauen. Ich war sehr erschrocken, was Frauen*, Kinder mitmachen müssen, bis jemand eingreift oder der Staat hilft.

https://www.rowohlt.de/buch/antje-joel-pruegel-9783499680434

Eine Möglichkeit, die helfen kann ist das Hilfetelefon – 08000 116 016 oder
https://www.hilfetelefon.de/

Nur das, als kleinen persönlichen Hintergrund, warum mich dieser Moment länger beschäftigt und ich diesen Thread eröffnet habe.
Teja, danke für das Stichwort „Zivilcourage“ um das es in meinen Augen auch geht. Wobei ich „Wohl/Sicherheit des Kindes“ noch wichtiger einschätze. Eingreifen, helfen wenn einem Kind offensichtlich weh getan wird (wenn auch im beschriebenen Fall zum Glück nur in geringem Ausmaß). Ich empfinde es auch als Gratwanderung - wie schon von euch beschrieben.
Aber ich kann ganz schlecht weg sehen, wenn ein Unrecht geschieht und reagiere meist spontan. Bisher wurde ich noch nie deswegen angegriffen, hab vielleicht einfach etwas Glück gehabt.

In der von Matthias199 beschriebenen Situation hätte ich wahrscheinlich dem Kind hoch geholfen und nachgefragt, ob es ihm gut geht. Aber ich hätte auch versucht, den Vater dabei nicht bloß zu stellen. Da ich Bedenken hätte, ob sich der Vater im Nachhinein (zu Hause), für die eventuell in seinen Augen erlebte Demütigung rächt. Und er sich dann vielleicht an dem Kind abreagiert, weil der Kleine für ihn der Grund ist, weshalb er vor allen Leuten von mir blamiert worden ist. Wie schon von anderen Usern erwähnt, hat häusliche Gewalt im Pandemie-Zeitraum signifikant zugenommen. Und leider kann man in so einer Gegebenheit nie vorhersehen, was im Nachhinein für Konsequenzen auf das Kind zukommen könnten...

Die Idee, sich eine Strategie für solche oder ähnliche Situationen zurecht zulegen, finde ich sehr gut. Wie auch von ED schon erwähnt, ist dann vor allem Deeskalation angebracht - um die Lage nicht noch zu verschärfen und damit auch daheim nicht eventuell noch mehr Gewalt an dem Kind ausgeübt wird. Keiner von uns kann wirklich einschätzen, wie sich der Vater Zuhause verhalten wird.
Matthias199 hat erwähnt, das dem Schubsen lautes Anschreien vorausgegangen ist - ich würde wahrscheinlich bereits dieses Verhalten als indirekte Gewalt gegen den Jungen einschätzen (noch ein Indiz für mich, um vorsichtig vorzugehen).
Den Vorschlag das Nummernschild aufzuschreiben finde ich sehr gut (hoffentlich vergesse ich es dann nicht vor lauter Aufregung). Wirkliche Hilfe können leider nur Jugendamt oder Polizei leisten und das auch nur, wenn sie informiert werden.

Danke Matthias199 für den Thread, für den Denkanstoß zum Thema „Gewalt“ ...ich bin gespannt auf weitere Beiträge und Vorschläge 😊
Ich glaube jede Situation ist anders und die Wahrnehmung diesbezüglich subjektiv.
Aber geht es bei dem Thema Zivilcourage nicht immer darum?
Oder geht es nicht um Zivilcourage ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.03.2021
Mm ok, da hast du natürlich recht, die Wahrnehmung ist immer subjektiv. Find ich aber krass...was wäre die Alternative gewesen...Kind auf Straße rennen lassen? Kinder können so schnell sein...Du hast das einzig richtige getan
Für jeden sichtbar anders und völlig klar - definitiv nein. In der Situation bin ich danach angemotzt worden wie grob ich doch mit dem Kind umgehen würde - mein Argument mit dem kleinen Kind nicht unkontrolliert auf die Straße rennen lassen, zog da nicht. Wahrnehmung und Einschätzung von Situationen ist häufig halt sehr subjektiv.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.03.2021
Die Situation die du hier beschreibst ist völlig anders...und auch für jeden sichtbar anders...wenn ein kleines Kind unkontrolliert auf die Straße rennt muss man eingreifen. Das ist doch völlig klar.
@Herbstlicht - Gewalt gegen Kinder ist natürlich ABSOLUT nicht in Ordnung aber die Situation müsste schon ziemlich eindeutig und dramatisch sein, damit ich die Polizei rufe. Man sollte auch die andere Seite sehen wenn Fremde sich in die Erziehung einmischen und eingreifen. Ich habe zB vor ein paar Jahren einen meiner Neffen ziemlich grob zurückgerissen (damit er nicht auf die vielbefahrene Straße rennt) und er saß dann auch auf dem Hosenboden und hat geheult - je nach Wahrnehmung oder Beobachter auch ein No Go. Vor den Augen des Kindes gerade als Vater oder Mutter von der Polizei entsprechend befragt zu werden beschädigt die Authorität wohlmöglich nachhaltig.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.03.2021
El Diablo- 👍 hört sich ziemlich gut an für meine Ohren wie Du das angehst.

AdMM - das hängt doch ganz von der Situation ab ob Polizei oder nicht. Und selbst wenn es tatsächlich überzogen wäre in dem Moment so ist das immer noch besser als nichts zu machen mit dem Risiko das des eben nicht ein Ausrutscher ist.
..hat sich an der Kasse etwas hin und her bewegt, ist nicht stillgestanden wie der Vater es wollte, dann hat er ihn geschubst, er flog hin, stand wieder auf und setze sich weiter weg hin.


Ich war nicht bei der konkreten Situation anwesend. Hat das Kind vorher den halben Supermarkt zerlegt? Wie schlimmm war der Schubser nun wirklich? Welche Kraftdosierung steckte dahinter? Eventuell war das Kind einfach in Bewegung, noch nicht unbedingt der beste Gleichgewichtssin? Da reicht ein Antippen oder ein sehr sanfter Stoß ohne das unbedingt beabsichtigt war, das Kind zu Boden zu schicken. Man sieht ja in dem Fall auch nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Familienleben, direkt die Polizei zu rufen fände ich nicht ganz fair Ich würde mich wahrscheinlich mit einem kurzen Kommentar begnügen wie "Das sind ja tolle Erziehungsmethoden." oder "Das arme Kind.".
@HL natürlich entscheidet jeder für sich was eine Provokation ist.

Solange ich passiv einfach in meinem Anzug nur da stehe, bin ich rechtlich auf der sicheren Seite. Ich sehe auch völlig harmlos aus, vermeide jegliche Aggression.

Werde ich nun trotzdem körperlich angegriffen, darf ich mich angemessen wehren.

Das passiert dann für mein Gegenüber völlig überraschend.

Das ist meine Sicherheitsstrategie, die bislang sehr gut funktioniert hat.

Bleib ruhig und ohne Angst.
Vermeide eine körperliche Auseinandersetzung so lange es geht, aber wenn es nicht anders geht, dann gib 1000% und sei nicht zimperlich.

Update: ich drohe auch niemals, weder mit juristischen noch körperlichen Konsequenzen.

Wenn ich es kann, tue ich es einfach, wenn nicht, dann spare ich mir eine leere Drohung.
21.03.2021
El Diablo, du hast dir ja einen Handlungsplan zurecht gelegt. Deestkalierendes zwischen die beteiligten stellen.

Ich bin ein anderer Mensch, ich überlege mir einen Plan der für mich am ehesten in einer schwierigen Situationen durchzuführen ist. Ich versuche die Situation aus möglichst vielen Blickwinkeln zu sehen und das bestmöglichst raus zu holen für alle Beteiligten.

Ich habe aktuell selbst kleine Kinder und wen die nicht manchmal auf die Palme bringen, gehört heilig gesprochen.
Auch die Reaktionen der Umwelt sind oft sehr fließend zwischen: "das arme Kind wie kann diese gefühlskalte Mütter nur so streng sein" und " die lässt ihren Kindern aber auch alles durchgehen"

Natürlich kann das Kind schubsen keine Lösung sein 🤷🏼 Im Idealfall weiß der beschriebene Vater dies und hatte einen schwachen Moment. Braucht er Hilfe? Auf jeden Fall Brauch er die Rückmeldung, dass eine Grenze überschritten ist. Im Idealfall so formuliert, dass sie nicht an ihm abprallt, sondern ihm etwas bewusst macht.

Für das Kind ist es wichtig, dass es eine Reaktion der Umwelt gibt. Irgendeine. Ansonsten halten sie dieses Verhalten nämlich für legitim.
"Mein Vater schlägt mich/ schubst mich/ beschimpft mich öffentlich und alle aktzeptirten dies. Scheint also richtig zu sein."

Für mich ist wichtig, möglichst nicht das nächste Ziel der Aggression zu werden und trotzdem Abends noch in den Spiegel zu gucken weil ich nicht einfach weggehen habe.

Und irgendwo dazwischen gilt es nach Möglichkeiten zu fischen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.03.2021
Naja, nicht das ich das jetzt falsch finde was du sagst aber was eine Provokation ist entscheidet sich letztlich an der Wahrnehmung des anderen. Da wurden schon Menschen für weniger angegriffen sag ich mal. Ich denke man kann das nicht planen wie man reagiert. Meist sind es Situationen die völlig unerwartet geschehen. Ich bin mir n solchen Momenten eher explosiv was nicht immer wirklich produktiv ist. Daher versuche ich mich zurück zu halten und eher wenn möglich die Behörden...die Polizei einzuschalten.
Straftat, Gesetze, Handlungspläne.... .🤔

Leute , das sind oft unübersichtliche Situationen, die ganze schnell ins Auge gehen können.
Ich bin kein Richter, kein Polizist und auch nicht vom Jugendamt, daher helfe ich erst, wenn die Situation wirklich eskaliert. Nothilfe oder erweiterte Notwehr.
Mein Tipp ist beobachten, als Zeuge da sein, Polizei rufen, Behörden informieren, wenn nötig und erst dann direkt einschreiten, wenn es nicht anders geht. Einschreiten ist besser mit Anderen zusammen.
Der Eigenschutz ist sehr wichtig.

Den Helden spielen zahlt sich selten aus. Selbst die Polizei kommt häufig in Mannschaftsstärke 🤣🤣🤣.

Sich passiv dazwischen zu stellen, ohne jegliche Kontaktaufnahme, ist ein Statement, aber noch keine Provokation. Und in diesen Situationen ist Deeskalation das Wichtigste.
Man sollte daher Vorwürfe vermeiden.

Vorbereitungen für solche Fälle, sind nur eingeschränkt möglich, weil diese Dinge spontan und immer anders ablaufen. Vor allem muss man ans Opfer denken, was ist mit dem, nach dem Einschreiten. Das kannst du als Privatperson oft gar nicht leisten.
Erstmal finde ich es bemerkenswert, dass dir diese Situation aufgefallen ist (das ist leider nicht jedem gegeben) und auch das dieser Moment bei dir noch weiter nachhallt.

Solch' ähnliche Situationen kommen immer wieder vor. Bei mir kommt es da auf meinen persönlichen Verfassungsstatus des Tages an. Da ich mir selbst mal fast 'Eine' eingefangen hätte, versuche ich seither auch erst meinen Kopf einzuschalten. Deswegen finde ich solche Gedankenansätze im Vorfeld oder wie Pummelfee es schon schrieb;
Einen Plan B in der Tasche zu haben mehr als hilfreich.

Vielleicht wäre es auch mal eine Möglichkeit, mich einfach "dumm" zu stellen und nachfragen warum er das gerade macht? Wäre das auch ein Ansatz?...

🔝Mir gefällt die Überlegung von dir für den Augenblick am besten. Ein Versuch sollte man(n) zumindestens starten. Auch wenn ich hoffe, das solche Aussetzer bei Erwachsenen gegenüber Kindern nicht mehr vorkommen würden. Leider aber Utopie.
20.03.2021
Ich finde das eine total gute Frage.

Je länger ich darüber nachdenke, desso sinnvoller finde ich es sich im Kopf einen Handlungsplan für diesen Fall der Fälle zu überlegen.

Vielleicht sagt man eher was, wenn man sich vorher schon überlegt hat, was man sagen kann.

Grundsätzlich MUSS man was sagen. Gewalt (gegen Kinder) ist eine Straftat. Ob ich mich allerdings auch wirklich trauen würde... Ich weiß es nicht. Ich hoffe es.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2021
Mein Beitrag um 18:15 Uhr wird noch geprüft, daher beziehe ich mich auf den von 19:41 Uhr. Ohne Publikum, sprich Zeugen, die die eigene Aussage bestätigen ist jeder etwas vorsichtiger, feige würde ich es nicht bezeichnen, das Handy zücken und filmen, wäre sinnvoll wenn es aus der Distanz erfolgt und den Tatbestand aufnimmt als Beweis, jedoch nicht um in der Situation dem Mann, Stress zu bereiten, in Richtung - Handy raus, filmen drücken und sagen: "Was machen Sie da?". In Stresssituationen reagiert jeder Mensch anders, in dem von mir beschriebenen Erlebnis, denke ich das er aus der Situation direkt raus wäre, sprich Kind gepackt und weg .

Oder in den Angriffsmodus, - ........möglicherweise, oder einfach ignoriert, bezahlt und gegangen, in Stress versetzen ist für den Moment, was hilft das und was ist mit danach?
Ich habe da so eine Macke immer schnell was zu sagen.
Egal ob bei Kindern oder Tieren oder Alten, Ungerechtigkeiten, Vordränglern, Müll in die Landschaft Werfer usw.
Ich kann meine Klappe oft einfach nicht halten.
Mein Mundwerk ist da meist schneller, als mein Hirn.
Das hat mich auch schon in blöde Situationen gebracht.
Vllt ist das auch so eine Art "Berufskrankheit ", nach 35 Jahren Job in der Psychiatrie ???

Mein Partner bekommt immer die Krise, weil in seiner Begleitung bekommt er als "Kerl" eher die Reaktions- Aggression ab, als ich ;-)
Aber ich schicke ihn dann auch schon mal weiter...

Ich selber habe bisher immer Schwein gehabt und bin noch nicht körperlich angegriffen worden.
(Sowas wie "fette Kuh" prallt völlig an mir ab. Ist ja eher ein Zeichen von "Schwäche", daß dem Gegenüber nichts besseres einfällt 😎)
Bisher hat mein Auftreten und Statur gereicht. ( 1,80m und eben nicht zierlich zimperlich )
Aber ich gestehe, daß die allgemeine Hemmschwelle vor körperlicher Aggression in solchen Situationen niedriger geworden ist.
Alleine ohne Publikum bin ich auch "feiger" geworden.
Da schaue ich schon auch, daß ich mich nicht selber gefährde.

Mir wäre es auch eher wichtig, dem Kind zu zeigen, daß es nicht ok ist, was der Vater da macht.
Und ruhig andere rund herum mit einbinden. "Haben sie das auch gesehen ? Das ist doch nicht in Ordnung ? So geht das nicht. Was sagen Sie dazu ?
"Aufstand machen und sich Verbundete suchen" bietet einem mehr Schutz, wenn man sich gegen Übergriffe wehrt oder aufzeigt.

Den Tipp mit Autokennzeichen merken und dann der Polizei melden, finde ich gut.
Den merke ich mir.
Ggf sollte ich mal das Handy zücken und dann filmen.
Das macht solchen Menschen auch Stress.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2021
Es war eine Momentaufnahme, ich kenne den Mann und sein Kind nicht und auch nicht seine Geschichte, Leben. Vielleicht gab der Mann auch nur das weiter was er selbst während seiner Kindheit erlebt hat und es als "normal" empfindet so mit dem Kind um zu gehen, nicht falsch verstehen, ich will ihn nicht in Schutz nehmen, nur um manches tun und handeln zu verstehen, müsste man in den Schuhen des anderen ein paar Kilometer laufen, im übertragenen Sinne.

Es ist glaube ich ein schmaler Grad, zwischen Zivilcourage und einer Straftat, Gott sei Dank, habe ich mich nicht mit ihm angelegt, § 223 Strafgesetzbuch, möglicherweise wäre er dann so gar raus aus der Sache, wenn ich ihn, mit Schubs mich doch mal aufgefordert hätte. Wäre es von meiner Seite nicht als Notwehr gegolten. Und ja, wer weiß was sie alle in den Taschen haben.

Ein schneller, schöner, humorvoller Spruch auf den Lippen, bisschen Lächerlichkeit, Spott hätte vielleicht mir etwas gebracht, meinem Ego, ich habe da was gesehen, was nicht richtig (in meinen Augen) gewesen ist, und vielleicht in den anderen Augen an der Kasse auch, aber gebracht hätte es glaube ich, wenig, ein Moment, mehr nicht, vielleicht hätte der Kleine das danach noch mehr zu spüren bekommen. Wegen Dir, wurde ich so vorgeführt, weil Du nicht, dass und jenes getan hast, Deine Schuld.....und schuldig sein, sich fühlen obwohl das Kind nicht mal was dafür kann, ist sehr schwer.

Unterstützung, Hilfe holen und jemanden einfach direkt darauf ansprechen, finde ich gut, danke für den Hinweis. Und dann die Polizei rufen, die können am ehesten handeln oder auch nicht, ich kenne die Gesetzeslage nicht. Aber das "Tamtam", lapidar ausgedrückt mit der Polizei, könnte möglicherweise vielleicht etwas kleines bewirken, was er zu Hause macht, weiß keiner, aber vielleicht überlegt er es sich dann zwei Mal, es in der Öffentlichkeit zu tun.

Vielleicht wäre es auch mal eine Möglichkeit, mich einfach "dumm" zu stellen und nachfragen warum er das gerade macht? Wäre das auch ein Ansatz?

Mich beschäftigt der Moment und das dahinter stehende Thema sehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2021
Da hab ich auch echt Bauchschmerzen. Ich hab ja in der Regel eine große Klappe und halte nicht hinter den Berg. Das letzte mal als ich mich einmischte, ging es um ein Herrchen mit seinem Hund. Er hatte egal wann wir uns über den Weg liefen, das Handy vor der Nase und keinen Blick für seinen ohne Leine laufenden Hund. Der Typ war auch extrem aggressiv, wie ich dann feststellen durfte. Stand drohend mit geballter Faust vor mir und beleidigte mich total unter der Gürtellinie (dreckige Schlampe mit fettem Arsch) u.s.w. Ich hab ihn dann nur noch gefragt, ob er sich so groß fühlt. (Ich bin ihm zum Glück nie wieder begegnet.)
Ich weiß nicht, wie ich in dem Fall hier reagiert hätte, aber ich denke da hätte sich meine Klappe auch wieder selbstständig gemacht und ich hätte bei negativer Reaktion zumindest die Verkäuferin hinzu gezogen.
Wenn man davon ausgeht, wenn der Typ in der Öffentlichkeit schon so mit dem Kind umgeht, möchte ich nicht wissen was hinter der Tür in den eigenen vier Wänden los ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.03.2021
https://www.bussgeldkatalog.net/schubsen-koerperverletzung/

Hier mal zur Rechtslage- im vorliegenden Fall wird ein Schutzbefohlener geschubst von der Person die eigentlich für den Schutz der Person zuständig wäre... mindestens mal das Jugendamt würde da sowas von keinen Spaß verstehen und die informierte Polizei würde genau die einschalten.

Exquisit- deine Reaktion fände ich allerdings auch richtig gut wenn einem sowas dann auch einfällt.
Überhaupt ist es immer mega wenn man den Mut hat zu reagieren. So wie auch ED.
"Das Schubsen ist ja auch noch keine richtige körperliche Gewalt im Sinne des Strafgesetzbuches."

Ist das so? Auch wenn sich das Kind irgendwo den Kopf aufgeschlagen hätte?

Es ist schwierig in dem Moment das richtige Maß einer Reaktion zu finden, weil man die Personen nicht kennt und sich selbst nicht in Gefahr bringen will. Wahrscheinlich hätte ich auch eine laute Bemerkung dazu gemacht, mich aber sonst zurückgehalten.

Mir ist es passiert, dass ich einer Nachbarin bei häuslicher Gewalt gegen die Frau und ihren Sohn (ca. 8) bei mir Schutz gewährt habe, bis die Polizei kam. Der Junge hat danach einmal bei mir geklingelt und wollte gern beim Hundespaziergang mitgehen. Ich habe das als Problemlos empfunden und zugesagt. Etwas später traf ich den Vater am Briefkasten und er hat mir sehr deutlich erklärt, ich solle "meine Finger von seinem Sohn lassen" sonst würde er mich anzeigen. Kurz darauf ist die Familie weggezogen und ich war, ehrlich gesagt, froh darüber.
Wenn man keinen gesteigerten Wert auf eine körperliche Auseinandersetzung legt, dann hilft oft Humor, Ironie und Spott. Denn dies ist für solch einen Personenkreis oft nicht wirklich greifbar. Es stellt ja auch keinen direkten verbalen Angriff da. Allerdings gibt es oft diese Person in der Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preis und das ist denen unangenehm. Das schubsen ist ja auch noch keine richtige körperliche Gewalt im Sinne des Strafgesetzbuches.
Wenn man in so einer Situation relativ laut (so daß es viele hören) sagen würde: "Herzlichen Glückwunsch zu Ihren ausgefeilten Erziehungsmethoden, ich bin sicher, daß sie da auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen können", dann hätte das vermutlich schon eine Wirkung und regt ihn zum Nachdenken, ggf. sogar zur Änderung seines Verhaltens an und man bleibt auf der sicheren Seite.
Aber hinterher fallen einem meist die besseren Antworten ein. :-(