
„Hessen“ (Pseudonym)
Hallo, ich weiß es gibt schon einen Thread zum Thema Vorstellungsgespräch. Nun, mir steht auch eines bevor und seit ich das weiß habe ich Angst. Ich bin kein ängstlicher Mensch und kenne diese Angst nicht. Sie hat sich auf meinen Brustkorb gelegt, sie engt mich ein und wiegt schwer. Ich rede über sie, ich schreibe über sie doch sie geht nicht weg.
der neue job wäre ein schritt nach oben. das habe ich mir immer gewünscht. ich müsste neues lernen, hätte mehr verantwortung, müsste mehr arbeiten. mein derzeitiger job füllt mich nicht aus, langweilt micht und ich wünsche mir auch mehr kontakt.
Kennt ihr diese Angst, soll ich versuchen sie zu überwinden oder soll ich ihr nachgeben?

„Bern“ (Pseudonym)
Wer seiner Angst nachgibt hat bereits verloren.
Überlege Dir, was Dir eigentlich Angst macht. Filtere die Gedanken raus und gehe jeden einzelnen Gedanken durch. Dabei überlege Dir, was Du tun kannst, um das Schlimme zu vermeiden. Wenn die üblen Gedanken strukturiert vorliegen, kann man auch was dagegen unternehmen. Schreckliche Gedanken verlieren ihren Schrecken, wenn man sie ein paar Mal überdenkt. Spiele verschiedene Situationen im Kopf durch - das beruhigt. Zu diesem Zeitpunkt kannst Du noch Gegenstrategien entwerfen.
Und noch ein Tip für´s Gespräch: stelle Dir Dein Gegenüber in Unterwäsche vor. Die Technik hilft nicht nur bei Vorträgen.

„Lingen“ (Pseudonym)
Hi Viktoria,
mit einer guten Vorbereitung und ein wenig Selbstbewusstsein dürfte dir als scheinbar Branchenunfremde ein positives Vorstellungsgespräch gelingen. Ich würde dir empfehlen dich über die Firmenhomepage über das jeweilige Unternehmen sowie über die ausgeschriebene Position zu informieren. Einige Fragen zu stellen und somit Interesse zu bekunden ist auch nicht verkehrt. Du solltest idealerweise auch die Nachrichten verfolgen und Informationen daraus extrahieren, die für die Branche positive oder gar negative Auswirkungen haben könnten, wie z.B. über die Mineralölpreisveränderung, die sich auf die meisten Produktionsbetriebe und letztlich deren Preisgestaltung auswirken usw.
Die Tatsache, dass du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurdest zeugt davon, dass du zumindest von den Referenzen her für diese Position geeignet bist. Sprich die erste Hürde ist bereits gemeistert! Nun liegt es an dir, diesem/n Personaler/n zu zeigen, dass genau du die richtige Person für dieses Position bist.
Für meinen jetzigen Job habe ich einen ca. 5 stündigen psychologischen Test absolviert, wo im Anschluss daran Einzelgespräche mit einer Psychologin stattfanden. Ich war zum Endes des Gespräches dreist und fragte die Psychologin, ob sie pockern würde, da sie auf meine Frage nach einem kurzen Feedback keine Mime verzogen hatte. Entweder eckt man eben an, dann ist es nicht das richtige Unternehmen, oder es funktioniert, wie in meinem Fall und passt für das eigene Bauchgefühl, ob man eine derartige Stelle antreten möchte. Sei einfach du selbst und ein paar gemeinsame Lacher kommen i.d.R. auch ganz gut.
Wünsche dir viel Glück und Erfolg.

„Eckernförde“ (Pseudonym)
Heute Pragmatismus:
Gibst Du Deiner Angst nach, hast Du in jedem Fall den Job verloren.
Versuchst Du es aber, hast Du gute Chancen, ihn zu bekommen.
Bekommst Du ihn, freust Du Dich.
Bekommst Du ihn nicht - ist ja nichts schlechter als jetzt!

Ich sehe es auch so: eigentlich kannst du nichts verlieren nur gewinnen, also locker machen und hingehen.

„Mittelsachsen“ (Pseudonym)
Vieles wurde schon gesagt, daher nur ganz kurz meine paar Worte dazu: wenn Du es jetzt nicht überwindest, wird's bei der nächsten Möglichkeit noch schlimmer...
Und was kann schon passieren ? Im schlimmsten Fall bekommst Du den Job nicht, aber den bekommst Du auch nicht, wenn Du garnicht erst hingehst...

wie es Epikureer schon geschrieben hat, die erste Hürde haste ja überwunden.
Beim Vorstellungsgespräch geht es um DICH. Deine fachlichen Zeugnisse stehen hier nicht so zur Debatte wie du selbst. Hier muss man seine persönlichen "Soft" Skills rüberbringen. Klar ist das immer ein wenig schwierig. Mein Vorstellungsgespräch letztes Jahr bei dem Betrieb der mich genommen hat war nicht minder naja, dass man ein mulmiges Gefühl hatte. Da waren ich und noch 4 andere Kandidaten in einem Raum. dann noch der Gruppenleiter, der Standortchef usw.. boarh, ich sag dir ich war nervös und dann noch die Hitze an dem Tag, ich glaub ich hab sicher noch mehr geschwitzt als ohnehin schon. Dann war noch ein Schreibtest, wo wir ein Kundenanschreiben aufsetzen mussten. Normal kann ich problemlos mit 10 Fingern blind schreiben aber irgendwie wollte es an dem Tag einfach nicht klappen. Hab die Stelle aber trotzdem bekommen.
Fakt ist, es ist ganz normal, wenn du nervös bist. Es gibt mehrere Varianten eines Interviews.. es gibt ein sogenanntes Stressinterview. Meins war z.B. so eins, mit mehreren Interviewern und gleichzeitig mehreren Kandidaten. Oder einfach auch 1v1, d.h. du und der Personaler. Und mach dir keine Sorgen, ein guter Personaler WEISS, dass du nervös bist und wird dich erstmal mit Fragen über die Anfahrt usw. deine Angst ein wenig nehmen.
Wann hast du denn dein Gespräch? Nimm dir am besten eine gute Freundin und vielleicht auch meherere, um auch mal so ein Stress Interview durchzuspielen. Das ein paarmal, um dich auf meherere Situationen einstellen zu können. Klar, das richtige Gespräch ist immer noch was anderes aber halts dir einfach nochmal vor Augen: du hast sie fachlich schon überzeugt, du hast den Fuß in der Tür.. es geht hier nur noch um die Frage, wie gut du ins Team passen würdest und wie du mit solchen Stresssituationen umgehen würdest.

„Jena“ (Pseudonym)
Für ein Vorstellungsgespräch gibt es glaub ich kein Patentrezept. Ich finde immer das es das wichtigste ist so authentisch wie möglich zu sein. Zieh die Klamotten an in denen du dich wohl und sicher fühlst, bloß nicht verkleiden. Du weißt was du kannst, du bist geeignet für diese Stelle. Wenn du dieses Gefühl zu deiner inneren Haltung machst hast du schon gewonnen. Damit meine ich natürlich nicht ein arrogantes auftreten aber eben selbstsicher. Ich habe selber letztens ein Vorstellungsgespräch begleitet mit meiner Chefin. Bei der Auswahl waren fachliche Aspekte oder Noten absolut nebensächlich. Wir haben uns für den entschieden, der ein sicheres Auftreten zeigte und auch mal zwischendurch lächelte :-).
Ich wünsch dir viel Erfolg!

„Henstedt-Ulzburg“ (Pseudonym)
Warum solltest Du vor einem Vorstellungsgespräch Angst haben? Habe ich bisher noch nie verstanden. Es wird Dir dort keiner den Kopf abreißen. Du gehst hin, bist Du selbst und dann entscheidest DU, ob Du bei dieser Firma arbeiten willst oder nicht...
Und wenn die unerwartete Situation eintreten sollte, dass Sie Dich nicht wollen, haben Sie dich einfach nicht verdient :)

„Henstedt-Ulzburg“ (Pseudonym)
@Epikureer31BO
"...Für meinen jetzigen Job habe ich einen ca. 5 stündigen psychologischen Test absolviert, wo im Anschluss daran Einzelgespräche mit einer Psychologin stattfanden..."
Darf ich neugierig sein? Für welche Art von Job macht man denn so etwas? Für jeden "normalen" Job würde ich jedefalls so ein Theater nicht mitmachen.

„Lingen“ (Pseudonym)
@Sehr kurvenreich
Ich habe eine Position als Quereinsteiger im gehobenen öffentlichen Dienst bezogen. Ich fungiere als Ansprechpartner für Arbeitgeber aus sämtlichen Branchen und berate sowie unterstütze sie sowohl im Außen- als auch Innendienst hinsichtlich aller möglicher Angelegenheiten, die den Arbeitsmarkt, Fördermöglichkeiten und die Besetzung von vakanten Positionen anbelangen. Momentan koordiniere ich überwiegend Projekte im Auftrag der Geschäftsführer. Dieser psychologische Test dient lediglich der Eignungsprüfung und Potentialeinschätzung...

„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
So nen Streß für nen Job beim Arbeitsamt?
Aber bei großen Firmen muß man das auch machen, das nennt sich dann halt "Assesment-Center". Es wird aber meist eine Mischung aus psychologischer und kognitiver Eignung (z.B. Mathetests, Sprachtests) geprüft.

„Lage“ (Pseudonym)
och Elli, Du Spielverderberin ... nun hat er sich doch so Mühe gegeben ... tztztz ... ^^

„Enger“ (Pseudonym)
@TE
Mein Tip, bereite dich gut vor. Nimm die Tipps die mir in meinem Thread gegeben wurden an und vor allem bereite dich auf Fragen wie z.B. "was wissen Sie über unsere Firma?" und auf berufsbezogene Fragen gut vor. Ich hoffe, du hast mehr Glück als ich. Viel Erfolg.

„Lingen“ (Pseudonym)
@Elleniah
Ein Assesment-Center und ein psycholigischer Test (BIP) sind unterschiedlich konzipiert ;-) Der Unterschied sollte dir Expertin doch geläufig sein ;-) In Großkonzernen sind Assesment-Center üblich gerade bei der Auswahl von Auszubildenden. Hatte letzteres damals im Mineralölkonzern auch ganztägig gemacht.

„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
@Epi
Ich bin keine Personalerin, nur ITlerin mit psychologischer Grundbildung (so würde ichs jetzt mal nennen), von daher würde ich mir hier jetzt keine Expertise anmaßen wollen.
Soweit mir aber bekannt, ist der BIP nur eine Variante zur "Erfassung" der Persönlichkeit. Aus der Praxis kenne ich z.B. eher den Meyer-Briggs-Typenindikator oder auch verschiedene Rollenspiele, um z.B. durch Beobachtung, aber auch über Selbstbeobachtung/-reflektion der Kandidaten den persönlichen Führungstypus bestimmen zu können.
Beim Assesment-Center ist eigentlich fast immer auch ein "interaktives" Element mit dabei, weil man in schriftlichen Tests (wie z.B. dem BIP) eben auch lügen kann und Dinge, die nicht der Wahrheit entsprechen, entsprechend gut verpacken kann.
Deine Verallgemeinerung stimmt so nicht. Auch ein Assesment-Center hat psychologische Elemente, aber es zielt auch auf das aktive Verhalten ab. ACs sind - sagt auch Google - eigentlich für die verschiedensten Jobs bis hin zur Führungskraft üblich. Typisch ist jedoch, das meist mehrere Bewerber gemeinsam geprüft werden. Es ist z.B. einer Bekannten bei einer Bewerbung auf eine Position im "mittleren Management" passiert, dass sie sich aktiv in Übungen und Gespräch gegen eine Mitbewerberin durchsetzen mußte.